Best of 2022 2024 fahren wieder Züge über die Friesenbrücke

Vera Vogt Carsten Ammermann
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Von Vera Vogt und Carsten Ammermann
| 28.12.2022 13:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Stefan Schwede, Teilprojektleiter der Friesenbrücke bei der Deutschen Bahn, an der Baustelle in Hilkenborg. Foto: Ortgies
Stefan Schwede, Teilprojektleiter der Friesenbrücke bei der Deutschen Bahn, an der Baustelle in Hilkenborg. Foto: Ortgies
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Das teilte Stefan Schwede, Teilprojektleiter der Friesenbrücke bei der Deutschen Bahn, mit. Für die Fertigstellung der Hub- und Drehbrücke muss eine ungewöhnliche Baustraße erstellt werden.

Seit 2015 begleitet mich das Thema Friesenbrücke. Der damalige 3. Dezember war der Schicksalstag für die alte Klappbrücke. Genau um 18.03 Uhr krachte seinerzeit der Frachter „Emsmoon“ in das Bauwerk. Das Ergebnis des ungewöhnlichen Unfalls auf der Ems: Totalschaden. Sieben Jahre später ist zumindest die alte Brücke abgerissen worden. Aber von dem geplanten Neubau der größten Hub-Dreh-Brücke Europas ist noch nichts zu sehen. Dafür sind die geplanten Kosten aber regelmäßig in die Höhe geschossen. Immer wieder durfte ich über diese Kostenexplosionen berichten - von ursprünglich 30 Millionen auf zwischenzeitlich 125 Millionen auf jetzt 200 Millionen Euro. Wie gesagt, mit dem Neubau ist noch nicht richtig begonnen worden. Eines steht fest - der Bau der Friesenbrücke wird mich auch in den nächsten Jahren noch weiter begleiten. Hilkenborg/Weener - Die geplante neue Eisenbahnbrücke über die Ems bei Hilkenborg und Weener soll Ende 2024 in Betrieb gehen. Das machte die Bahn am Dienstag während eines Baustellengespräches bei Hilkenborg deutlich.

Vor Ort waren auch die am Bau der neuen Hub- und Drehbrücke beteiligten Firmen. Die Vertreter der sogenannten Arbeitsgemeinschaft (Arge) Friesenbrücke von den Unternehmen MCE (Österreich), Depenbrock (Hamburg), und die Adam Hörnig Baugesellschaft (AHA) aus Aschaffenburg machten deutlich, dass sie sich auf den technisch anspruchsvollen Neubau der Friesenbrücke freuen.

Aktuell laufen die Arbeiten für das Herstellen einer großen Baugrube in der Ems. Dort soll später der Sockel für die spezielle Hub- und Drehbrücke entstehen. Zurzeit liegt ein Ponton an der künftigen Brückenbaustelle bei Hilkenborg in der Ems. Von der Plattform aus finden nach Angaben von Stefan Schwede, Teilprojektleiter der Friesenbrücke bei der Deutschen Bahn, sogenannte Austauschbohrungen statt. Damit soll festgestellt werden, ob mögliche Hindernisse im Boden der Ems liegen. Denn die müssten für das spätere Rammen der Spundwände für die Baugrube zunächst entfernt werden.

Aktuell liegt ein Ponton in der Ems. Von der Plattform aus laufen die Vorbereitung für den Bau einer Baugrube. Darin wird der spezielle Sockel für die Dreh- und Hubbrücke gebaut. Foto: Ortgies
Aktuell liegt ein Ponton in der Ems. Von der Plattform aus laufen die Vorbereitung für den Bau einer Baugrube. Darin wird der spezielle Sockel für die Dreh- und Hubbrücke gebaut. Foto: Ortgies

Damit später auch Fahrzeuge die Baugrube in der Ems erreichen können, wird eine sogenannte aufgeständerte Baustraße vom Ufer der Hilkenborger Seite aus bis zur Baugrube gebaut, teilte Stefan Schwede bei der Vorstellung der weiteren Arbeiten mit. Mit dem Aufbau der eigentlichen neuen Eisenbahnbrücke über die Ems wird dann Anfang 2024 gerechnet.

Stand jetzt werden sich die Baukosten für das Projekt auf mehr als 200 Millionen Euro belaufen. Wie berichtet, hatte es immer wieder Kostensteigerungen gegeben – zuletzt von rund 125 Millionen Euro auf nun voraussichtlich mehr als 200 Millionen Euro. „Ursachen dafür liegen in der aktuellen Preisentwicklung und den gestiegenen Material- und Personalkosten, in Aufschlägen für aktuelle Risiken aufgrund des Ukraine-Kriegs, gestörten Lieferketten und einem insgesamt begrenzten Wettbewerb. Wie die gesamte Wirtschaft bekommt auch die Deutsche Bahn die Marktpreisentwicklung und Materialknappheit zu spüren. Die Preissteigerungen sind anhand der Angebote der bauausführenden Unternehmen klar erkennbar“, so die Bahn auf Anfrage. Der überwiegende Teil sind Bundesmittel. Das Land Niedersachsen beteiligt sich mit rund 12,6 Millionen Euro. In der vergangenen Woche konnte der nächste Schritt für den geplanten Brückenbau vollzogen werden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hatte in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag die Gelder für den Neubau der zerstörten Friesenbrücke genehmigt. 48,56 Millionen Euro sind demnach im Haushalt 2023 verankert worden. Für das Jahr 2024 wird der Haushalt weitere 32,6 Millionen Euro ausweisen.

Die Friesenbrücke, die im Dezember 2015 von einem Frachter gerammt und zerstört worden ist, wird nach dem Neubau ein entscheidender Teil der geplanten „Wunderline“ zwischen Groningen und Bremen sein.

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