München (dpa)

„Meilenstein“: Premiere der Bayern-Frauen in Allianz Arena

Ulrike John, dpa
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Von Ulrike John, dpa
| 21.03.2022 10:12 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die Frauen des FC Bayern bestreiten ihr Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain in der Allianz Arena. Foto: Sven Hoppe/dpa
Die Frauen des FC Bayern bestreiten ihr Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain in der Allianz Arena. Foto: Sven Hoppe/dpa
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Die Fußballerinnen des FC Bayern und des VfL Wolfsburg ziehen zum Viertelfinale der Champions League in die großen Arenen der Männer.

Für Vorstandsboss Oliver Kahn ist es ein „Meilenstein“, für Nationalspielerin Giulia Gwinn „eine richtig coole Sache“ und für den deutschen Fußball ein spannendes Experiment.

Erstmals überhaupt tritt das Frauenteam des FC Bayern München in der 75.000 Besucher fassenden Allianz Arena an - in der Champions League zum Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain. Die deutschen Meisterinnen hoffen am Dienstag (18.45 Uhr/DAZN) auf mehr als 10.000 Zuschauer. Highlight-Spiele in den großen Arenen der Männer, damit soll der Frauensport nach vorne gebracht werden.

Auch der VfL Wolfsburg bestreitet - allerdings nicht zum ersten Mal - sein Rückspiel gegen WFC Arsenal am 31. März in der Volkswagen Arena. „Auf ausdrücklichen Wunsch der Mannschaft“, wie Sportchef Ralf Kellermann betonte. Und: „Als verdienter Lohn und Wertschätzung.“ Normalerweise spielen die Frauen, deren Männer-Teams der Bundesliga angehören, durchweg in kleineren Stadien. So wie der FC Bayern zuletzt vor rund 1000 Zuschauern auf dem eigenen Campus gegen Eintracht Frankfurt.

„Brauchen diese Highlight-Spiele“

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg findet Kahns Bezeichnung vom „Meilenstein“ für die 50-jährige Geschichte des Frauenfußballs beim FC Bayern etwas übertrieben: „So weit würde ich nicht gehen. Ich finde, dass es ein Thema ist, das angebracht ist“, sagte sie in einem „Tagesspiegel“-Interview. „Wir brauchen diese Highlight-Spiele in diesen Stadien. Das muss doch eigentlich selbstverständlich sein für Teams, die diese Infrastruktur haben wie der FC Bayern. Diesen Mut müssen sie einfach aufbringen.“ Das dürfe auch nicht immer eine Frage des Geldes sein, „sondern vielmehr eine Frage der Wertschätzung“.

Bei den Frauen hat der FC Bayern noch nie die Champions League gewonnen. Das Team von Trainer Jens Scheuer trifft auf den französischen Tabellenzweiten und Königsklassen-Finalisten von 2017 mit DFB-Spielmacherin Sara Däbritz. „Das ist nicht nur Werbung für den Frauenfußball, sondern auch ein weiteres und wichtiges Signal für die Zukunft“, sagte Münchens Abwehrspielerin Gwinn.

„Wir freuen uns alle riesig, dass wir in der Allianz Arena spielen werden. Wir hoffen natürlich, dass viele Fans kommen“, sagte ihre Mitspielerin Maximiliane Rall im Interview auf „eurosport.de“: „Als Kind habe ich mir früher dort Spiele angeschaut und ich fand es immer faszinierend, mit meinem Vater in die Allianz Arena zu gehen. Dass ich jetzt selbst dort spiele, ist eine coole Geschichte.“ Trainer Scheuer hätte sich das „vor ein paar Jahren nicht träumen lassen. Meine Mädels haben hart dafür gearbeitet, ich habe hart dafür gearbeitet. Jetzt werden wir dafür belohnt.“

Groß denken - das ist der Trend in der Königsklasse: Titelverteidiger FC Barcelona trägt sein Viertelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid am 30. März im Camp Nou aus - und hat schon alle 85.000 Karten verkauft. Damit wird der Zuschauerrekord in der Champions League - aufgestellt mit 50.212 Fans beim Finale 2012 zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Olympique Lyon im Münchner Olympiastadion - geknackt werden.

© dpa-infocom, dpa:220321-99-607653/3

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