Was Sie heute wissen müssen

Reporter fahren an die Grenze | Barßeler in Kiew | Leser spenden für Flüchtlinge

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 08.03.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Als die ersten Helfer aus Ostfriesland sich mit Transportern und Lastern auf den Weg an die ukrainische Grenze machten, war auch mein Kollege Claus Hock aus der Emder Lokalredaktion nicht mehr zu halten. Wie ist die Situation an der Grenze, was erleben die Helfer aus unserer Region dort vor Ort? Das wollte er selbst in Erfahrung bringen und sich nicht nur in Telefonaten schildern lassen. Gemeinsam mit Videoreporterin Jasmin Keller von Ostfriesen.tv ist er gestern Nachmittag mit einem Wohnmobil aufgebrochen. Die beiden haben sich Dr. Peter Krupp und Armin Hethey aus Bad Zwischenahn angeschlossen, die vor allem medizinische Hilfsgüter zu einem Grenzübergang in der Nähe der polnischen Stadt Medyka bringen wollen. Die beiden Reporter werden noch weitere Grenzübergänge aufsuchen und sich mit Helfern aus Ostfriesland treffen, die dort unterwegs sind. So ist der Plan. Hierbei sind die Kollegen auf Unterstützung unserer Leser angewiesen. Wer Kontakt zu Personen herstellen kann, die bereits vor Ort sind oder sich noch auf den Weg machen, kann sich per E-Mail an das Reporterteam wenden.

„Ein Herz für Ostfriesland“, das gemeinnützige Hilfswerk von Ostfriesen-Zeitung, Ostfriesischen Nachrichten und General-Anzeiger, hat unseren Berichterstattern Sachspenden für 1500 Euro mitgegeben. Sie wurden finanziert aus dem Spendentopf des Hilfswerks. Als ich gestern Nachmittag den aktuellen Kontostand erfuhr, war ich überwältigt: Rund 98.500 Euro haben unsere Leserinnen und Leser schon für geflüchtete Menschen aus der Ukraine überwiesen. Dankeschön! Jasmin Keller und Claus Hock berichten in einem Live-Blog auf unserer Internetseite von ihrer Fahrt. Sie finden ihre Beiträge hier

Aus Protest gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gehen Menschen in Ostfriesland auf die Straße, werden Bauwerke wie der Sous-Turm in Aurich in den ukrainischen Landesfarben angestrahlt - und wehen Flaggen in Blau und Gelb an öffentlichen Gebäuden. Auch an der historischen Fassade des Leeraner Amtsgerichts. „Was wir damit ausdrücken wollen, dürfte sich von selbst erklären“, so Gerichtsdirektor Dr. Stefan van der Beck. Die Flaggen signalisierten die Haltung des Personals - und zwar die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Ein Leeraner Rechtsanwalt stößt sich an dieser Solidaritätsbekundung. Kai-Timo Hanses sieht das Neutralitätsgebot der Justiz verletzt. „Darf ein deutsches Gericht im Ukraine-Krieg Flagge zeigen?“ Dieser Frage ist mein Kollege Daniel Noglik nachgegangen. Seinen Artikel lesen Sie hier.

Der Liebe wegen ist Michael Kröger vor sieben Jahren von Barßel nach Kiew gezogen. Und dort ist er noch immer, mitten im Krieg. Seine Lebensgefährtin mit ihrem Kind hat er mit Hilfe von Freunden in Sicherheit bringen können, die beiden sind jetzt im Saterland. Warum ist er geblieben? Mein Kollege Horst Kruse hat mit dem 49-Jährigen via Whatsapp ein Videotelefonat führen können. Kröger hat eine Mission: „Für mich ist es wichtig, die Wahrheit zu erzählen.“ Er habe dabei auch die in der EU lebenden Russen im Blick. Diese seien durch die russischen Medien nicht richtig informiert. Kröger berichtet auf Facebook und bei Telegram über das, was er in der umkämpften Hauptstadt der Ukraine erlebt. Die Fotos und Videos zeigen das ganze Ausmaß der Zerstörung, es gibt Aufnahmen von kaputten Häusern, von getöteten Menschen. Kröger erzählt, so schreibt es Horst Kruse, „verstörende Geschichten von Tod und Leid, aber auch von der Hoffnung und Zuversicht, dass die russische Invasion gestoppt werden kann“. Hier finden Sie seinen Artikel.

Trotz der Sanktionen gegen Moskau steuern russische Schiffe derzeit weiterhin die Häfen in Niedersachsen an. Darauf machte ein Leser die Redaktion aufmerksam. Er hatte am Wochenende die „Pola Gali“ gesichtet. Der Frachter fuhr über die Ems bis Papenburg, wo er auch am Montag laut Onlineportal „Vesselfinder“ noch lag. Wie ist das angesichts der doch angeblich so massiven Wirtschaftssanktionen möglich? Dieser Frage hat sich Martin Alberts angenommen. Sein Artikel ist hier zu lesen.

Wer in diesen Tagen eine Auszeit vom Nachrichtengeschehen braucht, betätigt sich oft schon ein bisschen im Garten. Sonnenschein, frische Luft und körperliche Betätigung helfen beim Abschalten. Inspiration für die Gestaltung von Beeten und Grünanlagen sowie allerhand praktische Tipps beziehen Gartenfreunde schon seit bald 50 Jahren aus der Zeitschrift „Mein schöner Garten“. In dem Magazin habe ich auch schon so manches Mal geblättert. Was ich gar nicht wusste: Zwei Ostfriesen gehören zur Redaktion. Meine Kollegin Karin Lüppen hat mit Chefredakteur Wolfgang Bohlsen und Dieke van Dieken gesprochen. Zur Illustration ihres Artikels stellten die beiden ihr ein Foto zur Verfügung, auf dem vorab schon die Titelseite der Jubiläumsausgabe zu sehen ist. Über diese besondere Ehre freute unsere Gartenexpertin Karin Lüppen sich sehr. Das Foto - und natürlich ihren Artikel - finden Sie hier.

Eine kleine Hexe, eine Prinzessin und ein Polizist klingelten am Dienstag vor einer Woche an meiner Haustür. „Ich bin ein kleiner König, gib mir nicht zu wenig“, tönten mir die Textzeilen eines Liedes entgegen, das ich noch vom Fastnachtslaufen in meiner Kindheit kannte. Lautstark gesungen wurde es allerdings weniger von dem bunten Trio, sondern von den Müttern (und mir). Die Kinder waren noch nicht so textsicher. Kein Wunder, war es doch das erste Mal, dass sie kostümiert durch den Ort ziehen und Süßigkeiten sammeln durften. Die letzten beiden Jahre war der in meiner Heimatgemeinde Apen beliebte Karnevalsbrauch wegen der Pandemie ausgefallen. Wie so vieles. Zwei Jahre lang haben die Corona-Regelungen unseren Alltag bestimmt. Massiv betroffen waren die Kinder. Wie haben sie die Corona-Zeit erlebt, welche Ängste und Sorgen haben sie für die Zukunft - und können sie der Zeit auch etwas Positives abgewinnen? Diesen und weiteren Fragen geht meine Kollegin Stephanie Tomé, selbst Mutter, in dieser Woche nach. In ihrer Serie „Corona und Kinder“ kommen Jungen und Mädchen zu Wort, ihre Eltern, Erzieher, Lehrer und weitere Experten. Lesen Sie hier den Auftakt ihrer Serie. 

Was heute wichtig wird:

  • Draußen scheint die Sonne. Der Frühling macht sich bemerkbar. Ist es schon an der Zeit, Sommerreifen aufzuziehen? Michael Kierstein hat mit Fachleuten gesprochen und Tipps zusammengetragen.
  • Der Krieg in Osteuropa und das Schicksal von Millionen Menschen aus der Ukraine bewegt viele Ostfriesen. Silke Kramp aus Emden will Geld spenden und setzt auf eine besondere Motorradtour. Gordon Päschel berichtet.
  • In der neuen Folge der OZ-Serie „Aktenzeichen Ostfriesland“ geht es um den Mord an einer Leeranerin im März 1951. Wenige Tage nach der Tat wurde ein 52-jähriger Hilfsarbeiter als Tatverdächtiger festgenommen. Gabriele Boschbach berichtet.
  • Wie ist die Lage, wenn in einer Wohnung ein Brandmelder anspringt: Wann darf die Feuerwehr „einbrechen“, um ihn auszuschalten? Wie sieht es mit der Haftung aus, wenn ohne Not etwas beschädigt wird? Jens Schönig fragt nach.
  • Fürs Heizen wird viel Energie verbraucht. Da sollte man sich schon Gedanken machen, wie man sparsam sein kann. Das gilt auch für Kommunen, die sich deswegen sogar miteinander vernetzen. Die Kreise Friesland und Wittmund machen es vor, wie Imke Oltmanns zeigt.
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