Was Sie heute wissen müssen Bedrohte Discos | Verrückte Schilder | Verfluchte Schmerzen

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 05.09.2022 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Steigende Preise im Einkauf, explodierende Energiekosten und Kunden, die aufgrund der ungewissen Lage vermutlich beim Geldausgeben eher zurückhaltend sind. Einzelhandel und Gastronomie haben aktuell keinen Grund, besonders optimistisch auf die kommenden Monate zu blicken. Und dabei haben die Branchen gerade erst zwei knallharte Corona-Jahre hinter sich, die an Nerven und Rücklagen gleichermaßen gezehrt haben. Mit dem nahenden Herbst könnte es für einen Teil der Gastronomie aber noch schlimmer kommen. Denn die kühlere Jahreszeit lässt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigen. Und damit könnten Abstandsregeln oder Maskenpflicht wieder zum Alltag gehören. Im Restaurant lässt sich das vielleicht einigermaßen regeln. Nicht aber in Discos. Sie gehörten in den letzten zwei Jahren immer zu den Betrieben, die bei Entspannung der Coronalage als letztes wieder öffnen durften.

Unter den Betreibern ostfriesischer Discos wächst die Sorge, dass das Geschäft in den kommenden Monaten weg- und es ihnen damit das Genick bricht. Was ich nicht wusste: Bei Discos läuft es genau andersherum als in der Tierwelt. Fressen sich Igel oder Bär im Sommer den Speck an, der sie durch den Winter bringt, machen Discos im Winter die Hauptumsätze. Der Sommer ist eher mau. Kommen strengere Coronaregeln, kommt kein finanzieller Speck. Und: Finanzhilfen des Staats sind nicht mehr geplant. Ole Cordsen hat mit mehreren Discobetreibern gesprochen, die um ihre zum Teil Jahrzehnte alten Läden fürchten.

Knapp eine Millionen Menschen sind vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen. Nicht alle dieser Menschen sind auch Ukrainer. Etwa drei Prozent (etwas weniger als 30.000) haben gar keinen ukrainischen Pass. Sie kommen aus andern Ländern, arbeiteten oder studierten aber in der Ukraine. Das kann für sie zum Problem werden, teilt der Flüchtlingsrat Niedersachsen mit. Denn für sie gelten in Deutschland nicht dieselben Aufenthaltsregeln wie für Menschen mit ukrainischem Pass. Eine Übergangsregelung, die ihnen erlaubte, in Deutschland zu sein, ist zum 1. September ausgelaufen. Sie könnten abgeschoben werden. Andreas Ellinger erklärt, warum das so ist und hat sich auch angesehen, wie viele Menschen in Ostfriesland das betrifft.

Deutschland ist Autofahrerland. Die Automobil-Industrie gehört zu den wichtigsten Branchen des Landes, ein Tempolimit ist undenkbar (jedenfalls solange die FDP in der Regierung sitzt), obwohl gerade jetzt einiges dafür spräche. #Energiesparen #Klimakrise

Die Verkehrswende wird beschworen. Das Fahrrad soll dabei eine wichtige Rolle spielen. Aber der Weg dahin ist lang. Und holprig. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) weist mit der Aktion „Foto des Monats“ darauf hin. Gezeigt werden schlechte Radwege, blockierte Durchfahrten – also Dinge, die den Radlern das Leben schwermachen. Das Foto des Monats September stammt aus der Auricher Fußgängerzone: Dort dürfen Taxis ab 19 Uhr und bis 10 Uhr morgens fahren, Radfahrer aber erst ab 20 Uhr. Und sie müssen bis 9 Uhr wieder weg sein. Marion Luppen hat nachgefragt, wie es zu einer solchen Regelung kommt. Kleiner Spoiler: Foto und Nachfrage hatten Folgen.

Latein ist eine faszinierende Sprache. Nicht nur, dass sich italienisch, französisch oder spanisch vergleichsweise leicht lernen lassen, wenn man im Lateinunterricht einigermaßen gut aufgepasst hat. Latein ist auch in der Lage, die Dinge da funkeln zu lassen, wo sie auf Deutsch maximal schimmern. Aus Mainz wird Mogontiacum, aus dem schwarzen Tor in Trier (Augusta Treverorum) die Porta Nigra und aus Wanne-Eickel wird Castrop-Rauxel (ich bitte diesen Pennälerscherz zu entschuldigen). Auch die Wiesmoorerin Jana Gerdes dürfte sich seit dem Wochenende besonders darüber freuen, dass es Latein gibt. Sie wurde zur Blütenkönigin gewählt und darf sich nun Rudbeckia I. nennen. Trüge sie einen deutschen Regentinnennamen, hieße sie Gelber Sonnenhut I. Nicole Böning war bei der Wahl dabei.

Ich bin zum Glück selten von Kopfschmerzen geplagt. Bei vielen Menschen ist das ganz anders: Da drückt, sticht oder brummt es regelmäßig und lang andauernd im Schädel. Die Gründe dafür sind vielfältig, die Symptome unterschiedlich. 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen sind beschrieben. Heute ist in Deutschland Kopfschmerztag. Dorothee Hoppe hat das zum Anlass genommen, mit dem Emder Neurologen Prof. Dr. Thomas Büttner zu sprechen. Er erklärt mehr zu den unterschiedlichen Arten von Kopfschmerzen und sagt auch, wann Anlass ist, damit zum Arzt zu gehen.

Was heute wichtig wird

  • Im Gesundheitsausschuss des Auricher Kreistags geht es um die Nachnutzung der Altstandorte der Krankenhäuser. Eine Studie gibt Aufschluss über den baulichen Zustand der Ubbo-Emmius-Kliniken Aurich/Norden – Marion Luppen informiert.
  • Den Werkstätten gehen die Kabelbäume aus. Bundesweit gibt es massive Probleme bei der Beschaffung von Ersatzteilen zur Autoreparatur. Obermeister Lothar Freese schlägt warnende Töne an. Gibt es Alternativen? Wie gehen hiesige Werkstätten damit um? Gabriele Boschbach hat nachgefragt.
  • Die trockenen Sommer zwingen zum Umdenken. Beim Ostfriesisch-Oldenburgischen Wasserverband (OOWV) wird an einem neuen Konzept gearbeitet. Claus Hock hat darüber mit Verantwortlichen gesprochen.
  • Schlafen gehört zum Leben dazu. Besonders nervt es aber, wenn man nicht schlafen kann. Woran das liegen könnte, was man besser machen kann und was es sonst noch wissenswertes zum Thema Schlaf gibt, erzählt die Leeranerin Thalea Schlosser in einem Podcast. Nikola Nording hat mit ihr gesprochen.
  • In Emden soll der Tourismus boomen. Da passt es nicht gut ins Bild, dass Taxi- und Reisebusunternehmer über zu wenig Platz in der Innenstadt klagen. Die Stadt hat einen Vermittlungsversuch gestartet. Gordon Päschel stellt das Ergebnis vor.
  • Heidrun Censebrunn hat ihren Garten naturnah gestaltet. Für ihre kreative Lösung für ein Schwalben-Zuhause wurde die Jemgumerin sogar ausgezeichnet. Tatjana Gettkowski hat sie für die Garten-Serie „Mein Garten und ich“ besucht.
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