Rostow (dpa)

Russland will Mariupol für sichere Landverbindung zur Krim

| 23.03.2022 10:29 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Das Satellitenbild zeigt brennende Gebäude in Mariupol. Foto: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa
Das Satellitenbild zeigt brennende Gebäude in Mariupol. Foto: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa
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Die Jafenstadt Mariupol am Asowschen Meer ist besonders heftig umkämpft. Der Ziel der russischen Attacken wird jetzt von einem Offiziellen in Moskau benannt.

Mit einer Eroberung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol will Russland nach eigenen Angaben eine sichere Landverbindung auf die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim schaffen.

Sobald das russische Militär die wichtige Fernstraße M14 unter Kontrolle habe, sei die Krim wieder zuverlässig über einen Transportkorridor mit den ostukrainischen Separatistengebieten Donzek und Luhansk verbunden, sagte der stellvertretende Beauftragte von Präsident Wladimir Putin für den Föderationskreis Südrussland, Kirill Stepanow, der Staatsagentur Ria Nowosti.

Die M14 führt vom südwestukrainischen Odessa, das bereits Ziel russischer Angriffe war, über das umkämpfte Mykolajiw und das von russischen Truppen besetzte Cherson nach Mariupol und von dort über die russische Grenze in die Großstadt Rostow am Don. Die Ukraine hatte nach der russischen Annexion der Krim 2014 die Eisenbahnlinien auf die Halbinsel geschlossen.

„Wir sind zuversichtlich, dass alle Transport- und Eisenbahnlinien zwischen der Krim und dem von Nationalisten befreiten Gebiet Cherson in naher Zukunft vollständig wiederhergestellt sein werden“, sagte Stepanow.

Russland bezeichnet einen Teil der ukrainischen Truppen als „Nationalisten“ und hat den Angriff auf die Ukraine am 24. Februar unter anderem mit einer „Entnazifizierung“ des Landes begründet - ein aus Sicht von Experten unhaltbarer Vorwand. Stepanow sagte, auch der Weg durch das Gebiet Cherson nach Odessa sei bald wieder möglich.

Mariupol am Asowschen Meer wird seit Wochen von russischen Truppen belagert. Eine Aufforderung zur Kapitulation in der Stadt hatte die Ukraine kürzlich abgelehnt. Mariupol hat außer der strategischen auch eine symbolische Bedeutung. Die Stadt hat seit 2014 mehrere Angriffe der prorussischen Separatisten abgewehrt und gilt als Symbol des ukrainischen Widerstands. Sie ist auch Sitz des berüchtigten Asow-Regiments, in dem auch nach Meinung westlicher Experten Rechtsradikale kämpfen. Die USA hatten eine Lieferung von Waffen an das Asow-Bataillon nicht erlaubt. Allerdings ist die Einheit längst Teil der ukrainischen Nationalgarde.

© dpa-infocom, dpa:220323-99-635787/2

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