Was Sie heute wissen müssen E-Scooter alkoholfrei | Immobilienpreise gekippt | Neugeborenes im Hospiz

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 10.02.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Neulich wurde meine Kollegin Karin Lüppen auf dem Gehweg fast von einem E-Scooter zusammengefahren. Sie wissen schon, diese zumeist lautlosen Elektrogefährte, die an Roller aus der Kinderzeit erinnern, aber aufgrund ihres elektrischen Antriebs bis zu 20 km/h schnell sind. Karin nahm dies zum Anlass, mal nachzufragen, was E-Scooter-Fahrer dürfen und was nicht.

Was sie sicher nicht dürfen, ist Alkohol trinken. Hätten Sie’s gewusst? Es gelten tatsächlich dieselben Grenzwerte wie für Autofahrer. Als begeisterter E-Scooter-Fahrer nutze ich die Dinger gerne auch in Großstädten im Ausland. So einfach kann man zu Fuß eine Stadt nicht erkunden. In Norwegen zum Beispiel muss man abends bei einem Mietscooter eine Art Alkoholtest machen, bevor man ihn nutzen kann. Aber natürlich hat die Kollegin Lüppen nicht nur wegen Alkohol nachgefragt.

Kleine Anekdote am Rande: Vor einigen Monaten war ich mal in Groningen mit dem E-Scooter unterwegs. Es war schön, es machte Spaß auf den breiten Radwegen. Nur eins war verwunderlich. Ich sah keinen anderen Fahrer mit einem Roller. Wieder zu Hause googelte ich das Thema und stellte fest: E-Scooter sind in den Niederlanden verboten. Es mag der anarchistischen Ader der Nachbarn geschuldet gewesen sein, dass mich niemand darauf hinwies.

Entschuldigen Sie diesen eher leichten Einstieg in den Newsletter und das in einer Woche, in der alles von der türkisch-syrischen Naturkatastrophe überschattet wird. Mit über 60.000 Toten rechnen Experten. Unglaublich, so viel Leid und Trauer und Elend. Zweimal die Stadt Leer, einfach ausgelöscht. Die Türkisch-Deutsche Freundschaftsgesellschaft (TDFG) in Leer hat nun ein Spendenkonto eingerichtet. Hiermit wolle man gezielt die Menschen in dem Dorf Karaburun in der von den Beben stark betroffenen türkischen Provinz Adiyaman unterstützen, teilte TDFG-Geschäftsführer Serhat Özdemir mit. Auch der Vorstand der Eyüp-Sultan-Moschee in Emden sammelt für die Hilfsbedürftigen. Martin Alberts über den Stand der Dinge.

Was für eine emotional fordernde Zeit. Eine Krise nach der anderen: Pandemie, Ukraine, Inflation und jetzt auch noch das Erdbeben. Kein Wunder, dass viele Menschen gar keine Nachrichten mehr lesen oder anschauen möchten. Krisen beschäftigen auch die Tierärzte des Veterinäramtes im Zweckverband Jade-Weser tagtäglich: solche wie die Vogelgrippe und die Afrikanische Schweinepest. Womit sie sich beschäftigen, erläuterten sie jetzt bei einem Pressegespräch. Susanne Ullrich war dabei und erklärt auch, welche Rolle der Tiefwasserhafen Wilhelmshaven für die Arbeit der Veterinäre spielt.

Hunderte Millionen Menschen wurden in den vergangenen beiden Jahren gegen Corona geimpft. Ein geringer Anteil von ihnen hat durch die Impfung gravierende gesundheitliche Schäden erlitten. Betroffene im Landkreis Aurich machen Druck, dass eine Beratungsstelle eingerichtet wird. Gestern sollte darüber im Kreis-Gesundheitsausschuss debattiert werden. Allerdings wurde der Tagesordnungspunkt kurzfristig verschoben. Post-Vac-Opfer, die extra nach Aurich gekommen waren, reagierten sehr enttäuscht. Gabi Boschbach hat mit ihnen gesprochen.

Betongold, sprich Immobilien, gilt in Zeiten billigen Geldes als optimale Geldanlage. Seit einigen Monaten ist Geld nicht mehr billig, und so hat auch Betongold an Glanz verloren. 20 Prozent Preisanstieg im Jahr 2021, noch mal acht Prozent im Jahr 2022 - aber da war’s schon gekippt. Die Preise sind seither wieder ins Rutschen geraten - und werden sich nach Meinung der Sachverständigen wohl bald einpendeln. Andreas Ellinger war gestern bei der jährlichen Pressekonferenz zum Grundstücksmarktbericht dabei. Seine Berichte finden Sie auf dieser Webseite.

Dienstag, Mittwoch war ich in der Schweiz. In Chur, der Hauptstadt des Kantons Graubünden, mit weniger als 40.000 Einwohnern gerade mal so groß wie Leer, aber doch ganz anders, herrschaftlich und mondän. Eine Dreizimmer-Mietwohnung in einem Hochhaus kostet dort monatlich 1900 Euro. Ein Preis, der in Ostfriesland undenkbar ist. Zum Glück. Trotzdem gibt es viele Parallelen. Die Bündner Zeitung, die dort erscheint, hat ähnlich viele Abonnenten wie die OZ, aber doch eine andere Struktur. Der Austausch mit den Kollegen war hochspannend, ein paar Gedanken dazu finden Sie in meiner Kolumne „OZ-Intern“.

Eine sehr anrührende, tief traurige und doch optimistische Geschichte zum heutigen „Tag der Kinderhospizarbeit“ möchte ich Ihnen unbedingt ans Herz legen. Die 24-jährige Hanna aus Leer hat vor einem halben Jahr einen Sohn geboren. Matheo kam mit einem halben Herzen zur Welt. Seine Chancen, ein normales Leben zu führen, sind null. Was seiner Mutter bleibt, ist Hoffnung auf möglichst viel gemeinsame Zeit. Für unsere Zeitung hat sie ihre Geschichte und die ihres „kleinen Tigers“ aufgeschrieben.

Was heute wichtig wird:

  • Energieversorger EWE hat Projekte in Arbeit, die den Nordwesten zu einer Vorreiterrolle bei der Nutzung von grünem Wasserstoff machen sollen. Karin Lüppen fasst zusammen.
  • Energieversorger EWE hat Projekte in Arbeit, die den Nordwesten zu einer Vorreiterrolle bei der Nutzung von grünem Wasserstoff machen sollen. Karin Lüppen fasst zusammen.
  • Harm Mouson lebt mit einer seltenen Erkrankung. Seit seiner Jugend hat er Neurofibromatose. Mit Gabriele Boschbach spricht er darüber, warum Selbsthilfegruppen und Öffentlichkeitsarbeit für ihn so wichtig sind.
  • Vor Monaten wollte ein Beschicker auf dem Auricher Wochenmarkt selbst produzierte Hundekekse anbieten. Das lässt die Marktordnung nicht zu. Doch wie Gabriele Boschbach berichtet, wird das geändert.
  • Kürzlich hat ein Barßeler von Misshandlungen in seiner Kindheit unter anderem im Leinerstift in Großefehn berichtet. Wie geht die Einrichtung mit dieser Vergangenheit um?
  • Die Schwimm- und Saunaanlage „Oase“ in Greetsiel wird gerade umfassend saniert. Wie es aktuell auf der Baustelle aussieht, hat sich Michael Hillebrand angesehen.
  • Im Dezember und Januar ächzten Bestatter und Ämter unter einer Zunahme der Sterbefälle. Claus Hock hat bei den Gesundheitsämtern nachgefragt, ob sich Gründe für den Anstieg benennen lassen.
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