Ein Herz für Ostfriesland Schüler des Leeraner Ubbo-Emmius-Gymnasiums spenden 18.000 Euro
Die Jugendlichen bekommen durch ihre ukrainischen Mitschüler den Schrecken des Kriegs in der Ukraine hautnah mit. Die Schüler des UEG haben nun einen Spendenlauf organisiert.
Leer - „Wir wollten aus unserer Hilflosigkeit heraus etwas tun. Man sieht jetzt noch näher in seinem Umfeld, was in der Ukraine passiert“, sagt Wiktoria Janek. Sie ist Schülerin am Leeraner Ubbo-Emmius-Gymnasium. Zusammen mit ihren Mitschülern Estelle Weiss, Edda Gronert, Henning Friedrichs und Lieske Schuberth wollte sie deshalb etwas tun.
So organisierten sie einen Spendenlauf. „Die Schüler kamen mit der Idee auf uns zu und wir haben das gern unterstützt“, sagt Jens Mocha, Lehrer am UEG. Er betont, dass die Initiative aus der Schülerschaft kam. Insgesamt 21 ukrainische Schüler gehen nun am UEG zur Schule.
Hohe Spende für Hilfswerk
„Es ist deutlich heftiger, direkt zu hören, wie das in der Ukraine so ist“, sagt Janek. So wuchs der Wunsch, in der Schülerschaft etwas zu tun. Am Ende stand ein Spendenlauf. Im Sportunterricht liefen die Schüler festgelegte Bahnen. Im Vorfeld suchten sie sich Sponsoren, die pro Runde einen Betrag gaben. „Viele Schüler haben darüber hinaus ihr Sparschwein geschlachtet und noch mehr gegeben“, sagt Mocha. „Es ist uns ein großes Anliegen, den Kindern in der Ukraine oder den ukrainischen Kindern, die hier sind, zu helfen“, sagt die Schülerin Janek.
Am Ende kamen mehr als 18.000 Euro zusammen, die sie nun an „Ein Herz für Ostfriesland“, dem gemeinnützigen Hilfswerk von Ostfriesen-Zeitung, Ostfriesischen Nachrichten und General-Anzeiger, gaben. Geschäftsführer Uwe Boden zeigte sich gerührt: „Ihr müsst wissen, dass die Spendenbereitschaft nachgelassen hat“, verriet er den Schülern. Von rund 470.000 Euro Spendensumme habe man bereits 250.000 Euro weitergegeben, so Boden. Die Spender könnten sich sicher sein, dass jeder gespendete Euro auch weitergegeben werde.
Wunsch der Schüler
Mit dieser Aussage ließen die Schüler Boden allerdings nicht gehen: „Das Geld ist für die Kinder bestimmt. Das ist uns sehr wichtig“, gaben sie ihm mit auf den Weg. Uwe Boden versprach, das zu beachten und regelmäßig eine Wasserstandsmeldung zurückzugeben. „Die Lage in der Ukraine ist nicht besser geworden. Wir wünschen uns, dass von dem Geld beispielsweise Medizin für Kinder und warme Kleidung bezahlt wird“, sagt Estelle Weiss.
So soll es geschehen. Laut der Schülerin sei das Zusammenleben mit ihren ukrainischen Mitschülern unproblematisch und einfach. „Wir helfen gemeinsam und unsere Schülerschaft ist jederzeit bereit, neue Kinder aus der Ukraine aufzunehmen“, betont Janek.