Köln (dpa)

Zeitreise mit „Deutschland sucht den Superstar“

Britta Schultejans, dpa
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Von Britta Schultejans, dpa
| 17.04.2022 11:22 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Moderator Marco Schreyl führte durch die Mottoshow. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Moderator Marco Schreyl führte durch die Mottoshow. Foto: Roberto Pfeil/dpa
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Ein Comeback, ein schwelgender Silbereisen und Musik aus den 1980er Jahren: RTL hat am Samstagabend zum Start der Liveshows bei „Deutschland sucht den Superstar“ tief in die Nostalgiekiste gegriffen.

Zeitreise mit RTL: Am Samstagabend ist der Dauerbrenner „Deutschland sucht den Superstar“ mit viel Nostalgie in die Liveshows gestartet. Das lag nicht nur daran, dass das Motto der ersten Show die 80er Jahren waren - sondern vor allem an der Rückkehr von Moderator Marco Schreyl.

Nach knapp zehn Jahren Pause führte der inzwischen 48-Jährige wieder durch die Sendung - zur Freude von Twitter-Usern. „Da fühlt man sich mit der großen Bühne und Marco #Schreyl direkt 10 Jahre in die Vergangenheit gebeamt“, hieß es dort beispielsweise, „es fühlt sich ein bisschen wie die goldenen Zeiten von #dsds an“, oder: „endlich wieder das alte DSDS“.

Das mit DSDS „ist wie Radfahren“

Schreyl hatte die Musikshow sieben Staffeln lang von 2005 bis 2012 moderiert, zeitweise gemeinsam mit Tooske Ragas. Als RTL seine großen Unterhaltungsshows vor rund zehn Jahren umbaute, musste Schreyl gehen, in Staffel 19 ist er nun wieder da. „Meine Oma hat immer gesagt, man sieht sich immer zweimal im Leben“, sagte er. „Wiedersehen macht Freude.“

„Du verlernst das mit DSDS nicht“, hätten Mitarbeiter ihn beruhigt, sagte Schreyl, als er die Bühne betrat. „Das ist wie Radfahren.“ Und tatsächlich war es so, als sei er nie weg gewesen. Routiniert, aber mit spürbarer Freude über sein Comeback kündigte Schreyl die Kandidaten an und ab - und auch bei den Entscheidungen ließ er sich ähnlich lange Zeit wie damals.

Die erste hatte er gleich zu Beginn zu verkünden: Da entschieden die Zuschauer, dass Dominik den frei gewordenen zehnten Platz in den Top 10 einnehmen darf - nach einem Duell gegen Emine.

Der Platz war zu haben, weil der Kandidat, der ihn eigentlich einnehmen sollte, laut RTL eine Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung verheimlicht hatte und daraufhin aus der Show geworfen worden war. Nachrücker Dominik nutzte seine Chance, darf in der kommenden Woche wieder auftreten. Verabschieden mussten sich Domenico und Abi.

Silbereisen als „DSDS-Kapitän“

Florian Silbereisen, der „DSDS-Kapitän“, wie Schreyl den Jury-Chef in Anspielung an dessen Zweitjob beim ZDF (Ostersonntag ist er dort als „Traumschiff“-Kapitän zu sehen) nannte, gab sich zuweilen streng („Du hast erstmal am wenigsten Talent“), dafür aber auch einige private Einblicke: So verriet er, welcher Sinnspruch bei ihm auf dem „stillen Örtchen“ hängt und fühlte sich nach dem Auftritt von Kandidat Gianni mit der 80er-Ballade „Hold me now“ von Johnny Logan an eigenen Liebeskummer erinnert.

„Genau so ist bei mir eine wunderschöne Liebesgeschichte zu Ende gegangen“, sagte der 40-Jährige. Dass der 17-Jährige bei diesem Lied noch lachen könne, liege wohl daran, dass er selbst noch keine Trennung erleben musste, mutmaßte Silbereisen. Denn dabei vergehe einem das Lachen.

Silbereisen war viele Jahre mit Schlagerstar Helene Fischer zusammen, Ende 2018 gaben sie ihre Trennung bekannt. Ob er mit seinen Aussagen auf diese Trennung anspielte, sagte er allerdings nicht.

Bohlen erstmals nicht mit dabei

Und über noch jemanden wurde nicht explizit gesprochen an diesem Abend: Dieter Bohlen. Der langjährige DSDS-Juror ist in der 19. Staffel zum allerersten Mal nicht mehr dabei. RTL hatte vergangenes Frühjahr angekündigt, die Sendung ohne ihn fortzusetzen.

Dafür saß nun in der ersten Liveshow niemand Geringerer als sein ehemaliger „Modern Talking“-Bandkollege Thomas Anders als Gast in der Jury, was einige Zuschauer als gezielte Spitze gegen Bohlen werteten. Anders aber gab sich ungerührt, professionell - und verlor über den Kollegen von einst kein Wort, sagte nur: „Das habe ich mir nicht träumen lassen, dass ich mal hier sitze.“ Bei Twitter schrieb jemand: „Er ist wie Dieter - nur Anders.“

© dpa-infocom, dpa:220417-99-942546/2

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