Was Sie heute wissen müssen
1900 Feuerwehreinsätze | 25.000 Euro pro Quadratmeter | Banane gegen Schlafstörung
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Gott sei Dank, Orkantief „Zeynep“ hat keine bleibenden Schäden hinterlassen. Viele Sachschäden, ja, aber kaum Verletzte und schon gar keine Toten. Das war die beste Nachricht von Samstagmorgen. Die Helden des Tages waren indes die vielen Helfer der Freiwilligen Feuerwehren in der Region, die sich in Gefahr begaben, um umgestürzte Bäume, fliegende Mülltonnen und Ähnliches zu beseitigen, Baukräne vor dem Umstürzen zu bewahren und die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Insgesamt zählten die Feuerwehren 1900 Einsätze. Vielen Dank, liebe Feuerwehrleute, für Euren herausragenden Einsatz! Danken will ich aber auch meinen Kolleginnen und Kollegen, die trotz des Orkans aus allen Teilen Ostfrieslands berichteten (meistens vom PC aus) und unseren Liveticker befüllten. Es hat sich gelohnt: Rund 60.000 Seitenzugriffe haben wir registriert. Ein Leser schrieb uns gestern: „Vielen Dank für den Liveticker während des Sturms in den letzten Tagen. Sehr hilfreich, Dankeschön.“
Den Dank an die Helfer hat Stefanie Witte auch in einem Kommentar formuliert.
Gestern Abend hat die OZ-Redaktion die wesentlichen Schäden durch Sturm „Zeynep“ noch einmal zusammengefasst.
Auch der „Blanke Hans“, die verheerende Sturmflut 1962, beschäftigt uns weiterhin. Tobias Rümmele hat eine umfassende Chronik der Ereignisse in Ostfriesland geschrieben, und Karin Lüppen hat recherchiert, wie es in Ostfriesland aussähe, wenn wir keine Deiche hätten. Dazu hat unsere Kreativgruppe eine sehr eindruckvolle Karte erstellt.
Knapp 25.000 Euro kann ein Quadratmeter (Ferien-)Wohnraum auf der Insel Norderney kosten. 25.000 Euro. Das bedeutet eine Million Euro für eine kleine 40-Quadratmeter-Wohnung. Für die müsste man in Weener, wie Andreas Ellinger schreibt, lediglich 32.000 Euro bezahlen. Eine solche Preisdifferenz gibt es nicht mal in deutschen Großstädten. Aber auch insgesamt werden Immobilien in Ostfriesland zum Luxusgut. Allein die Verkaufspreise von Einfamilienhäusern sind 2021 um 20 Prozent gestiegen. Damit haben sie sich in acht Jahren verdoppelt, hat der Auricher Gutachterausschuss für Grundstückswerte ermittelt. Ausschuss-Vorsitzender Martin Homes hofft, dass sich der Anstieg endlich verlangsamt: „Sonst würde es für die heimische Bevölkerung eng.“
Bei landwirtschaftlichen Böden hat sich die Preissteigerung inzwischen abgeflacht. Drei Prozent Preissteigerung errechnete der Gutachterausschuss im vergangenen Jahr. Das allerdings, nachdem sich die Preise für Wiesen und Äcker in den vergangenen 15 Jahren vervierfacht hat. Außerdem hat das Expertengremium die Entwicklung der landwirtschaftlichen Flächenverkäufe in den vergangenen 30 Jahren betrachtet. Im Zeitraum von 1990 bis 2021 ging die Anzahl der Kaufverträge um 50 Prozent zurück, der Umsatz der Gesamtfläche pro Jahr um 30 Prozent. Der Geldumsatz verdoppelte sich hingegen. Andreas Ellinger hat die Zahlen aufgeschlüsselt.
Probleme beim nächtlichen Einschlafen? OZ-Leserin Christina Müller hat einen Tipp: „Beim Einatmen bis vier zählen, beim Ausatmen bis sieben. Das Ganze elfmal.“ Und Therese Anders isst kurz vor dem Schlafengehen eine Banane: „Klingt beinahe unglaublich, doch mir hilft es.“ Um gute Vorschläge unserer Leser hatte Jens Schönig für seine Geschichte über „Sanfte Drogen für das Sandmännchen“ gebeten und eine ganze Reihe bekommen. Zusätzlich hat er sich aber auch mit Experten unterhalten. Ein Thema mit Relevanz: 20 bis 30 Prozent der Bundesbürger haben gelegentlich Schlafstörungen. Rund 4,8 Millionen Menschen, also etwa 6 Prozent, leiden unter chronischen Schlafstörungen. Was man dagegen tun kann, lesen Sie hier.
Was heute wichtig wird:
- Sturmflut von 1962 – Was hat sich seit damals verändert? Katja Mielcarek hat mit Verantwortlichen über die vergangenen 60 Jahre unter anderem im Hinblick auf die Verstärkung der ostfriesischen Deiche gesprochen.
- Wenn Eltern ihre Kinder bringen und abholen, herrscht vor der Grundschule und dem Kindergarten Jheringsfehn Chaos. Die Gemeinde Moormerland will kurzfristig abhelfen, aber dafür müsste ein Baum gefällt werden. Karin Lüppen berichtet, was das bringen kann.
- Jahrelang stand der „Schützenhof“ in Marcardsmoor leer. Nun haben Sabrina und Michaela Decker das Objekt erworben. Wohn- und Ausstellungsräume wollen sie schaffen. Das Projekt kommt im Dorf gut an. Niklas Homes hat es sich schon einmal angesehen.
- In Marienhafe ist im neuen E-Center eine Indoor-Farm mit Kräutern und Gemüse geplant. Dahinter steht ein Berliner Startup, das diese Idee für Supermärkte ausgetüftelt hat. Die Kräuter wachsen ohne Erde. Gabriele Boschbach fragt nach dem Nutzen für die Verbraucher.
- Im neuen Mega-Baugebiet Conrebbersweg-West in Emden gelten strenge Nachhaltigkeits-Grundsätze für neue Häuser. In Greetsiel, Grachten II, nicht. Wurde hier eine Chance verpasst? Claus Hock hat nachgefragt.
- Immer wieder kommt es vor, dass auf Baustellen teure Geräte und Baumaterialien gestohlen werden. Gordon Päschel hat mit Betroffenen, der Polizei und Versicherungen über das Kriminalitätsfeld gesprochen. Wie kann man sich wappnen?