Melbourne (dpa)
Die Lehren aus dem Großen Preis von Australien
Nach zwei packenden Rennen zum Saisonstart gewinnt Charles Leclerc den Großen Preis von Australien souverän. Auch ohne seinen Ausfall hätte Formel-1-Weltmeister Max Verstappen keine Chance gehabt.
Nach nur drei von 22 Rennen hat Charles Leclerc in der Formel-1-Gesamtwertung schon 34 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten George Russell im Mercedes.
Weltmeister Max Verstappen liegt bereits 46 Zähler zurück und fürchtet nach dem Desaster beim Großen Preis von Australien weitere Ausfälle. Auch für die beiden deutschen Fahrer läuft zum Saisonbeginn bislang wenig zusammen.
Wer Weltmeister werden will, muss Leclerc schlagen
Zwei Siege aus drei Rennen, ein komfortabler Vorsprung in der WM-Wertung und zweifellos das beste Auto. Charles Leclerc darf nach seinem Erfolg in Australien früh im Jahr von seinem ersten Titel träumen. Der Ferrari-Fahrer aus Monaco beeindruckte in Melbourne ohne Fehler und war zu keiner Zeit zu schlagen. Insgesamt macht die Scuderia einen starken Job und kann sich beim kommenden Heimspiel auch noch auf jede Menge Unterstützung freuen. Beim Grand Prix in zwei Wochen im italienischen Imola könnte es Ferrari-Festtage geben. „Es ist großartig, so in die Saison zu starten, aber wir müssen im Kopf behalten, dass wir noch früh in der Saison sind. Wir können es uns nicht leisten, uns auszuruhen“, sagte Leclerc.
Ungeahnte Sorgen bei Titelverteidiger Verstappen
In der Vergangenheit musste sich Max Verstappen nur selten um die Zuverlässigkeit seines Red Bulls sorgen. Zwei Ausfälle in den ersten drei Rennen lassen den Weltmeister aus den Niederlanden nun aber aufschrecken. Die Defekte in Bahrain und Australien hatten laut Aussagen seines Teams ganz unterschiedliche Ursachen, was den 24-Jährigen nur noch mehr besorgen dürfte. Und Ferrari scheint schon so weit enteilt, dass sich Verstappen und Co. deutlich steigern müssen. „Der Rückstand ist schon ziemlich groß“, sagte Verstappen, der am Sonntag zum zweiten Mal auf Position zwei liegend rausgeflogen war: „Wir haben als Team noch viel Arbeit vor uns.“
Vettel sitzt im schwächsten Auto des Feldes
Sebastian Vettel dürfte den Trip nach Australien wohl am liebsten schnell aus seinen Erinnerungen streichen. Für den Hessen lief in Down Under einfach gar nichts zusammen. Der Heppenheimer leistete sich selbst einen Fahrfehler, der zum frühen Ausfall führte. Der 34-Jährige musste außerdem erkennen, dass der Aston Martin gerade das schwächste Auto der Formel 1 ist. Der britische Autobauer hat als einziger noch keinen WM-Punkt eingefahren, Besserung scheint nicht in Sicht. „Es gibt viele Sachen, die wir verbessern wollen, aber wir haben die Lösungen dafür noch nicht“, sagte der Hesse.
Für Schumacher reicht es immer noch nicht für Punkte
Mick Schumacher war mit der großen Hoffnung angereist, endlich seine ersten WM-Punkte zu holen. Doch daraus wurde nichts. Als 13. reichte es für den 23-Jährigen im Haas wieder nicht. „Wir waren mit unserer Geschwindigkeit zu weit weg“, sagte Schumacher. Immerhin landete er erstmals vor seinem Teamkollegen Kevin Magnussen, der 14. wurde. Der Däne hatte es bereits zweimal unter die Top Ten geschafft und den Amerikanern so Punkte beschert. In seinem zweiten Formel-1-Jahr will Schumacher das nun schnell nachholen, das Auto scheint dafür in der Lage, wenn alles passt. „Wir haben viel gelernt, hoffentlich können wir etwas mitnehmen und es in Imola besser machen“, sagte Schumacher.
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