Wuzhou (dpa)

Mysteriöser Absturz in China: Zweite Blackbox gefunden

| 27.03.2022 07:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Beim Absturz einer Boeing 737-800 im süden Chinas sind alle Insassen ums Leben gekommen. Foto: Lu Boan/XinHua/dpa
Beim Absturz einer Boeing 737-800 im süden Chinas sind alle Insassen ums Leben gekommen. Foto: Lu Boan/XinHua/dpa
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Keiner der 132 Insassen der Boeing 737 hat den Absturz in China überlebt. Nach sechs Tagen Suche wird endlich der Daten-Flugschreiber gefunden. Können Ermittler die Ursache damit klären?

Nach dem Fund der zweiten Blackbox hoffen Ermittler auf wichtige Erkenntnisse zur Ursache des rätselhaften Absturzes einer chinesischen Verkehrsmaschine mit 132 Menschen an Bord.

Keiner der 123 Passagiere und 9 Crewmitglieder habe das Unglück in Südchina am vorigen Montag überlebt, berichtete der Vizechef der chinesischen Luftfahrtbehörde, Hu Zhenjiang, am Samstag. Bei der Pressekonferenz erhoben sich alle Teilnehmer für eine Schweigeminute, um der Opfer zu gedenken.

Nach sechs Tagen angestrengter Suche an der Absturzstelle im Kreis Teng nahe der Stadt Wuzhou in der Region Guangxi in Südchina wurde am Sonntag auch der Daten-Flugschreiber gefunden. Der orangefarbene Container wurde 1,5 Meter tief in der Erde an einem Hang entdeckt. Am Mittwoch war bereits der Sprachrekorder geborgen worden. Die Ermittler erhoffen sich von beiden Aufzeichnungsgeräten technische Informationen und andere Daten zur Absturzursache.

Flugzeug war intakt

Viele kleine Trümmerteile der Boeing 737-800 lagen in der hügeligen Waldgegend weit verstreut. Laboruntersuchungen ergaben keine Spuren von Sprengstoff. Auch Videoaufnahmen vom Absturz hatten gezeigt, dass das Flugzeug intakt und ohne Rauch abgestürzt war. Anhand von Gen-Analysen wurden 120 Tote identifiziert, darunter 114 Passagiere und 6 Crewmitglieder, wie die Behörden am Samstag berichteten.

„Mit großer Trauer geben wir bekannt, dass die 123 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder an Bord des China Eastern Airlines Flugs MU5735 am 21. März alle gestorben sind“, sagte der Vizechef der Luftfahrtbehörde. Der US-Hersteller Boeing sprach den Familien und allen Betroffenen sein tief empfundenes Beileid aus. Ein technisches Boeing-Team unterstütze die Ermittlungen der chinesischen Luftfahrtbehörden und der amerikanischen Verkehrsbehörde NTSB.

Absturz gibt weiter Rätsel auf

Experten beschrieben den Absturz als sehr ungewöhnlich. Die Maschine der chinesischen Fluggesellschaft China Eastern Airlines war am Montag aus mehr als 8000 Meter Höhe plötzlich in einen steilen Sturzflug übergegangen, hatte sich zwar kurz wieder gefangen, stürzte dann aber weiter ab und schlug fast vertikal in dem Waldgebiet auf. Trümmerteile bohrten sich tief in den Boden.

Nach Angaben der Behörden war am Ende mehrfach vergeblich versucht worden, Kontakt zu der Maschine aufzunehmen, die auf dem Weg von Kunming nach Guangzhou war. Rund drei Minuten nach Beginn des Sturzfluges sei das Signal der MU5735 verschwunden. An der Absturzstelle hielten Rettungskräfte am Sonntag um 14.00 Uhr Ortszeit für drei Minuten inne, um der Opfer zu gedenken.

© dpa-infocom, dpa:220327-99-687534/4

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