Was Sie heute wissen müssen
Explosive Einblicke | Gefährliche Snutenpullis | Frischer Wind in der Redaktion
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
„Worauf freust du dich in dieser Woche?“. Mit dieser Frage schickt mich mein Partner immer in den Montag - und heute gebe ich die Frage mal an Sie weiter. Worauf freuen Sie sich in dieser Woche? Meine Antwort: Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Matthias Schäfer. Er ist mit Monatsbeginn bei uns angefangen und wird uns in den kommenden Wochen unter anderem bei der Gestaltung der Zeitungsseiten frische Impulse geben. Matthias kommt aus Köln und arbeitet seit vielen Jahren als Art Director in der Branche. Einige Stationen waren der Nordbayerische Kurier in Bayreuth (daher kennt unser Chefredakteur Joachim Braun ihn auch), die Main-Post in Würzburg und die BNN - „Badische Neueste Nachrichten“ - in Karlsruhe. Nun ist Matthias also in Ostfriesland.
Erste Spuren hat seine Anwesenheit schon in der gedruckten OZ der vergangenen Woche hinterlassen, beispielsweise bei der Gestaltung der Seite über das seit Jahren geschlossene Freibad Borssum. Sie finden den Beitrag in der Sonnabend-Ausgabe. Gordon Päschel hat den „Lost Place“ in Emden, einen vergessenen Ort, mit unserem Fotografen Klaus Ortgies besucht. Die beiden zeigen, wie die Natur inzwischen die Kindheitserinnerungen vieler Emder überwuchert und vom Glanz alter Freibadzeiten nicht mehr viel erhalten ist. Sven Schiefelbein aus der Online-Redaktion zeichnet für die digitale Umsetzung verantwortlich. Sie finden den Beitrag hier - und erfahren darin auch, wie es mit der politisch umstrittensten Brache der Stadt weitergehen soll.
Wie gut, dass unser kreativer Neuzugang mit so viel Leidenschaft an die neue Aufgabe geht, dass er sogar am Sonntag in der Redaktion gesichtet wurde. Da kann Matthias das Wetter ziemlich egal sein. Ostfriesland präsentiert sich derzeit von einer besonders grauen Seite. Der Regen sorgte am Wochenende sogar für etliche Feuerwehreinsätze. In Südbrookmerland musste ein Haus sogar mit Sandsäcken gesichert werden. Darüber lesen Sie hier mehr.
Mit großer Leidenschaft stürzt sich auch mein Reporterkollege Andreas Ellinger in die Arbeit. Aktuell beschäftigt ihn die Bevorzugung von Privatpatienten bei Corona-Impfungen am Klinikum Leer. Der Ärztliche Direktor Dr. Hans-Jürgen Wietoska hat offenbar ihm bekannte Patienten aus der Schlange geholt und ihnen so lästige Wartezeit erspart. Die Ärztekammer in Niedersachsen hat deswegen nun Ermittlungen eingeleitet. Mehr dazu lesen Sie hier. Auf die Frage, ob Dr. Wietoska auch in anderen Bereichen ihm bekannte Personen bevorzugt, hat Andreas übrigens noch keine Antwort der Klinik-Geschäftsführung erhalten. Stattdessen hat er nach Leser-Reaktionen weitere Fragen nachgelegt. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht. Denn neben Leidenschaft zeichnet den Kollegen noch etwas anders aus: große Beharrlichkeit.
Welche Wucht die Explosionen haben können, die Geldautomaten-Sprenger bei ihrem nächtlichen Treiben auslösen, konnte ich im Januar mit eigenen Augen sehen. Unbekannte Täter hatten mitten in der Nacht die OLB-Filiale in meinem Dorf heimgesucht und wohl gute Beute gemacht. Laut Bundeskriminalamt (BKA) waren Kriminelle im Jahr 2020 in Deutschland 148 Mal auf diese Weise erfolgreich, rund 115.000 Euro erbeuteten sie im Durchschnitt. Viel Zeit müssen sie dafür nicht investieren: „Drei bis vier Minuten - dann ist alles erledigt“, so Dirk Behrmann vom Landeskriminalamt. Andreas Ellinger hat mit dem Experten gesprochen und interessante Einblicke in die Arbeitsweise der Automaten-Sprenger erhalten. Er teilt sie hier mit uns.
Dranbleiben an Geschichten - das kann auch unsere Leeraner Reporterin Katja Mielcarek sehr gut. Sie berichtet aktuell über einen Fall, der Ende Juli bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Es geht um die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung eines 16-jährigen Mädchens. Drei junge Männer sollen in einer Wohnung über die Jugendliche hergefallen sein. Für unsere sachliche Berichterstattung mussten wir damals Kritik einstecken. Besonders laut: die üblichen Verdächtigen, wie immer schnell bei der Hand mit Polemik und Vorverurteilungen. Inzwischen ist es still geworden um den Fall. Ein halbes Jahr später ist weder Anklage erhoben noch das Verfahren eingestellt worden. Was ist da los? Katjas Artikel finden Sie hier.
Nicole Janßen aus Wiesmoor hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie möchte im März an einem Megamarsch teilnehmen - und dabei 50 Kilometer in weniger als zwölf Stunden wandern. Dafür trainiert sie viel. Sie nutzt jede Gelegenheit zum Wandern und legt dabei am Wochenende auch schon mal 30 Kilometer zu Fuß zurück. Das allein finde ich schon bemerkenswert. Aber damit nicht genug. Wie wohl alle Leute, die gerne im Freien unterwegs sind, ärgert Nicole Janßen sich über achtlos in die Natur geworfenen Müll. Ein besonderes Ärgernis: benutzte Snutenpullis am Wegesrand. Die 42-Jährige ärgert sich darüber aber nicht einfach nur: Sie zückt eine Pinzette und sorgt dafür, dass die Dinger ordentlich entsorgt werden. Fast 600 Masken hat sie so in den vergangenen drei Monaten schon aufgesammelt. Eine erschreckende Zahl. Mein Kollege Niklas Homes hat mit dieser tatkräftigen Frau gesprochen. Welche ostfriesische Stadt den traurigen Maskenmüllrekord hält und wie Nicole Janßen sich für ihre Touren belohnt, erfahren Sie hier. Die herumliegenden Masken sind nicht nur ekelig, sie können auch zur Gefahr werden. Darüber hat Niklas Homes sich mit einer Expertin unterhalten. Welche Tipps sie allen gibt, die bei ihren Spaziergängen und Wanderungen jetzt ebenfalls als Maskensammler aktiv werden wollen, lesen Sie hier.
Über eine besondere Müllsammelaktion berichtet auch meine Kollegin Mona Hanssen: In Emden zogen Alfred Kieselbach und seine Mitstreiter am Sonntag mit drei Booten los. Hier finden Sie diesen Bericht.
Was heute wichtig wird:
- Eine Mutter hat bei einem Kinderarzt in Leer einen Flyer von Impfgegnern im Wartezimmer gefunden. Was sagt der Arzt dazu? Und liegt sowas auch in anderen Praxen aus? Michael Kierstein fragt nach.
- Heute besucht Niedersachsens Gesundheitsministern Daniela Behrens (SPD) das Klinikum Emden, um sich über den aktuellen Planungsstand zur Zentralklinik zu informieren. Gordon Päschel ist auch dabei und berichtet.
- Der Ukraine-Konflikt weckt Erinnerungen an den Kalten Krieg. Noch bis 1989 lagerten mitten in Ostfriesland Atomsprengköpfe, mit denen man im Ernstfall russische Bomberstaffeln vom Himmel holen wollte. Einer der ehemaligen Standorte war die Fehn-Kaserne in Wiesmoor. Ole Cordsen hat recherchiert.
- In der Pandemie haben viele Ostfriesen sich ein Haustier zugelegt. Das bringt auch mehr Arbeit für die Amtsveterinäre im Zweckverband Jade-Weser: Die bekommen zunehmend Hinweise auf schlechte Haltungen. Susanne Ullrich berichtet.
- Was ist dran am Eiweiß-Hype? Produkte mit erhöhtem Proteingehalt erobern auch in Ostfriesland die Supermarktregale. Wie sinnvoll sind zum Beispiel Kartoffelchips mit Protein-Boost? Für wen lohnt sich das? Und welche Gefahren birgt eine Ernährung mit zu viel Eiweiß? Jens Schönig bringt das in Erfahrung.
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