Berlin (dpa)
Watzke und Peters für Ende von Gazprom-Sponsoring
DFB-Interimspräsident Hans-Joachim Watzke und Präsidentschaftskandidat Peter Peters wollen russische Staatsunternehmen wie Gazprom nicht mehr als Sponsoren im Fußball sehen.
„Das ist jetzt schmutziges Geld. Da muss man ganz klar sagen, in jeder Richtung, das darf es nicht mehr geben, das dürfen wir nicht mehr annehmen“, sagte Watzke (62) im ZDF-„Sportstudio“. „Das muss auch der Beitrag eines jeden Clubs oder einer Organisation sein, denn die Menschen in der Ukraine haben gerade genug zu erleiden, und da ist es wirklich kein großes Opfer zu sagen: Euer Geld wollen wir nicht.“
Gazprom ist aktuell Großsponsor unter anderem der Europäischen Fußball-Union UEFA und des Zweitligisten FC Schalke 04. „Ein klares Ja“, antwortete Peters (59) auf die Frage, ob die UEFA und Schalke die Zusammenarbeit mit dem russischen Energieriesen beenden sollten. Es sei weder vermittelbar noch verantwortbar, so weiter zu machen. „Die Dinge haben sich so massiv verändert. Es kann nicht so weitergehen“, sagte Peters.
In der UEFA wird angesichts der Invasion Russlands in die Ukraine beraten, wie mit dem millionenschweren Gazprom-Vertrag, der auch noch für die EM 2024 in Deutschland gilt, verfahren werden soll. Schalke wird seit 2007 von Gazprom Germania unterstützt.
Peters für Ausschluss russischer Mannschaften
Peters, der den Club 2020 verließ und am 11. März zum DFB-Präsidenten gewählt werden will, war beim Vertragsabschluss Schalker Finanzchef. Am Wochenende lief der Zweitligist als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine ohne den Schriftzug des Sponsors auf den Trikots auf.
Zugleich sprach sich Peters für einen Ausschluss russischer Fußball-Mannschaften von allen internationalen Wettbewerben aus. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass derzeit irgendeiner ein Fußballspiel gegen eine russische Mannschaft austragen kann“, sagte er. Er befürwortet auch den Ausschluss der russischen Nationalmannschaft von den Playoffs für die Weltmeisterschaft in Katar am Ende des Jahres. „So lange Krieg ist, definitiv“, sagte Peters.
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