Berlin (dpa)
Weltbank-Präsident fordert Schuldenerlass für arme Länder
Die Zinsen steigen und die teuren Rohstoffimporte verstärken die Verschuldung - die Last wird für die armen Länder immer erdrückender. Der Weltbankchef fordert zum Umdenken auf.
Weltbank-Präsident David Malpass hat angesichts der steigenden Preise vor einer dramatischen Verschlechterung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern gewarnt.
„Die hohe Inflation ist für viele ärmere Staaten eine wirtschaftliche und soziale Katastrophe“, sagte er der „Wirtschaftswoche“. Je ärmer ein Land sei, desto schlechter könne es sich vor steigenden Preisen schützen.
Malpass forderte deshalb einen weitreichenden Schuldenerlass für die ärmsten Länder. „Der Krieg in der Ukraine sollte jetzt zu einem Umdenken in den reichen Ländern führen. Wir müssen die armen Staaten von ihren erdrückenden Schulden befreien“, sagte er.
Teurere Rohstoffimporte trieben in den Entwicklungsländern derzeit die Verschuldung nach oben. Verstärkt werde das noch durch die steigenden Zinsen. In der Corona-Krise habe ein Schuldenmoratorium allerdings nur bedingt geholfen, weil viele private Gläubiger und die chinesischen Staatsbanken nicht mitgezogen hätten, sagte Malpass.
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