Sinsheim (dpa)

Fürths zweiter Abstieg kaum noch abzuwenden

| 18.04.2022 04:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Konnte mit Fürth zumindest einen Punkt bei 1899 Hoffenheim ergattern: Trainer Stefan Leitl. Foto: Uwe Anspach/dpa
Konnte mit Fürth zumindest einen Punkt bei 1899 Hoffenheim ergattern: Trainer Stefan Leitl. Foto: Uwe Anspach/dpa
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Letzter und abgeschlagen: Für Greuther Fürth gibt es in der Bundesliga nicht mehr viel Hoffnung. Die Auswärtspunkte in Frankfurt oder Hoffenheim sind aller Ehren wert, kommen aber wohl zu spät.

Wie bei einem fast sicheren Absteiger sah es in der Fankurve der SpVgg Greuther Fürth nicht aus. Minutenlang feierten die Anhänger ihre Fußballprofis nach einem beachtlichen 0:0 bei Europa-Anwärter TSG 1899 Hoffenheim.

Der zweite Bundesliga-Abstieg der Franken dürfte mit dem Punktgewinn aber maximal noch mal hinausgezögert worden sein. Trainer Stefan Leitl freute sich aber erstmal über den Punktgewinn und das nächste Zu-Null-Spiel. Er sei „zufrieden mit der Leistung und zufrieden mit dem Punkt“, sagte der 44-Jährige.

Neun Punkte hinter Arminia Bielefeld, elf Punkte hinter Stuttgart und nur noch vier Spiele übrig. Die Zeit des „Kleeblatt“ wird nach 2012/13 ein zweites Mal nach nur einer Saison im Oberhaus ablaufen. Sportchef Rachid Azzouzi findet immerhin Trost in der Leistungssteigerung, die er in der Rückserie beobachtet hat. „In der Rückrunde ist es sehr, sehr achtbar. Wir müssen im letzten Drittel effektiver sein, dann kannst du heute auch gewinnen“, sagte Azzouzi bei DAZN. Man habe eine „sehr, sehr schwierige Saison“ hinter sich.

Fürths leichte Steigerung kommt zu spät

Das 0:0 bei Europa-League-Halbfinalist Eintracht Frankfurt und nun das torlose Remis auch in Sinsheim sind Beleg einer Steigerung, doch diese kommt sehr spät - wohl zu spät. „Ganz unzufrieden bin ich nicht. Ich finde, dass wir auf Augenhöhe agiert haben. Es waren nicht die ganz großen Chancen da. Von daher glaube ich, nehmen wir den Punkt nicht unverdient mit“, sagte Leitl. Schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky) könnte der Abstieg auch rechnerisch perfekt sein, am Sonntag wird im Duell Hertha BSC gegen Stuttgart sicher einer der beiden Rivalen punkten. Die Situation erscheint relativ aussichtslos.

Hoffenheim hingegen hat in den Wochen seit dem 1:1 gegen den FC Bayern München massiv an Boden verloren. 0:3 in Berlin, 0:3 in Leipzig, dazu Patzer beim 1:2 daheim gegen Bochum und nun gegen Fürth. So wird es nichts mit Europa für die TSG und Cheftrainer Sebastian Hoeneß. „Es ist zu wenig, wir sind enttäuscht. Uns fehlt dieses Tor, uns fehlt dieses eine verdammte Tor“, sagte Hoeneß am Sonntagabend, und kündigte an: „Wir müssen und werden weitermachen.“

Vor allem die Offensive um Vize-Weltmeister Andrej Kramaric schwächelt. Kramaric zeigte zwar die von Zinedine Zidane bekannte Rolle, doch wirklich Gefahr ausstrahlen kann momentan keiner der Offensiven - weder Kramaric noch die dynamischen Ihlas Bebou, Christoph Baumgartner oder Georginio Rutter. „Wenn man die beiden Spiele gegen Bochum und Fürth nimmt, dann ist ein Tor Ausbeute einfach zu wenig. So kommt dieses total enttäuschende Ergebnis zustande. Es fehlt gerade ein Tick vorne“, sagte Hoeneß.

© dpa-infocom, dpa:220417-99-949048/4

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