Oslo (dpa)
Nächster Skisprung-Frust im Mixed
Nach der Disqualifikation im olympischen Mixed folgt in Oslo wieder eine Enttäuschung für Deutschlands Skisprung-Team. Karl Geiger unterläuft ein heftiger Fehler.
Nach seinem ungewohnten Fehler am legendären Holmenkollen fand Skispringer Karl Geiger deutliche Worte.
„Den ersten habe ich sauber daneben getreten, das hat mir richtig leidgetan. Im Teamspringen ist das doppelt bitter. So ganz weit runter geht es noch nicht, deshalb morgen besser machen“, sagte der 29 Jahre alte Top-Athlet über seinen 107,5-Meter-Hüpfer, der Deutschlands Mixed in Oslo deutlich zurückfallen ließ.
Sieger Slowenien war mit 110 Punkten und damit umgerechnet mehr als 60 Meter zwar unerreichbar, zumindest gegen den Zweiten Österreich und den Dritten Norwegen wäre aber mehr möglich gewesen. „Der Fehler kann mal passieren, er hat uns schon so oft gerettet. Das müssen wir so hinnehmen“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF. Die erst am Donnerstag nach Corona-Quarantäne angereiste Katharina Althaus und Markus Eisenbichler zeigten diesmal Topsprünge, Geiger und Juliane Seyfarth hingegen patzten.
„Sicher wären wir gerne weiter vorne gewesen, keine Frage“, räumte Frauen-Bundestrainer Maximilian Mechler ein. Die erhoffte Wiedergutmachung nach der viel diskutierten Disqualifikation bei den Olympischen Winterspielen in Peking ist damit nicht gelungen. Auf die Frage, was er sich für die Einzel am Samstag und Sonntag vornehme, antwortete Geiger: „Auf jeden Fall Besseres als heute.“
Eisenbichler: „Das ist jedem schon passiert“
Kumpel Eisenbichler richtete einfühlsam aus: „Es tut mir leid für den Karl mit seinem ersten Sprung. Da mache ich ihm aber keinen Vorwurf, das ist jedem schon passiert.“ Für den Allgäuer Geiger geht es im Dauerduell mit Japans Ryoyu Kobayashi auch um das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Siegers. Kobayashi geht mit leichtem Vorsprung in die finalen Wochen. Es ist gleichzeitig der Abschluss der Raw-Air-Tour. Horngacher traut Geiger und Eisenbichler weitere Podestplätze im Einzel zu, bevor in der nächsten Woche die bedeutende Skiflug-WM in Vikersund ansteht.
Das von insgesamt fünf Disqualifikationen geprägte Mixed von Peking hat zuletzt für emotionale Diskussionen gesorgt. „Die Peking-Thematik haben wir aufgearbeitet. Jetzt ist ein Mixed-Wettbewerb da. An sich geht es immer ums gleiche: locker und ausbalanciert skispringen. Diese Thematik spielt keine große Rolle mehr“, stellte der deutsche Funktionär Horst Hüttel klar.
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