Melbourne (dpa)
Darauf muss man beim Großen Preis von Australien achten
Baut Charles Leclerc seine WM-Führung weiter aus? Die Voraussetzungen scheinen in Australien perfekt. Während Max Verstappen dahinter lauert, stehen die beiden deutschen Fahrer vor einer Aufholjagd.
Erstmals seit drei Jahren erlebt Australien wieder ein Formel-1-Rennen. Mehr als 120.000 Zuschauer werden auf den vollen Tribünen im Albert Park von Melbourne erwartet, nachdem der Grand Prix 2020 und 2021 jeweils wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden musste.
Im dritten WM-Lauf der Saison deutet vieles darauf hin, dass es wieder einen harten Zweikampf an der Spitze geben wird.
Leclerc bleibt der Gejagte
Nach bitteren Jahren scheint sich Ferrari an der Spitze etablieren zu können. Charles Leclerc startet zum zweiten Mal im dritten Rennen von der Pole Position. Der Monegasse liegt im Gesamtklassement an der Spitze vor Teamkollege Carlos Sainz, erst danach kommt Max Verstappen auf dem dritten Rang. Der Niederländer geht nach dem Sieg in Saudi-Arabien diesmal als Zweiter auf die Strecke. Leclerc gegen Verstappen wird immer mehr zum neuen Titelduell. „Es wird sehr eng mit unseren Rivalen, deswegen wird es ein schwieriges, aber auch aufregendes Rennen“, sagte Leclerc.
Mercedes weiter unter Druck
In den Kampf um den Sieg dürfte Lewis Hamilton in Down Under erneut nicht eingreifen können. Als Fünfter der Qualifikation machte der Rekordweltmeister vor Stallrivale George Russell noch das Beste aus der schwierigen Situation. Die Silberpfeile haben weiterhin große Probleme mit ihrem störrischen Auto, das zu oft noch mehr über die Strecke hoppelt, als geschmeidig auf dem Asphalt zu liegen. „Wir lernen immer noch dazu und versuchen, das Auto zu verstehen“, sagte der Brite Russell und ergänzte: „Ich habe mich an diesem Wochenende noch nicht so richtig wohl im Auto gefühlt.“
Vettel muss von weit hinten aufholen
Für den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel lief bei seinem verspäteten Saisonstart bislang wenig zusammen. Nach überstandener Coronavirus-Infektion und der Zwangspause während der ersten beiden Läufe 2022 muss er fast von ganz hinten losfahren, da ihm ein selbst verschuldeter Unfall im dritten Training die Qualifikation verdarb. Nur eine schnelle Runde konnte der 34-Jährige am Samstag drehen, nachdem seine Mechaniker den Aston Martin in letzter Minute noch reparierten. „Es ist kein leichtes Wochenende. Aber wir schauen, was im Rennen geht“, sagte der Hesse und gab zu: „Wir haben unsere Probleme, das wird sich nicht von heute auf morgen ändern.“
Schumacher hofft auf erste WM-Punkte
Seinen heftigen Crash vor zwei Wochen in Saudi-Arabien hat Mick Schumacher gut überstanden - und in Australien nun viel vor. Nachdem sein Teamkollege Kevin Magnussen bereits zweimal in die Punkte gefahren ist, will auch der 23-Jährige erstmals in seiner Formel-1-Karriere unter die Top Ten rasen. Die Ausgangsposition von Position 15 ist nicht die beste, allerdings scheint der Rennwagen des US-Teams Haas weiter leistungsstark und einigen anderen Teams im Mittelfeld überlegen. „Hoffentlich sind wir in einer Position, in der wir kämpfen können. Ich hoffe, dass wir der Konkurrenz folgen und sie überholen können“, sagte Schumacher.
© dpa-infocom, dpa:220409-99-863226/4