Was Sie heute wissen müssen
Krieg in der Ukraine | Panzer in Emden | Rätseln auf Platt
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Seit nun fünf Tagen tobt in der Ukraine der Krieg. Ich muss zugeben, es fällt mir noch immer schwer, zu begreifen, was los ist in der Welt. Der Kalte Krieg endete, als ich 14 war. Wie viele andere auch habe ich seitdem in dem Gefühl gelebt, ein solcher Krieg sei in Europa undenkbar. Ich lerne gerade mühsam dazu. Auch in der deutschen Politik hat sich der Wind gedreht. In einer beeindruckenden Rede im Bundestag hat Kanzler Olaf Scholz uns auf eine Zeitenwende eingeschworen. Unsere Freiheit wird künftig nicht mehr so bequem zu haben sein wie bisher. Und nicht so günstig. Tobias Schmidt kommentiert.
In Berlin kamen am Sonntag mehr als 100.000 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung mit der Ukraine zusammen – vielleicht waren es auch deutlich mehr. Es lässt sich schwer sagen. Fest steht: So viele Menschen sind in der Hauptstadt schon lange nicht mehr auf die Straße gegangen. Auch in Aurich versammelten sich am Sonntag Menschen, um gegen den russischen Angriff und für Frieden zu demonstrieren. Es waren 250 Menschen. Im Vergleich zu Berlin klingt das wenig. Organisator Hinrich Franken war mit der Resonanz aber mehr als zufrieden. Marion Luppen berichtet.
Unsere Solidarität verdienen aber nicht nur die Menschen, die etwas mehr als 1000 Kilometer von uns entfernt in Lwiw, Kiew oder Odessa leben. Menschen aus der Ukraine sind auch unsere direkten Nachbarn, sie leben Tür an Tür mit uns. Jutta Martens und Robert Mohr von Ostfriesen.tv haben mit Maryna Blyshchuk gesprochen. Sie stammt aus der Ukraine und absolviert zurzeit ein Freiwilliges Europäisches Jahr in Ostfriesland. Sie hat hier vom Angriff auf ihr Land erfahren und steht noch immer unter Schock.
Zu den Entwicklungen in der Ukraine halten wir Sie auf unserer Internetseite weiter in einem Live-Ticker auf dem Laufenden.
Der Anblick der Panzer, wie sie von Russland in die Ukraine rollen, jagt mir jeden Tag aufs Neue kalte Schauer über den Rücken. Es wird nicht nur mir so gehen. In diesen Tagen rollen allerdings auch Panzer durch Ostfriesland. Die britische Armee nutzt den Emder Hafen schon seit Jahren, um militärisches Material nach Deutschland oder zurück nach Großbritannien zu bringen. Auch heute sollen Transporte laufen. Was das mit dem Krieg in der Ukraine zu tun hat – Claus Hock und Daniel Noglik haben nachgefragt.
Wir bleiben in Emden, wechseln aber das Thema und es wird erfreulicher. Der Delft ist so etwas wie Emdens gute Stube. An einigen Stellen wird das allerdings geschickt verborgen, es wäre Luft nach oben. Aktionen wie der Delftstrand im vergangenen Jahr zeigen, was möglich ist. Wegen des großen Erfolgs soll es die Freiluft-Cocktailbar auch in diesem Jahr geben. Das ist aber noch nicht alles. Mona Hanssen fasst zusammen.
Im Dezember hat die Papenburger Meyer-Werft den jüngsten Neubau für Aida Cruises abgeliefert. Am Wochenende sollte die „Aida Cosma“ von Hamburg aus zu ihrer ersten Kreuzfahrt starten. An Bord gibt es ganze Poollandschaften, Restaurants und Bars mit erstaunlichem Angebot. Mit dabei ist sogar eine Brauerei. Christoph Assies konnte sich kurz vor der Jungfernfahrt auf dem Schiff umgucken.
Kochsendungen sind im TV ein verlässlicher Quotenbringer. Fernsehkoch hat sich in den vergangenen Jahren fast zu einem eigenen Berufsbild entwickelt. Aber nicht nur Profis schwingen bei RTL, Vox oder dem ZDF den Kochlöffel. Auch ambitionierte Amateure sind gefragt. Jetzt müssen gleich fünf Ostfriesen daher, die zeigen, was sie am Herd können. Für die TV-Doku „Das perfekte Dinner“ auf Vox werden gerade Kandidaten aus der Region gesucht. Wer dabei ist, ist noch nicht klar. Mein Kollege Heiko Müller hat mit der Krummhörnerin Sonja van der Werff gesprochen. Sie jonglierte schon im ZDF äußerst erfolgreich mit Topf und Pfanne und hat sich auch für „Das perfekte Dinner“ beworben. Und ein Auftritt bei RTL steht an.
Sie sprechen gerne Platt? Und Sie haben Spaß am Knobeln? Dann haben wir etwas für Sie: das Woordje. Zugegeben, ich habe mich am Anfang schwer damit getan, genau zu verstehen, was das Woordje ist. Ich kann es hier nicht ausbreiten, ich habe es als Sudoku – aber mit Buchstaben – verbucht. Gesucht wird immer ein plattdeutsches Wort. Mit jedem Wort, das Sie probieren, kommen Sie dem gesuchten näher. Ganz genau erklären wir es hier. Wenn Sie gleich durchstarten wollen, unter https://woordje.oz-online.de/ können Sie loslegen. Ik heb dat all probeert. Het’n Bült Spaaß maakt. Vööl Pläseer!
Was heute wichtig wird
- Sonnenenergie wird in Ostfriesland nur unzureichend genutzt. Auf den Dächern der Häuser schlummert Potenzial. Der Landkreis Aurich will das durch ein Solardachkataster ändern. Marion Luppen berichtet.
- Im Gewerbegebiet Konrad-Zuse-Straße in Leer will sich ein Teppichgroßhandel ansiedeln. Kommt da noch mehr? Warum entscheiden sich Unternehmen für das Gebiet? Reporter Michael Kierstein hat nachgefragt.
- Die Freie Christliche Schule Ostfriesland in Veenhusen will einen zweiten Standort in Moordorf eröffnen. Welche Kriterien muss sie dafür erfüllen? Ole Cordsen hat bei der Landesschulbehörde nachgefragt.
- In den USA wird die Graphic Novel „Maus“, die sich mit dem Holocaust beschäftigt, aus einem Schuldistrikt verbannt. Claus Hock hat sich in Ostfriesland umgehört und dabei nicht nur herausgefunden, welche Rolle der Comic hier spielt, sondern auch worin die Unterschiede zum amerikanischen Schulsystem liegen.
- Die Kollegin Karin Lüppen berichtet über ein besonderes Projekt in Moormerland: Dort sollen an besonderen Punkten keine Infotafeln mehr aufgestellt werden. Stattdessen sollen Pflastersteine mit einem eingravierten QR-Code eingesetzt werden. Darüber können dann Informationen mit dem Smartphone abgerufen werden.
- Die Stadt Emden beschäftigt eine neue Projektmanagerin für die Innenstadt. Sie soll die Vorhaben aus dem Programm „Perspektive Innenstadt“ umsetzen. Heiko Müller stellt sie und ihre Pläne vor.
- Zwei Auricher, die eine Autowerkstatt in Moordorf betrieben, sollen zu Unrecht 8700 Euro Corona-Hilfe kassiert haben. Der Laden war ohnehin pleite. Nun stehen sie wegen Subventionsbetrugs vor Gericht. Bettina Keller berichtet.