Gesundheit

Leukämiekranker Lenny möchte auf Hochzeit seiner Eltern tanzen

Horst Kruse
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Von Horst Kruse
| 16.02.2022 13:47 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Lenny und seine Eltern Raphael Schrantz und Lidia Egert hoffen, dass sich viele Menschen als Stammzellenspender registrieren lassen. Foto: privat
Lenny und seine Eltern Raphael Schrantz und Lidia Egert hoffen, dass sich viele Menschen als Stammzellenspender registrieren lassen. Foto: privat
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Der vierjährige Lenny Schrantz aus Augustfehn leidet zum zweiten Mal an Blutkrebs. Nun wird dringend ein Stammzellenspender gesucht. Mit Aktionen wird auf das Schicksal aufmerksam gemacht.

Apen/Barßel/Jümme - Die heimtückische Krankheit schien besiegt. Doch nun ist der vierjährige Lenny Schrantz aus Augustfehn in der Gemeinde Apen erneut an Leukämie erkrankt, der Blutkrebs ist zurück. Das Schicksal löst eine große Hilfsbereitschaft aus, viele wollen helfen und unterstützen, berichtet Bürgermeister Matthias Huber.

Der Junge habe einen großen Wunsch: Er möchte, dass seine Mama Lidia Egert und sein Papa Raphael Schrantz heiraten. „Lenny möchte seine Mama zum Altar begleiten und auf der Hochzeit seiner Eltern tanzen“, so Huber.

Aufruf: „Werde Lebensretter! Lass dich typisieren.“

Eine Stammzellenspende könnte das Leben von Lenny retten. Derzeit wird für eine Typisierung nicht nur im Ammerland, sondern auch in den Nachbarkommunen in Ostfriesland und dem Nordkreis Cloppenburg geworben. An vielen Orten wurden Banner aufgestellt mit dem Aufruf: „Werde Lebensretter! Lass dich typisieren. Lenny will leben.“ Darauf ist auch ein Foto von Lenny zu sehen, der trotz der schweren Krankheit eines nicht verloren hat: sein Lachen.

Gemeinsam mit Leukin, dem Verein zur Hilfe leukämiekranker Kinder mit Sitz in Ostrhauderfehn, sowie der DKMS organisiert die Gemeinde Apen Aktionen. Es werden auch Spenden gesammelt. Die DKMS ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Tübingen. Ihr Haupttätigkeitsfeld ist die Registrierung von Stammzellspendern, mit dem Ziel, weltweit Blutkrebspatienten mit einer Stammzelltransplantation eine zweite Lebenschance zu ermöglichen.

In der Gemeinde Apen wurden durch die Bezirksvorsteher Geldspenden für die Hilfsaktion gesammelt. Das Bild zeigt (hintere Reihe, von links) Gerrit Wermter, Bezirksvorsteher Erich Eilers, Bezirksvorsteher Jens Meyer, Bürgermeister Matthias Huber und Lidia Egert, die Mutter von Lenny, sowie (vordere Reihe, von links) stellvertretender Bürgermeister Hans-Jürgen Janssen, Bezirksvorsteherin Ursula Rüther, Bezirksvorsteher Erwin Eilers, Bezirksvorsteher Albrecht-Erich Krause und die stellvertretende Bürgermeisterin Thalke Ehlers. Foto: Gemeinde Apen
In der Gemeinde Apen wurden durch die Bezirksvorsteher Geldspenden für die Hilfsaktion gesammelt. Das Bild zeigt (hintere Reihe, von links) Gerrit Wermter, Bezirksvorsteher Erich Eilers, Bezirksvorsteher Jens Meyer, Bürgermeister Matthias Huber und Lidia Egert, die Mutter von Lenny, sowie (vordere Reihe, von links) stellvertretender Bürgermeister Hans-Jürgen Janssen, Bezirksvorsteherin Ursula Rüther, Bezirksvorsteher Erwin Eilers, Bezirksvorsteher Albrecht-Erich Krause und die stellvertretende Bürgermeisterin Thalke Ehlers. Foto: Gemeinde Apen

Servicepoints von Leukin

„Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagt Anna Fennen, Vorsitzende von Leukin. „Es ist definitiv so, dass der Junge eine Stammzellenspende benötigt.“ Für die Typisierung kann sich jeder ab 17 bis 55 Jahren ein Set aus einem der extra eingerichteten Servicepoints in der Gemeinde Apen abholen und den Abstrich im Mund zu Hause selber vornehmen. Auf der Seite von Leukin (www.Leukin.de) sind alle weiteren Servicepoints in der Region aufgelistet. Es ist auch möglich, sich online unter www.dkms.de/fuerlenny zu registrieren. Anschließend bekommt man das Testkit nach Hause und kann den Mundabstrich in Ruhe durchführen, erklärt Susanne Remmers von der Gemeinde Apen.

„Wichtig ist, dass der Aufruf verbreitet wird, damit sich möglichst viele Menschen registrieren lassen“, sagt Anna Fennen. Leukin werde nun zeitnah auch an Schulen Sets verteilen lassen, unter anderem am Gymnasium in Rhauderfehn. Neben der Registrierung seien auch Spenden sehr wichtig, da Leukin die Test und Registrierungen selber finanziert. Bereits seit zwei Jahren habe Lenny mit seinen Eltern und der Hilfe einer umfangreichen medizinischen Versorgung gegen diese Krankheit angekämpft und sein Lächeln dabei nie verloren, teilte Matthias Huber mit. Anfang dieses Jahres habe die Familie die erlösende Nachricht erhalten, dass der Krebs besiegt sei. „Doch nur zehn Tage später ging es Lenny wieder schlechter – der Blutkrebs ist zurück. Nun ist Lenny auf eine dringende Stammzellspende angewiesen“, so Huber. Gerade jetzt zeige sich der Zusammenhalt in der Gemeinde Apen. „Wir stehen zusammen und mobilisieren für die Typisierung gegen den Krebs.“

Auch im Rathaus in Apen ist ein Servicepoint für die Typisierung eingerichtet worden. Foto: Gemeinde Apen
Auch im Rathaus in Apen ist ein Servicepoint für die Typisierung eingerichtet worden. Foto: Gemeinde Apen

„Solidarität kennt keine Gemeinde- oder Landkreisgrenzen“

Huber lobt auch die Welle der Hilfsbereitschaft außerhalb der Gemeinde Apen.

Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Apen haben auch in den Nachbargemeinden Barßel, Jümme, Uplengen sowie in der Stadt Westerstede und den ammerländischen Gemeinden Wiefelstede und Edewecht Banner aufgestellt.

An verschiedenen Orten wird mit Bannern auf die Typisierungsaktion aufmerksam gemacht. Foto: Gemeinde Apen
An verschiedenen Orten wird mit Bannern auf die Typisierungsaktion aufmerksam gemacht. Foto: Gemeinde Apen

„Solidarität kennt keine Gemeinde- oder Landkreisgrenzen. Auch in der Gemeinde Barßel nehmen die Menschen Anteil am Schicksal des kleinen Lenny“, sagte Bürgermeister Nils Anhuth. „Da ist es selbstverständlich, dass wir durch die Aufstellung von Bannern und gerne auch darüber hinausgehend, wenn es Bedarf geben sollte, die Gemeinde Apen bei ihren Bemühungen unterstützen.“

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