Umfrage Was macht Sie eigentlich glücklich?


Wissenschaftler der Harvard-Universität untersuchen seit 85 Jahren, was Menschen glücklich macht. Wir wollen von Ostfriesland wissen: Was ist der Schlüssel zum Glück für die Menschen hier?
Ostfriesland - Seit 2012 bringen die Vereinten Nationen jährlich einen Glücksbericht für die Welt heraus. Der Staat Bhutan in Südasien hat in seiner Verfassung ein „Grundrecht auf Glück“ verankert und es gibt sogar Glücksforscher. Sie alle sind auf der Suche nach dem „Schlüssel zum Glück“, auf der Suche nach dem, was glücklich macht.
Was und warum
Darum geht es: Laut einer Studie sind gute Beziehungen das, was die Menschen wirklich glücklich macht.
Vor allem interessant für: diejenigen, die auf der Suche nach Glück sind und sich inspirieren lassen wollen
Deshalb berichten wir: Anfang des Jahres ist ein Buch zur Harvard-Studie herausgekommen. Wir nehmen das zum Anlass und wollen wissen, was macht Sie glücklich? Den Autor erreichen Sie unter: c.hock@zgo.de
Die Vereinten Nationen gehen sogar so weit und definieren Grundbedingungen, die erfüllt sein müssen, bevor man überhaupt glücklich sein kann. Sie zeigen eindrücklich, wie unterschiedlich die Bedingungen auf der Welt sind: mindestens 2.500 Kalorien pro Tag, einen Wasserverbrauch von 100 Litern am Tag (dazu zählt auch Waschen und Kochen), mindestens sechs Quadratmeter Wohnraum, einen Platz zum Kochen und eine sechsjährige Schulbildung.
Was macht Sie glücklich?
Glücksforscher, das berichtete im vergangenen Jahr die ARD, haben folgende Faktoren zum Glücklich-Sein bestimmt: eine stabile Beziehung, Freundschaft, Geselligkeit, Gesundheit, einen den eigenen Fähigkeiten entsprechenden Beruf, Kinder, ausreichend Geld zur Erfüllung der Grundbedürfnisse. Doch was macht Sie, die Ostfriesinnen und Ostfriesen glücklich? Ist es die Tasse Tee am Morgen, der Geruch des Meeres oder die liebevolle Berührung eines Ihnen nahestehenden Menschen? Genau das würden wir gerne von Ihnen wissen.
Schreiben Sie uns gerne eine Mail an red-emden@zgo.de (auch, wenn Sie nicht in Emden wohnen) oder nutzen Sie das von uns erstelle Google-Umfrage-Formular, das Sie hier (alternativ: link.zgo.de/gluecklich-sein) oder nachfolgend finden.
Kleine Anregungen von geistlicher Seite
Als Anregung hat diese Zeitung einmal dort nachgefragt, wo es seit Jahrtausenden auch um das Thema Glücklich-Sein geht: bei der Kirche. Aber nicht bei der Kirchenführung, sondern bei der Pastorin Cathrin Meenken von der Auricher lutherischen Lamberti-Gemeinde und bei Pastor Siek Postma von der reformierten Kirchengemeinde Jennelt.
Das sagt Cathrin Meenken: „Der Schlüssel zum Glück ist für mich Dankbarkeit. Wenn es mir zum Beispiel mal nicht gut geht, dann schaue ich auf das, wofür ich dankbar sein kann. Das hilft mir sehr. Das bedeutet nicht, dass man Unglück oder Traurigkeit weglachen soll. Alles hat seine Zeit, man darf auch mal unglücklich sein.“ Das sagt Siek Postma: „Da gibt es viel, sehr viel, was mich glücklich macht. Aber jetzt gerade aktuell: In meiner Küche sind gerade drei Enkelkinder zugange. Ich höre sie werkeln und weiß, wenn ich in die Küche komme, wird mindestens eines der Enkelkinder wieder fröhlich rufen, dass ich da bin. Das macht mich glücklich.“
Das sagt die Wissenschaft
Und zu welcher Antwort kommt die größte Studie zum Thema? Gute, wohltuende Beziehungen sind der wichtigste Schlüssel zum Glücklich-Sein. Das sagen, zusammengefasst, zumindest Wissenschaftler der Universität Harvard aus den Vereinigten Staaten.
Vor nunmehr fast genau 85 Jahren, im Jahr 1938, hat Harvard angefangen, einer ganz bestimmten Frage nachzugehen: Was sind die Voraussetzungen für ein glückliches und gesundes Leben? Die Studie läuft bis heute. Ursprünglich hieß sie „Grant-Studie zur Erwachsenenentwicklung“ und beschränkte sich rein auf Männer, mittlerweile ist sie auf alle Geschlechter ausgedehnt und folgt den Nachfahren der ursprünglichen Teilnehmer.
Glücklich sein macht gesünder
Eine wichtige Erkenntnis: gute Beziehungen machen nicht nur glücklich, sondern auch gesünder. Dies bezieht sich explizit nicht nur auf romantische Beziehungen, sondern auch auf den Umgang mit und die Beziehung zu Menschen, die zum Leben, zum Alltag gehören: Verwandte, Freunde, Kollegen und so weiter.
Dabei sei es gar nicht so entscheidend, wie viele dieser positiven Beziehungen man im Leben hat. Wichtig sei nur, dass das eigene Bedürfnis nach sozialem Kontakt befriedigt werde. Und selbst wenn es einem, man denke an die Corona-Pandemie, an solchen sozialen Kontakten mangelt: Selbst kurze, gute Gespräche mit Fremden haben positive Effekte. Und außerdem, so eine Schlussfolgerung der Studie, könne man das Knüpfen und vor allem Halten von Sozialkontakten auch erlernen.
Zu diesen und weiteren Schlussfolgerungen kommen Robert Waldinger und Marc Schulz, Autoren des Buches „The Good Life“ (deutsch: Das gute Leben). Das Buch ist in diesem Jahr erschienen und basiert auf den Erfahrungen und Ergebnissen der Harvard-Studie. Waldinger ist der Leiter dieser Studie.