Was Sie heute wissen müssen Weihnachtswunder Stadtring | Weihnachtsleiden Infektionswelle | Weihnachtsfreude Auszeichnungen
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Für die Autofahrer in und um Leer war gestern schon Weihnachten. Was geschah, war so etwas wie ein Weihnachtswunder. Der Stadtring, eine der wichtigsten Durchgangsstraßen der Stadt, wurde nach über einem Jahr Sperrung wieder geöffnet - jedenfalls für einen Teil der Verkehrsteilnehmer. Für Fahrzeuge mit einem tatsächlichen Gewicht von acht Tonnen und mehr ist die Straße ab Spierkreuzung weiterhin gesperrt. Bis zum Neubau der Brücke in frühestens zehn Jahren wird sich daran auch nichts ändern. Die Stadt Leer hat ein echtes Problem. Immerhin, bei mir im Wohngebiet, hat sich der Verkehr deutlich reduziert, auch so eine Art vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Michael Kierstein berichtet.
Ein Thema, das alle, also wirklich alle Ostfriesen betrifft, ist die gegenwärtige Infektionslage. Corona, Grippe, RSV, auch Magen-Darm - gefühlt jeder Zweite ist gerade zu Hause, krank und nicht arbeitsfähig. Laut AOK ist jeder Neunte gerade krank, die Techniker-Krankenkasse spricht von einem Drittel mehr Krankschreibungen als zu dieser Jahreszeit üblich. Jörg Thoma, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands Ostfriesland, spricht von einer „durchaus angespannten“ Lage mit „außergewöhnlichen Krankenständen“, die sich in den vergangenen fünf bis sechs Tagen noch einmal zugespitzt habe. Bei VW in Emden werden sogar Schichten reduziert. Hannah Weiden hat nachgefragt.
Seit Mittwoch wird LNG-Gas aus Wilhelmshaven ins Gasnetz eingespeist. Die Ladung von einem LNG-Tanker pro Woche. An die neue Leitung, die sogenannte Wilhelmshavener Anbindungsleitung (WAL), wird nun noch ein Abzweig nach Ostfriesland gebaut, wie unsere Energie-Expertin Imke Oltmanns berichtet. Betroffen sind eine ganz Reihe von Gemeinden, es wird auch etwas länger dauern als bei der WAL, sagt der Bauherr EWE. Das beförderte Gas wird unter anderem in die Speicher in Jemgum und Nüttermoor eingeleitet.
Auf einer Wiese bei Grimersum in der Gemeinde Krummhörn ereignete sich in der Nacht zum Donnerstag eine Tragödie. Vermutlich ein Wolf hat 25 Schafe gerissen, eine unbekannte Anzahl von Tieren ist zudem verletzt. Die gesamte Herde ist traumatisiert. Der betroffene Schäfer Johann Sjuts aus Leybuchtpolder beklagte bereits Anfang des Jahres fünf tote Tiere durch einen Wolfsriss. Selbst ein Elektrozaun hielt den Jäger nicht von dem Gemetzel ab. Warum der Wolf mehr Tiere gerissen hat, als er tatsächlich braucht, um seinen Hunger zu stillen, auch das hat Claus Hock die Experten gefragt. Der DNA-Nachweis auf den Schaf-Killer wird allerdings noch ein paar Tage dauern.
Mindestens eine Größenordnung tiefer: Zu einem Fischsterben kam es in der Großen Grafte in Leerort. 70 tote Fische, überwiegend Karpfen, holte die Feuerwehr aus dem Gewässer. Die Ursache ist noch unbekannt. Spekuliert wird darüber, dass das am vorigen Wochenende zugefrorene Gewässer Schlittschuhläufer angelockt haben könnte, die die Fische erschreckt haben, worauf diese erstickt sind. Es wird noch ermittelt, wie Michael Kierstein erfahren hat.
Bis vor ein paar Jahren hatten alle Supermärkte einer Kette deutschlandweit dasselbe Sortiment, ohne jeden regionalen Unterschied. Das ist längst nicht mehr so. Das beste Beispiel in Ostfriesland sind die Multi-Märkte, in denen jede Menge regionaler Anbieter ihre Produkte verkaufen können, von Kaffee, über Shitake-Pilze bis zum Wein. „Die Zahl der Artikel von kleinen, jungen Firmen ist angewachsen. Das hat auch mit dem Trend zur Regionalität zu tun“, sagt Multi-Chef Christian Brahms. Rewe und der Leeraner Konzern Bünting verfolgen ähnliche Ziele, gehen aber andere Wege. Gabi Boschbach hat mit Handelsunternehmen und regionalen Anbietern gesprochen.
Die Stadt Emden ist eine Diva: Wichtig, aber etwas zickig, jedenfalls bei den Einwohnerzahlen. Mal unter 50.000 und jetzt wieder darüber. Das hat Auswirkungen. Die Zahl der Stadtratsmitglieder verändert sich, vor allem aber die Höhe der staatlichen Finanzzuweisungen. Weshalb Stadtsprecher Eduard Dinkela froh ist, dass die Seehafenstadt die 50.000er Grenze gerissen hat, berichtet Mona Hanssen.
Influencer sind ein relativ neues Phänomen. Vor ein paar Jahren tauchten sie auf, verbreiteten ihre Inhalte und Werbebotschaften auf Youtube, Instagram und anderen sozialen Medien. Bei jungen Leuten haben sie Gefolgschaften, die siebenstellige Werte erreichen können. Ganz so weit ist Martin Ebert mit seinen knapp 400 Followern noch nicht, aber das mag an seinem Hobby liegen. Der Lehrer aus Esens gibt keine Schmink- und Modetipps, als „Magister Berolinensis“ macht er Werbung für Latein. Ausgerechnet. Warum? „Weil Latein Spaß macht. Das ist das Wichtigste.“ Tobias Rümmele hat sich mit Ebert ausführlich unterhalten. Über seine Lateinnoten schreibt er nichts. Das wird seinen Grund haben, oder Tobias?
Morgen ist Heiligabend. Haben Sie schon alle Geschenke eingepackt? Falls nicht, empfehle ich Ihnen die aktuelle Folge unserer Serie „Sülvst Maakt“. Mona Hanssen gibt viele gute Einpacktipps, mit und ohne Tesa, die Kimono-Methode und nicht zu vergessen die Bonbon-Technik.
Begonnen haben wir mit Weihnachtsgeschenken, wir wissen nun auch, wie wir sie verpacken, und zum Schluss kommt noch ein Weihnachtsgeschenk, eines, das an meinen Kollegen Daniel Noglik und an mich gegangen ist. Bei der alljährlichen, deutschlandweiten Abstimmung zu den „Journalisten des Jahres“ kamen wir beide auf Platz 4, er bei den Regional-Reportern, ich bei den Regional-Chefredakteuren. Das hat uns sehr überrascht, aber auch stolz gemacht. Eine große Anerkennung, gerade für einen so kleinen Verlag, wie den unseren. Wir freuen uns und hoffen, Sie auch.
Was die nächsten Tage wichtig wird:
- Im Rathaus in Jemgum ging kürzlich erneut eine langjährige Mitarbeiterin in den Ruhestand. Ersatz für die Fachkraft zu finden, fällt der Gemeinde schwer. Vera Vogt schreibt, warum.
- In Remels steht die Mühle direkt neben dem Rathaus. In dem Galerieholländer befindet sich nicht nur eine Ausstellung, sie steckt auch voll von vielen interessanten Geschichten, wie Vera Vogt berichtet.
- Ein 19-Jähriger aus Wiesmoor baute im August auf der Bentstreeker Straße in Friedeburg einen Unfall – und flüchtete. Nun steht er vor Gericht. Bettina Keller verfolgt die Verhandlung.
- Kommt nach der Verspargelung (Windräder) nun die Verspiegelung (Solarparks)? Der Bund Naturschutz fürchtet einen Wildwuchs bei Photovoltaikanlagen. Manfred Hochmann berichtet.
- Schon mit einer einfachen Geste kann man einem einsamen Menschen helfen. Das hat auch die Emderin Tanja Inhoven gemerkt. Wie es zu dem segensreichen Picknick kam, berichtet Mona Hanssen.
- Obwohl viele Besucher nach Greetsiel kommen, hat das Fischerdorf keinen eigenen Wochenmarkt. Zwar gibt es Hindernisse, aber auch Argumente für so ein Angebot. Michael Hillebrand berichtet.