Wilnsdorf (dpa)
Riesige Talbrücke der A45 erfolgreich gesprengt
70 Meter hoch und 500 Meter lang: Die marode Autobahnbrücke bei Wilnsdorf steht nicht mehr. Sie wurde am Sonntag um 11 Uhr planmäßig gesprengt.
120 Kilogramm Sprengstoff haben am Sonntag bei Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen eine 500 Meter lange und 70 Meter hohe Talbrücke der Autobahn 45 erfolgreich zu Fall gebracht.
Noch nie ist nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes eine so hohe Autobahnbrücke wie die Talbrücke Rinsdorf gesprengt worden. Das 55 Jahre alte Bauwerk nahe der hessischen Landesgrenze krachte planmäßig um 11 Uhr in sich zusammen, nachdem Sprengmeister Michael Schneider das Signal zur Zündung gegeben hatte. Der Sprengstoff war zuvor in 1850 Bohrlöchern so verbaut worden, dass mit einem Knall die insgesamt 16 Pfeiler der Brücke exakt einknickten und mitsamt der Fahrbahndecke zu Boden gingen.
Schaulustige in sicherer Entfernung
„Es war eine Bilderbuchsprengung“, sagte Sprengmeister Schneider. Die alte Brücke sei exakt in ihrem auf dem Boden vorbereiteten Bett gelandet. Es habe keinerlei Schäden gegeben, auch nicht an dem seit Dezember 2021 schon befahrbaren neue Brückenteilstück direkt neben der gesprengten Brücke. Zahlreiche Schaulustige verfolgten das minuziös geplante Ereignis aus sicherer Entfernung.
Der Ausbau der sogenannten Sauerlandlinie gehört zu den größten Bauprojekten an nordrhein-westfälischen Autobahnen. Auf der gesamten Strecke gibt es 60 Talbrücken, die inzwischen in die Jahre gekommen sind und Stück für Stück erneuert werden müssen. Derzeit sind 15 davon im Bau oder werden noch in diesem Jahr in Bau gehen. Für gravierende Probleme sorgt die seit Anfang Dezember gesperrte, marode A45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid auf der wichtigen Nord-Süd-Verkehrsachse. Sie muss in den kommenden Jahren komplett neu gebaut werden.
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