Was Sie heute wissen müssen Der Erfindergeist der EWE | Die Forschungsschiffe und die Piraten | Die Heimat neu entdecken
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Wie gelingt den Verlagen der digitale Wandel? Auf welche Weise gewinnt man junge Kunden für seine Produkte? Und wie gute Arbeitskräfte für sein Unternehmen? Wie macht man Redakteure fit für neue Aufgaben? Wie wird der Journalismus der Zukunft aussehen? Diese Fragen treiben die Branche um. Unser Digitalchef Timo Sager hat in der vergangenen Woche mit zwei Kollegen auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin nach Antworten und Inspiration für unser Haus gesucht. Davon konnten wir hier ja schon einiges lesen. Mit unserem Chefredakteur Joachim Braun und Kollegen aus anderen deutschen Medienhäusern war ich auf Studienreise in Norwegen und Dänemark. „Mission:local“ heißt das Strategieprojekt, in dem seit zwölf Jahren gemeinsam überlegt wird, wie man den Herausforderungen unserer Zeit begegnen kann. Die skandinavischen Verlage sind uns da in vielerlei Hinsicht schon einen großen Schritt voraus. Der Austausch mit den Kollegen von „Bergens Tidende“ in Bergen sowie „Politiken“ und „Jyllands-Posten“ in Kopenhagen hat mir gezeigt, dass wir bei der Ostfriesen-Zeitung auf einem guten Weg sind. Von ihren Erfahrungen sowie denen der „Mission:local“-Mitglieder können wir noch jede Menge lernen - und ich bin sicher, dass die ein oder andere Idee aus Ostfriesland dieser Tage auch in anderen Verlagen diskutiert wird. Unsere - nicht bei allen Reportern und Lesern beliebten - Transparenzkästen beispielsweise sind auf großes Interesse gestoßen. Sie sollen einerseits für den Leser nachvollziehbar machen, warum wir eine Geschichte erzählen. Sie sollen andererseits den Kollegen dabei helfen, ihren Blick auf das Thema und für die Perspektive des Lesers zu schärfen. Denn die Zeiten, in denen der Leser das gelesen hat, was ihm in der Zeitung am Morgen vorgesetzt wurde, sind vorbei. Das ist in Ostfriesland nicht anders als in Bergen.
Transparenz ist ein gutes Schlagwort. Sie wird immer wichtiger, um die Glaubwürdigkeit unserer journalistischen Arbeit in einem digitalen Umfeld von Social-Media-Hallodris und Fake-News-Verbreitern zu sichern. Ein Kollege, der in seinen Artikeln immer wieder erklärt, wen er mit welchen Fragen konfrontiert und von wem er keine Antworten bekommen hat, ist Andreas Ellinger. Dieser Text ist ein gutes Beispiel dafür. Unser Reporter wirft angesichts der vielen und so unterschiedlichen Kundenbeschwerden die Frage auf, ob der Oldenburger Energieversorger eigentlich im rechtsfreien Raum agiert - oder ob das Geschäftsgebaren des Konzerns justiziabel sein könnte.
Für den erstaunlichen und nicht immer kundenfreundlichen „Erfindergeist der EWE“ liefert Andreas zudem ein weiteres Beispiel: Ein Leeraner wurde zum Eigentümer einer wildfremden Wohnung erklärt - und den dort verbrauchten Strom sollte er natürlich auch zahlen. Helmut Hormig, so heißt der Mann, hatte anfangs noch die Hoffnung, die Angelegenheit unkompliziert klären zu können. Aber doch nicht mit der EWE! Die drohte schließlich sogar mit Gericht und Schufa. Hier lesen Sie die ganze Geschichte. Helmut Hormig jedenfalls hat diesen Eindruck gewonnen: „Mir scheint, dass sich bei der EWE dann etwas bewegt, wenn die glaubhafte Androhung strafrechtlicher Konsequenzen mit massiver Öffentlichkeitsarbeit der Presse zusammenkommt.“
Ein möglicher Corona-Subventionsbetrug in Millionenhöhe, eine Razzia, die bundesweit für Schlagzeilen sorgt, eine Marihuana-Plantage in einem Geschäftsgebäude mitten im Ort, ein Ex-Bürgermeisterkandidat in Untersuchungshaft: Wie gehen die Wiesmoorer damit um? Meine Kollegen Ole Cordsen und Jens Schönig haben mit Einwohnern des Ortes gesprochen. Welche Sorgen sie haben und welche Witze über den Strippenzieher Christian Rademacher-Jelten kursieren, lesen Sie hier.
Wenn zurzeit von der Schifffahrt die Rede ist, geht es meist um die Container-Staus in den großen Häfen und die damit zusammenhängenden Störungen in den Lieferketten. Von noch ganz anderen Problemen, mit denen sich die Reederei Briese auseinandersetzen muss, berichtet mein Kollege Michael Kierstein. Das Leeraner Unternehmen unterhält acht Forschungsschiffe - und diese können von schwer bewaffneten Piraten leichter gekapert werden als Frachtschiffe. Das hat Folgen für die Wissenschaft. Hier erfahren Sie mehr über die Sicherheitslage auf den Weltmeeren - und wie die Reederei ihre Schiffe schützt.
Auf Reisen und bei Ausflügen erkundet man die Gegend in der Regel ganz klassisch beim Sightseeing. Doch nicht nur beim Besichtigen von Sehenswürdigkeiten, Alt- und Innenstädten sowie malerischer Landschaft kann man eine Region für sich entdecken. Mein Kollege Michael Hillebrand stellt Angebote aus Ostfriesland vor, die den Geschmacks- und Tastsinn ansprechen sollen oder bei denen die Nase oder die Ohren besonders gefordert werden. Hier finden Sie seine Tipps.
„Reiseführer für Ostfriesland gibt es wie Sand an der Nordsee“, schreibt meine Kollegin Nikola Nording. Sie hat sich auf dem Markt umgeschaut. Welches Buch spricht welchen Urlauber an - und gibt es vielleicht auch Reiseführer, die für Ostfriesen interessant sind? Die Antworten darauf gibt es in diesem Artikel. Kann man besser in die neue Woche starten als mit Vorfreude auf Ausflüge, bei denen man seine Heimat mal von einer anderen Seite erleben kann? Jetzt muss nur noch ein vernünftiger Sommer her...
Was heute wichtig wird:
- In Ostfriesland belegen immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine Deutschkurse. Die Auslastung ist hoch. Michael Hillebrand hat nachgefragt, wie gut der Unterricht vorangeht.
- Bestattung in Zeiten der Digitalisierung: Das Traditionsunternehmen Feldmann ist nun vom Online-Bestattungshaus My Moria übernommen worden. Nikola Nording hat mit Bestatterin Anja Christians und mit Hans Hendrik Falk von My Moria über Bestattungen im Webshop und Preisvergleiche im Internet gesprochen.
- Das Bündnis „Wir haben es satt!“ bringt in ganz Deutschland junge Aktivisten mit Landwirten zusammen - auch auf dem Auricher Hof Sonnenschein, wo vor Monaten ein Sattelschwein zum Youtube-Star geworden ist. Dort haben ein paar junge Menschen drei Tage lang Ställe ausgemistet, Tiere gefüttert und alles gemacht, was den Betrieb aufrechterhält. Oliver Bär hat sich mit den Landwirten auf Zeit darüber unterhalten, wie ihnen die Landluft bekommen ist.
- Online-Dating-Plattformen werden immer beliebter. Auch Ostfriesen nutzen diese Möglichkeit, einen Partner zu finden, immer häufiger. Rieke Heinig hat sich mit einer Psychologin darüber unterhalten, welche Fallstricke da lauern und wie sich die Beziehungskultur verändern kann.
- Für den Autismus-Pride-Day am 18. Juni sind in der Emder Innenstadt mehrere Aktionen geplant. Was steckt dahinter? Stephanie Tomé hat mit den Organisatoren gesprochen.
- Das Haus am Weidenweg bietet erstmals Ambulante Pflege, Service-Wohnen und Tagespflege unter einem Dach - und auch eine Senioren- und Demenzwohngemeinschaft gehört dazu. So etwas gibt es in Moormerland bisher nicht. Karin Lüppen hat sich das Haus angeschaut.