Dortmund (dpa)
BVB weiter ratlos - Reus: „Setzen die Vorgaben nicht um“
Zu viele Gegentore und zu wenig Konstanz. Beim BVB herrscht nach dem 2:5 gegen Leverkusen Ratlosigkeit. Was Trainer Marco Rose auch zur Stabilisierung der Defensive anschiebt, bleibt ohne Wirkung.
Marco Rose wirkte ratlos wie lange nicht. Schon kurz nach dem deprimierenden 2:5 (1:3) gegen Bayer Leverkusen überkam den Trainer von Borussia Dortmund eine böse Vorahnung.
„Jetzt prasselt wieder viel auf uns ein“, kommentierte der Coach in Erwartung heftiger Schelte für sein Team. Selbst die treuen Fans verschafften ihrem Unmut Luft: Die Pfiffe von den Tribünen waren Ausdruck schwindender Geduld.
Tag für Tag hatte Rose in den vergangenen zwei spielfreien Wochen mit seinen Profis an einer Verbesserung der Defensivarbeit gearbeitet. „Es muss bei jedem in den Kopf, dass wir - verdammt noch mal - unser eigenes Tor härter und konsequenter verteidigen“, lautete seine Forderung. Doch sowohl seine akribischen Trainingspläne als auch seine deutlichen Worte zeigten keine Wirkung. „Wir legen uns alle paar Minuten die Eier selbst hinten rein“, kommentierte Rose die fehlende Lernfähigkeit seines Teams.
Stattliche 36 Gegentore hat der BVB in den bisherigen 21 Spielen kassiert - und damit mehr als alle anderen der ersten zwölf Teams der Bundesliga-Tabelle. Diese einer Spitzenmannschaft unwürdige Bilanz sorgte auch bei Kapitän Marco Reus für Ratlosigkeit: „Wir haben uns zwei Wochen auf das Spiel vorbereitet, wir erzählen immer dasselbe, und dann müssen wir es auf den Platz bringen. Wir setzen die Vorgaben nicht um. Ein katastrophaler Tag für uns.“ Torhüter Gregor Kobel klang ähnlich missmutig: „Was gefehlt hat, war genau das, worauf wir uns vorbereitet haben.“
Den Idealvorstellungen des Dortmunder Trainers von konsequenter Arbeit gegen den Ball und schnellem Umschaltspiel kamen nur die Leverkusener nahe. Im ersten Ärger über das Geschehen auf den Platz verlor auch Rose für kurze Zeit die Contenance. Auf die offenbar unschönen Worte eines Fans hinter der Trainerbank kurz vor dem Schlusspfiff beim Stand von 1:5 ging er wild gestikulierend ein. „Das hat dazu geführt, dass ich mich umgedreht habe. Wenn Kinder hören, was da gesagt wurde, wird es schwierig. Da sage ich besser nichts“, antwortete er auf eine Frage zum Vorfall. Für die Pfiffe von den Tribünen äußerte er jedoch Verständnis.
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