Was Sie heute wissen müssen Empörung über Bikini-Foto | Ärger um zerstörtes Kunstwerk | Sorgen des EWE-Chefs
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Da plantscht man an einem schönen Sommertag unbeschwert im Bikini in seinem Pool - und findet sich dann plötzlich in dem weltweit verfügbaren Straßenfoto-Dienst „Umschauen“ von Apple wieder: Das ist Anneke Claassen aus Emden passiert. „Mein Bruder hat mich entdeckt und mir ein Foto geschickt“, berichtete die 31-Jährige meinem Kollegen Claus Hock. Erschreckend findet sie das, und ihr Verständnis von Privatsphäre unterscheidet sich massiv von dem, was Apple darunter versteht. Dass ihr Gesicht auf dem Bild gepixelt ist, genügt der jungen Frau nämlich nicht. Wie kann man sich gegen eine solche Zurschaustellung wehren? Darüber informiert Claus in diesem Beitrag.
Falls Sie selber ein iPhone oder iPad nutzen und die Funktion „Umschauen“ oder auch „Look Around“ noch nicht kannten: Man findet sie, wenn man die Karten-App öffnet und dann auf das kleine Fernglas-Symbol tippt. Dann erscheint, sofern verfügbar, die Foto-Ansicht der Gegend, in der man sich kartentechnisch gerade befindet. Bei meinem Haus war da nichts zu sehen, kein Auto vor dem Haus, keine Carmen am Küchenfenster. Nur die frisch vom Fugengrün befreite Auffahrt.
Fürs Fugenkratzen habe ich übrigens eine Elektro-Drahtbürste. Ein praktisches Ding. Nur leider: mit Strom betrieben. Kann ich die jetzt noch benutzen? Oder wird das zum Luxus, den ich mir in diesen Zeiten lieber sparen sollte? Die explodierenden Energiekosten treiben schon jetzt viele Menschen in die Verzweiflung. “Die Leute stehen heulend in unseren Shops, weil sie fürchten, ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können“, sagte gestern EWE-Chef Stefan Dohler bei einer virtuellen Pressekonferenz. Er habe Sorge, dass die Mehrkosten viele Kunden überfordern werden. Er appelierte an die Bundesregierung, rasch Entlastungspakete auf den Weg zu bringen. Dohler machte auch deutlich, dass diejenigen, die ihre EWE-Rechnungen nicht begleichen können, damit rechnen müssen, dass ihnen Strom oder Gas abgestellt wird: „Dieses ultimative Mittel muss sein.“ Mein Kollege Martin Teschke berichtet. Viele Menschen müssen sich dieser Tage jede Ausgabe ganz genau überlegen und wissen nicht, wie sie in den kommenden Monaten über die Runden kommen sollen. Und was kommt von der Bundesregierung? „Appelle an die Opferbereitschaft, Spartipps und Vorschriften“, schreibt Marion Trimborn. Hier lesen Sie ihren Kommentar. Die Regierung sollte endlich ihre Arbeit machen. Es wird höchste Zeit. Wir brauchen Perspektiven - und Hoffnung, diese Krise irgendwie gemeinsam meistern zu können.
Vor einem halben Jahr brach der ganze Wahnsinn los. Am 24. Februar veränderte der russische Angriff auf die Ukraine unsere Welt in einer Weise, die wir uns damals noch nicht ansatzweise ausmalen konnten. Diesen Stichtag nimmt Thomas Ludwig zum Anlass für eine Halbjahresbilanz. Lesen Sie hier, „warum das Blutvergießen noch lange andauern wird“.
Photovoltaik boomte schon vor Ausbruch des Krieges. Der Wunsch vieler Hausbesitzer nach Unabhängigkeit vom russischen Gas und den hohen Preisen gab der Solarenergie hierzulande in den vergangenen Wochen dann noch einen weiteren Popularitätsschub. In den Landkreisen Wittmund und Friesland ist man darauf gut vorbereitet: Hier können die Bürger mit Hilfe eines Solarkatasters checken, ob sich eine Anlage auf ihrem Hausdach auch rechnet. Dieser Service ist übrigens kostenlos. Imke Oltmanns stellt ihn hier vor. Die Landkreise Aurich und Leer wollen nachziehen.
70 Jahre Blütenfest: Das wird in knapp zwei Wochen in Wiesmoor groß gefeiert. Mein Kollege Jens Schönig durfte den Wagenbauern über die Schulter schauen - und hat dabei kräftig im Weg herumgestanden, wie er selbstkritisch einräumt. Hier bekommen Sie erste Einblicke in das, was die Besucher beim Umzug am 3. September erwartet. Woher die vielen Blüten für das Fest kommen und ob es, wie in so vielen Branchen derzeit, möglicherweise Lieferprobleme gibt, erfahren Sie hier.
Ist das Kunst oder kann das weg? Über diese Frage haben Mitarbeiter der Firma Strabag offenbar nicht lange nachgedacht und ein Bauzaungemälde in der Auricher Fußgängerzone zerstört. Dort hatte der Künstler Klaus-Berthold Kleen im Rahmen des Projektes „Easterside Gallery“ ein großflächiges Bild auf einen Holzzaun gemalt. Die Initiatoren des Projektes sind nun auf der Zinne, die Baufirma weist jede Schuld von sich: Marion Luppen schildert den Fall.
Was heute wichtig wird:
- Die Betreiber von Offshore-Windparks und Dienstleister wie die Emder Offshore-Rettungsflieger von NHC müssen umdenken, berichtet Gordon Päschel. Weil die Windparks künftig immer weiter draußen auf See gebaut werden, braucht es neue Konzepte für die Notfallrettung. Der Flug vom Festland aus würde zu lange dauern.
- Mehrere verwahrloste Katzen sollten aus der Wohnung eines Hartz-IV-Empfängers geholt werden. Was aus den Tieren wurde, berichtet Marion Luppen.
- Einer Wiesmoorerin wurde zum wiederholten Male Rhododendron aus dem Garten geklaut. Sie vermutet, dass daraus Drogen gemacht werden. Jens Schönig berichtet.
- In der Nacht zum 14. August brannten auf Borkum Autos auf einem großen Parkplatz. Mindestens 13 Fahrzeuge wurden durch die Flammen beschädigt. Sieben davon brannten vollständig aus. Steht mittlerweile die Brandursache fest? Florian Ferber fragt nach.
- Am zweiten September-Wochenende findet das deutschlandweite Kinofest statt. Auch die Kinos in Emden, Aurich und Leer nehmen teil. Doch was steckt dahinter? Dorothee Hoppe hat das in Erfahrung gebracht.
- Die Einwohner von Landschaftspolder identifizieren sich stark mit ihrer Kirche. Allein 30.000 Euro spendeten Privatleute für die Restaurierung. Bei der wurde eine überraschende Entdeckung gemacht. Tatjana Gettkowski berichtet.