Offenbach (dpa)

Wintereinbruch in Südhälfte Deutschlands

| 09.04.2022 15:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
„Schnee im April ist immer mal wieder möglich“: Pferde auf einer mit der weißen Pracht bedeckten Koppel in Hohenstein. Foto: Thomas Warnack/dpa
„Schnee im April ist immer mal wieder möglich“: Pferde auf einer mit der weißen Pracht bedeckten Koppel in Hohenstein. Foto: Thomas Warnack/dpa
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Das Wochenende vor Ostern bringt turbulentes Aprilwetter und sogar Schnee. Schloss Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb sah in Weiß noch märchenhafter aus. Doch der Frühling kehrt bald zurück.

Der April schneit, wann er will: Ein Wintereinbruch hat zum Osterferienbeginn in weiten Teilen der Republik in Deutschlands Süden und Südwesten Verkehrsprobleme ausgelöst.

Starker Schneefall etwa im unterfränkischen Landkreis Miltenberg bescherte Tausenden stundenlange Stromausfälle. Auch Leute von Karlsruhe bis Stuttgart rieben sich Morgen die Augen: Gärten und Autos hatten teils eine bis zu zehn Zentimeter dicke Schneeschicht. Das Schloss Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb sah im Schnee noch märchenhafter aus als sonst. Nach einem typischen April-Wochenende mit Wolken, etwas Sonne, Wind, Regen-, Schnee- und Graupelschauern wird es zu Wochenbeginn freundlicher.

„Schnee im April ist immer mal wieder möglich“, sagte ein DWD-Meteorologe. Die Mengen in den Niederungen etwa im Rhein-Neckar-Raum und Main-Tauber-Kreis seien aber doch überraschend gewesen. Auch in Teilen von Südhessen und Rheinland-Pfalz und im Saarland war es weiß und witterungsbedingt schwierig.

Betrieb einer Bahnlinie eingestellt

Die Verkehrsunternehmen Rhein-Neckar-Verkehr GmbH stellten wegen starken Schneefalls vorübergehend den Betrieb einer Bahnlinie zwischen Mannheim, Heidelberg und Weinheim ein. Störungen gab es im Streckennetz der Bahn auch in Kaiserslautern und Ludwigshafen.

Vor dem Schnee gab es in Baden-Württemberg auch Starkregen und Gewitter. In Böhmenkirch bei Göppingen wurden am Freitagabend die Dächer mehrerer Häuser beschädigt. Bei Ehrstädt und Grombach gab es einen witterungsbedingten Erdrutsch.

Autos kommen nicht mehr voran

In Rheinland-Pfalz war besonders die Region um das Leiningerland bei Bad Dürkheim betroffen. Einige Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht, da manche Fahrzeuge schon mit Sommerreifen unterwegs waren und auf der glatten Fahrbahn nicht mehr vorankamen. Auf der A65 überschlug sich am Freitagabend bei Schneefall ein schnell fahrender 20-Jähriger. Er kam kurz vor der Anschlussstelle Edenkoben von Straße ab und krachte in die Böschung. Er wurde nur leicht verletzt.

Straßen nicht passierbar

Im südhessischen Odenwald waren laut Polizei in den höheren Lagen viele Straßen unpassierbar, weil Bäume unter Schneelast umstürzten. Im Erbacher Tal bei Heppenheim wurden drei Bewohner eines Hauses wegen mehrerer auf das Dach gestürzter Äste in Sicherheit gebracht.

Im oberfränkischen Burgwindheim blieb ein Kleintransporter am frühen Morgen an einer Steigung stecken, weshalb zwei dahinter fahrende Autos ebenfalls stehen blieben. Als der 27-jährige Fahrer des zweiten Wagens aussteigen wollte, fing sein Auto zu rutschen an. Der Mann wurde der Polizei zufolge zwischen Auto und Leitplanke eingeklemmt und kam mit mehreren Knochenbrüchen ins Krankenhaus.

© dpa-infocom, dpa:220409-99-859816/4

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