Berlin (dpa)

Weniger Corona-Maßnahmen und mehr Freiheiten

| 03.03.2022 00:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Für alle Einreisen nach Deutschland gilt die 3G-Regel. Foto: Jonas Walzberg/dpa
Für alle Einreisen nach Deutschland gilt die 3G-Regel. Foto: Jonas Walzberg/dpa
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Lockerungen der Corona-Maßnahmen treten in Kraft. Das dürfte Ungeimpfte freuen. Das RKI beschreibt teils rückläufige Trends, aber die Sorge zu einer bestimmten Gruppe und einem Virus-Subtyp bleibt.

Nach monatelangen Corona-Beschränkungen sind in Deutschland weitere Maßnahmen weggefallen. In der Gastronomie und Hotellerie gilt nun die 3G-Regel, nach der auch Ungeimpfte mit negativem Test zum Beispiel im Restaurant essen dürfen.

Auch die lange geschlossenen Clubs und Diskotheken dürfen wieder öffnen, dort gilt die 2G-Plus-Regel. Es sind also nur Genesene und Geimpfte mit Test oder mit dritter Impfung zugelassen.

Die neuen Lockerungen sind der zweite Schritt des bundesweiten Lockerungsplans, den Bund und Länder Mitte Februar beschlossen hatten. Bei Veranstaltungen sind nun mehr Gäste erlaubt. Bund und Länder hatten festgelegt, dass bei Großveranstaltungen mehr geimpfte oder genesene Zuschauer (2G) zugelassen werden können als bisher - drinnen liegt die Höchstzahl bei 6000 Menschen bei einer maximalen Auslastung von 60 Prozent. Im Freien darf 75 Prozent der Höchstkapazität ausgeschöpft werden und maximal 25.000 Menschen sind erlaubt.

Ab dem 20. März sollen „alle tiefgreifenderen“ Maßnahmen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Sogenannte Basisschutzmaßnahmen, wie die Maskenpflicht in Innenräumen sollen aber bestehen bleiben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wandte sich zuletzt ausdrücklich dagegen, einen „Freedom Day“ mit dem Wegfall aller Maßnahmen zu erwarten.

Scheitelpunkt der Omikron-Welle bei Senioren

In der Omikron-Welle dürften Ansteckungen bei Senioren nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) noch weiter zunehmen. „In dieser Altersgruppe steht der Scheitelpunkt der Welle noch bevor“, heißt es im Corona-Wochenbericht des Instituts vom Donnerstagabend. In der vergangenen Woche sei bei den Altersgruppen ab 65 Jahren ein weiterer, wenn auch abgeschwächter Anstieg verzeichnet worden, während die Werte bei den Jüngeren gesunken seien. Auch seien im Wochenvergleich erneut mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gemeldet worden.

Insgesamt gehe der sehr hohe Infektionsdruck in der Bevölkerung nur sehr langsam zurück, schreibt das RKI. Der Höhepunkt der fünften Welle scheine aber in der Mehrheit der Bundesländer überschritten. „In Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stiegen die Inzidenzen dagegen weiter oder wieder an“, hieß es mit Blick auf die Vorwoche. Auf Twitter erneuerte das Institut seinen Impfappell: Dies schütze sehr gut vor schwerem Verlauf, „auch die Älteren: bitte impfen / auffrischen lassen.“

Das Wachstum der wohl noch leichter übertragbaren Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland hat sich laut Bericht fortgesetzt. Nach den aktuellsten verfügbaren Daten lag ihr Anteil in einer Stichprobe vorletzte Woche bei rund 38 Prozent, nach rund 25 Prozent in der Woche zuvor. Seit Anfang des Jahres steigt der BA.2-Anteil kontinuierlich, während Funde der bisher am meisten verbreiteten Omikron-Untervariante BA.1 rückläufig sind. Die Entwicklung ist auch international zu beobachten.

„Aufgrund der leichteren Übertragbarkeit der Sublinie BA.2 kann eine deutlich langsamere Abnahme oder erneute Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden“, schreibt das RKI. Ein wichtiger Faktor für den weiteren Verlauf sei, wie stark Kontakte im Rahmen der geplanten Lockerungen zunehmen. Am Donnerstag hatte das RKI nach längerem Rückgang einen leichten Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das könnte ein Ausreißer sein, vielleicht aber auch ein Hinweis auf eine Trendwende.

© dpa-infocom, dpa:220303-99-360701/4

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