Berlin (dpa)

Vielzahl Länder Afrikas verschwinden von Corona-Risikoliste

| 04.02.2022 14:04 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Mit Schutzmaske unterwegs auf dem Motorroller in Dakar. Von der Risikoliste gestrichen wird unter anderem Senegal. Foto: Eddy Peters/XinHua/dpa
Mit Schutzmaske unterwegs auf dem Motorroller in Dakar. Von der Risikoliste gestrichen wird unter anderem Senegal. Foto: Eddy Peters/XinHua/dpa
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Am kommenden Sonntag werden 33 Staaten Afrikas von der Corona-Risikoliste genommen. Zwei Südkaukasus-Republiken hingegen werden als Hochrisikogebiet eingestuft.

Die Bundesregierung streicht zum zweiten Mal hintereinander zahlreiche afrikanische Länder von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete.

An diesem Sonntag (00.00 Uhr) würden 33 Staaten Afrikas von der Risikoliste genommen, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Schon vor einer Woche waren 13 afrikanische Länder von der Liste genommen worden. Insgesamt gibt es 54 anerkannte Staaten auf dem afrikanischen Kontinent. Afrika war der letzte Kontinent, der von der Corona-Pandemie erwischt wurde - und könnte nun der erste zu sein, der sich aus der Krise löst.

Neu als Hochrisikogebiete eingestuft werden die Länder Armenien, Aserbaidschan und die Palästinensischen Gebiete.

Von der Risikoliste gestrichen werden neben Äquatorialguinea und Äthiopien auch Benin, Botswana, Burkina Faso, Cabo Verde, die Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire), Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Dschibuti, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Komoren, Liberia, Mali, Mauretanien, Mosambik, Niger, Nigeria, São Tomé und Príncipe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Südsudan, Togo, Tschad und die Zentralafrikanische Republik.

Die afrikanischen Staaten, in denen sich die Omikron-Variante des Virus im November zuerst ausgebreitet hatte, waren schon vor einer Woche von der Liste genommen worden. Dabei gab es zunächst düstere Szenarien, die Afrika schwerste Auswirkungen vorhersagten. Diese sind nur teilweise eingetroffen - vor allem in Form von massiven Job-Verlusten und schweren Beeinträchtigungen für das Schulwesen in Ländern wie Uganda.

Seit dem Ausbruch der Pandemie in Afrika mit seinen 1,3 Milliarden Menschen wurden 10,8 Millionen Infektionen und 240.000 Tote registriert. Mit 60 Prozent entfielen mehr als die Hälfte auf fünf Länder: Südafrika, Marokko, Tunesien, Libyen und Äthiopien. Auch wenn nur elf Prozent der Bevölkerung geimpft sind, zeigt der Trend nun in ganz Afrika eindeutig nach unten: Im Monatsvergleich sank die Zahl der Neuinfektionen laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC um 10 Prozent, im Wochenvergleich sogar um 16 Prozent.

Das Gesundheitsministerium in Ramallah im Westjordanland meldete für Donnerstag 7934 neue Corona-Infektionen - bei rund 5,1 Millionen Palästinensern im Westjordanland und dem Gazastreifen. Allerdings geht das Ministerium davon aus, dass die Zahlen in Wirklichkeit deutlich höher liegen und aktuell mehr als 35 Prozent der Bevölkerung aktive Corona-Fälle sind. Dies sind Spitzenwerte seit Beginn der Pandemie. Der Höhepunkt der Omikron-Welle wird demnach an diesem Wochenende erwartet. Die Krankenhäuser haben bei 312 Corona-Patienten insgesamt bisher allerdings noch keinen Notstand ausgerufen.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft - also in der Regel zwei Mal - oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Absonderung fünf Tage nach der Einreise automatisch.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage. Derzeit sind etwa drei Viertel aller rund 200 Länder weltweit als Hochrisikogebiete eingestuft.

© dpa-infocom, dpa:220204-99-976826/3

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