Moskau (dpa)

Russland testet Atomraketen

| 19.02.2022 14:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Das vom russischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt den Start einer russischen Iskander-K-Rakete. Foto: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/dpa
Das vom russischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt den Start einer russischen Iskander-K-Rakete. Foto: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/dpa
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Die Spannungen mit der Nato sind weiter ungelöst. Nun hält Russland ein Manöver mit Raketen ab, die auch mit Atomsprengköpfen versehen werden können.

Inmitten schwerer Spannungen mit dem Westen hat die Atommacht Russland ein Manöver mit Einsatz ballistischer Raketen abgehalten. Präsident Wladimir Putin habe die Übung am Samstag vom Kreml aus gestartet, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in Moskau.

Auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sei dabei gewesen. Er war bereits am Freitag zu Gesprächen in die russische Hauptstadt gereist. Auf Fotos von Staatsmedien waren die Politiker an einem großen Tisch zu sehen.

Das russische Verteidigungsministerium hatte das Manöver am Freitag angekündigt. Es soll demnach im Voraus geplant gewesen sein. Ziel sei, die strategischen Nuklearwaffen auf ihre Zuverlässigkeit zu testen. Die Armee feuerte laut Kreml-Mitteilung ballistische Raketen und Marschflugkörper ab. Zudem sei eine Hyperschallrakete vom Typ Kinschal (Dolch) erfolgreich getestet worden.

Russland testet mehrfach im Jahr Raketen. Das Land und die USA sind die beiden mit Abstand größten Atommächte der Welt.

Testgelände im Süden und Osten

Laut Kreml wurde eine Übung auf einem Testgelände im Gebiet Astrachan im Süden des Landes abgehalten, eine andere auf der Halbinsel Kamtschatka ganz im Osten des Riesenreichs. Zudem seien Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte und der Nordflotte beteiligt gewesen.

Peskow hatte am Freitag gesagt, Putin werde das Manöver vom Gefechtsstand aus beaufsichtigen. Es war deshalb spekuliert worden, ob der 69 Jahre alte Staatschef zu den Übungen fliegt. Das Manöver wurde parallel zur Münchner Sicherheitskonferenz abgehalten.

Russische Manöver in der Nähe zur Ukraine stoßen im Westen auf Kritik. Das Verteidigungsministerium hatte zuletzt angekündigt, dass seine Truppen nach Ende von Übungen wieder zu ihren Standorten zurückkehren sollten. Das wurde von den USA und der Nato angezweifelt. Russland verlangt vom Westen Sicherheitsgarantien, weil es sich vom US-Militär und den Waffen in Europa bedroht sieht.

Die Tests fanden parallel zu einem großen Manöver im Nachbarland Belarus an der Grenze zur Ukraine statt, das planmäßig am Sonntag zu Ende gehen sollte. Laut belarussischem Verteidigungsministerium besuchten am Samstag Militärattachés von 16 Ländern ein Übungsgelände im Südwesten, darunter aus der Ukraine und den USA.

© dpa-infocom, dpa:220219-99-203016/3

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