Paris (dpa)

Bis zu 60.000 Euro für Opfer von kirchlichem Missbrauch

| 13.04.2022 12:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 1 Minute
Opfer von sexuellem Missbrauch sollen in Frankreich finanziell entschädigt werden. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Opfer von sexuellem Missbrauch sollen in Frankreich finanziell entschädigt werden. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Artikel teilen:

Einer Studie zufolge wurden in Frankreich seit den 1950er Jahren bis zu 330.000 Personen Opfer von sexuellem Missbrauch. Sie sollen nun eine finanzielle Entschädigung erhalten.

In Frankreich sollen Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche eine Entschädigung von 5000 bis 60.000 Euro erhalten.

Eine entsprechende, nach Schwere der Taten gestaffelte Tabelle habe die unabhängige Stiftung zur Anerkennung und Wiedergutmachung (CRR) erarbeitet, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ am Mittwoch. Die auf Wunsch der Kirche geschaffene Stiftung vermittelt zwischen den Opfern und den kirchlichen Einrichtungen, die selber für die Zahlung der Entschädigung zuständig sind.

In der katholischen Kirche in Frankreich sind nach einer im Oktober vorgelegten Studie seit den 1950er Jahren laut Hochrechnungen 216.000 Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch geworden. Unter Einbeziehung der von der Kirche betriebenen Einrichtungen wird von 330.000 Opfern ausgegangen. Nur eine kleine Zahl Betroffener hat sich aber der Kirche oder den Behörden gegenüber als Opfer zu erkennen gegeben.

In Deutschland sieht die katholische Kirche seit Anfang 2021 für Missbrauchsopfer erhöhte Anerkennungszahlungen von bis zu 50.000 Euro vor. Die bisherigen Zahlungen lagen im Schnitt bei 5000 Euro pro Person.

© dpa-infocom, dpa:220413-99-905377/2

Ähnliche Artikel