Was Sie heute wissen müssen Urteil gegen EWE | Anzeige gegen Osbild | Deich gegen Biber
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Ein Urteil des Landgerichts Oldenburg dürfte bei der EWE AG nicht besonders erfreut aufgenommen werden. Geklagt hatte die Tageszeitung „taz“. Sie hatte EWE mehrere Fragen zu Spenden und Sponsoringausgaben in den vergangenen Jahren gestellt. Das Oldenburger Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, wird es das aber müssen. Das Gericht bewertet den Status von EWE ähnlich wie den einer Behörde – und die müssen der Presse Auskünfte geben. Das Urteil ist deswegen so interessant, weil damit geklärt werden kann, ob EWE das Geld seiner Kunden für zweifelhafte Anschaffungen genutzt hat. Im Untreue-Prozess gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Matthias Brückmann war unter anderem von Sportwagen die Rede, die als Dienstfahrzeuge genutzt wurden und von einer Firmenwohnung auf Juist, die Führungskräfte für 100 Euro im Monat hätten mieten können. Auch die OZ hatte EWE im vergangenen Jahr vergeblich aufgefordert, zu Ausgaben Stellung zu nehmen. Andreas Ellinger nimmt das Urteil zum Anlass, erneut in die Recherche einzusteigen.
Eine Gruppe ehemaliger Lehrer und Hochschullehrer hat Professor Dr. Reiner Osbild angezeigt. Osbild hat sich über Jahre als Vorsitzender des AfD-Kreisverbands Ostfriesland betätigt. Er war unter anderem durch flüchtlingsfeindliche Äußerungen aufgefallen. Schon im vergangenen Herbst hatte die Gruppe, die Osbild nun angezeigt hat, eine Flugblattaktion in Emden gestartet. Darin hatten sie die Leitung der Hochschule aufgefordert, gegen Osbild vorzugehen. In einer Pressemitteilung schreiben die Initiatoren der Anzeige, die Staatsanwaltschaft werde nun gebeten, „zu überprüfen, ob nach den Strafrechts-Paragrafen Verunglimpfung von Verfassungsorganen, Volksverhetzung, Beleidigung und so weiter ein Strafverfahren eröffnet werden soll“. Andreas Ellinger berichtet.
In einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen bei Winschoten soll es systematische Misshandlungen gegeben haben. Es handelt sich um einen Bauernhof in Wedde, wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Wie aus einem Bericht der Inspektion für Gesundheitsfürsorge und Jugend (IGJ) des niederländischen Gesundheitsministeriums hervorgeht, sollen Mitarbeiter die Bewohnerinnen und Bewohner gequält haben. Einer sei mit dem Kopf in die Toilette gesteckt worden, ein anderer habe als Strafmaßnahme draußen schlafen müssen. Die Vorfälle schlagen auch in der Politik unseres Nachbarlandes hohe Wellen. Martin Alberts berichtet.
Das neue Wind-an-Land-Gesetz der Bundesregierung könnte die Landschaft in Ostfriesland noch mal deutlich verändern. Schon jetzt gibt es wenig Punkte in der Region, von denen aus man kein Windrad am Horizont sieht. Aber die von Kritikern „Verspargelung“ genannte Entwicklung könnte noch weitergehen. Gerade die Gemeinden in Küstennähe sind für eine gute Windausbeute attraktiv. So attraktiv, dass bei einer Befragung in der Samtgemeinde Esens 80 Prozent der Menschen, die mitgemacht haben, sagten, es reiche mit der Windkraft. Das war 2016. Die neue rechtliche Regelung zielt darauf ab, dass sich die für Windräder ausgewiesenen Flächen in drei bis vier Jahren verdoppeln. Manfred Hochmann zeigt, wohin die Reise im Kreis Wittmund geht.
Im Wasser lebende Nager sind den Ostfriesen seit jeher ein Graus. Den Bisams, die schon seit Jahrzehnten in den Kanälen und Flüssen leben, folgten vor ein paar Jahren die Nutrias. Beide haben gemein: Sie sind hier nicht heimisch, fühlen sich aber pudelwohl und durchlöchern mit Vorliebe die Kanalböschungen und Deiche. Die Bauten von Nutrias sind noch schlimmer als die der Bisams. Mit bis zu 65 Zentimetern Länge sind sie deutlich größer. Die Erdarbeiten der Nager vertragen sich ganz schlecht mit dem Hochwasserschutz – weswegen Bisams und Nutrias in Ostfriesland gejagt werden. Jetzt ist ein noch größeres Kaliber im Landkreis Aurich aufgetaucht: ein Biber. Gesehen hat ihn keiner, aber die Spuren, die er hinterlassen hat, sind so eindeutig, dass auch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Aurich keine Zweifel mehr hat.
Die Anwesenheit des bis zu einem Meter langen, streng geschützten Bibers wirft Fragen auf: Wo kommt er her? Wo will er hin? Ist er nur auf der Durchreise? Was heißt das für die Deiche? Immerhin liegt der Bau des Tieres sehr nahe am Ems-Jade-Kanal. Nicole Böning liefert Antworten.
Ich bin überhaupt kein Krimi-Fan und muss zu meiner Schade gestehen: Ich habe keinen der irre erfolgreichen Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf gelesen. Damit bin ich aber offenbar ziemlich alleine auf der Welt. Denn mit der 17. Ausgabe der Buchreihe steht der Norder Autor zum 16. Mal auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. „Ostfriesengier“ heißt das neue Buch, das direkt nach dem Erscheinen das meistverkaufte Buch in Deutschland geworden ist. Wie meine Kollegin Rebecca Kresse schreibt, ist das vorher noch keinem Autor gelungen. Hut ab! Auch die Verfilmungen sorgen für gute Quoten. Am Sonnabend lief im ZDF „Ostfriesenmoor“ und holte einen Marktanteil von knapp unter 30 Prozent.
Ostfrieslands größte Stadt ist mit ihrem Namen nicht nur auf Ortsschildern und Landkarten präsent. Schon in der Kaiserzeit gab es ein Schiff der Marine, das den Namen „Emden“ trug. Die Bundesmarine hatte insgesamt zwei Fregatten mit dem Namen der Stadt im Einsatz und bis vor fünf Jahren fuhr ein Autotransporter als „Emden“ über die Weltmeere. Sie merken schon: Es sind Schiffe, die Emden heißen. Das liegt bei einer Seehafenstadt nicht so fern. Es gibt aber auch ein Flugzeug mit diesem Namen: Es ist ein A321 der Lufthansa und er wurde dort vor genau 15 Jahren in Dienst gestellt. Mona Hanssen hat sich auf Spurensuche begeben und allerlei Interessantes rund um die Taufe des Flugzeugs herausgefunden. Otto Waalkes spielte eine Hauptrolle. Und wo Mona gerade dabei war, hat sie auch noch geguckt, was auf der Erde (und darüber hinaus!) noch alles Emden heißt.
Was heute wichtig wird
- Menschen mit dem Post-Vac-Symptom, also gesundheitlichen Problemen nach einer Corona-Impfung, verlangen, dass es im Landkreis Aurich endlich eine Anlaufstelle für sie gibt. Gabriele Boschbach berichtet.
- Zur Rushhour ist es ein Kampf, beim VW-Werk einen Parkplatz zu finden. Nun sollen dort 100 weitere Parkplätze entstehen. Wo? Und wie kann man die Leute animieren, lieber mit dem Rad zu kommen? Mona Hanssen geht diesen und anderen Fragen nach.
- Betrunkene auf E-Scootern fallen auf ostfriesischen Straßen unangenehm auf. Die Elektro-Tretroller könnten jedoch ein anderes Problem lösen. Karin Lüppen berichtet.
- Wie können Mittelstand und Start-up zusammengebracht werden? Die Firma Connexion aus dem Emsland macht es vor. Sie ist dabei, ein Start-up-Ökosystem im Emsland und in Ostfriesland aufzubauen. Gabriele Boschbach sieht es sich an.
- Auch wenn aktuell die Laken verschwunden sind: Die Anwohner in Westgroßefehn kündigen weiteren Widerstand gegen die geplante Umgestaltung der Ortsdurchfahrt an. Ole Cordsen berichtet.
- Beton, Ton, Modelliermasse: Was sich daraus an Geschirr oder Deko-Waren einfach Zuhause herstellen lässt, hat sich Mona Hanssen für die OZ-Serie „Sülvst Maakt“ angesehen.
- Die Ampel an der Felta-Tankstelle in Weener ist seit Jahren geplant. Jetzt soll sie aufgestellt werden. Es könnte aber zu Verkehrsfluss-Problemen kommen, nicht nur während der geplanten Straßensanierung. Tatjana Gettkowski berichtet.