Leipzig (dpa)

Freiburg verpasst Coup in Leipzig - RB fehlt „Geistesblitz“

Frank Kastner, dpa
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Von Frank Kastner, dpa
| 05.03.2022 17:49 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Leipzigs Christopher Nkunku (l) und Freiburgs Manuel Gulde im Duell. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Leipzigs Christopher Nkunku (l) und Freiburgs Manuel Gulde im Duell. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
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Der SC Freiburg hat im direkten Duell um die Champions-League-Plätze einen Sieg bei RB Leipzig knapp verpasst. Mit dem Remis bleiben die Teams punktgleich. Leipzig schafft erst spät den Ausgleich.

Vier Minuten fehlten Christian Streich und dem SC Freiburg.

Nach glücklicher Führung und dann energischem Verteidigen kam der routinierte Coach zerknirscht zu der Erkenntnis: „Wahrscheinlich werde ich in meinen Leben hier nicht mehr gewinnen, das ist aber auch nicht so wichtig“, sagte Streich nach dem 1:1 (1:0) im Direktduell um die Champions-League-Plätze beim Vizemeister in Leipzig und schob später nach: „Leipzig ist so eine tolle Stadt, ich komme hier wahnsinnig gerne her.“

Vor 24.758 Zuschauern hatte Ermedin Demirovic in der 38. Minute sein Team in Führung gebracht, ehe Angeliño erst in der 90. Minute zum Ausgleich traf. „Wir mussten heute geduldig sein. Es war nicht einfach, klare Torchancen herauszuspielen. Wir haben uns aber nie aufgegeben und für das Unentschieden sehr hart gearbeitet“, sagte der RB-Torschütze. Mit dem ersten Heim-Remis in dieser Saison bleiben die Sachsen mit 41 Zählern punktgleich vor den Breisgauern auf Rang vier.

RB-Trainer Domenico Tedesco, der gleich fünf Veränderungen in seiner Startelf im Vergleich zum gelungenen DFB-Pokal-Viertelfinale in Hannover vornahm, hatte gemischte Gefühle: „Wir sind froh über den Punkt. Aber es ist ein Witz, dass wir die erste Halbzeit zurücklagen. Gefühlt hatten wir 90 Prozent Ballbesitz, lassen nichts zu. Mit dem ersten Torschuss und zweimal Flipper liegst du plötzlich zurück, das ist ärgerlich“, sagte er.

Leipzig mit qualitativ hochwertigen Wechseln

Doch die Leipziger konnten nach gut einer Stunde mit Dani Olmo und André Silva enorme Qualität nachlegen. „Wir wussten, dass Freiburg nach den 120 Minuten im Pokal am Ende etwas müde wird, da mussten wir geduldig bleiben. Und nochmal Qualität auf den Platz bringen“, meinte Torwart Peter Gulacsi. Das war dann auch für Freiburgs Defensive, die mit dem verletzt ausgewechselten Nico Schlotterbeck (65.) auch noch den Abwehrchef verlor, zu viel.

„Nach dem Spiel in Bochum, wo wir voll an die Kante gegangen sind, hat die Mannschaft von der Energie und von der Haltung her ein außergewöhnliches Spiel gemacht“, sagte Streich und betonte: „In der zweiten Halbzeit haben wir wenig zugelassen von Leipzig, für die Qualität, die sie haben.“

Freiburg hat die Kreativität, die Leipzig fehlt

Die Sachsen agierten mit wenig Kreativität. „Es fehlte die zündende Idee, der Geistesblitz im letzten Drittel“, kritisierte Nationalspieler Lukas Klostermann. Erst in der 33. Minute schickte Yussuf Poulsen Christopher Nkunku mit einem Steilpass, dessen Lupfer von halbrechts ging aber weit über das SC-Gehäuse. Besser machte es auf der Gegenseite Demirovic, der nach einem RB-Abwehrpatzer halblinks frei durch war und den Ball über Gulasci Richtung Tor zur Führung lupfte.

Die Breisgauer, die derzeit die beste Zwischenbilanz unter Trainer Streich verbuchen, zeigten sich unbeeindruckt vom Ballbesitz-Fußball der Sachsen. So war das Duell der beiden DFB-Pokal-Halbfinalisten mit 14:4 Torschüssen von wenigen Möglichkeiten geprägt. In der Schlussphase warf Leipzig alles nach vorne. Als die wenigen mitgereisten Freiburger Fans schon den vermeintlichen Auswärtssieg feierten, traf Angeliño aus halblinker Position von 13 Metern zum umjubelten Ausgleich.

© dpa-infocom, dpa:220305-99-399441/5

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