Was Sie heute wissen müssen Mord und Totschlag
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Wenn es mal schlimm kommt, dann so richtig. Seit zwei Wochen ist unsere Facebookseite nicht in Betrieb, weil Unbekannte sie gehackt haben. Seit zwei Wochen versuchen wir einen Ansprechpartner bei Facebook zu bekommen, der die Angreifer rausschmeißt. Das ist - freundlich formuliert - schwierig. Es gibt keine Abteilung, an die man sich direkt wenden kann. Und im Moment warten wir noch, dass endlich was passiert.
Leider können wir seit Mittwoch aber auch nicht erfahren, ob uns Facebook wieder freigeschaltet hat, denn die E-Mail-Kommunikation des Verlages ist ebenfalls blockiert. Keine Mail geht raus, keine kommt rein. Ebenfalls ein Hacker hat unseren Server gekapert, über zwei Millionen Mails auf einmal verschickt und dadurch unser System zusammenbrechen lassen. Das Problem ist längst eingedämmt, aber um die Mails aus dem System zu bringen, muss unsere tapfere EDV-Abteilung wohl noch bis Samstagfrüh „putzen“, so die Prognose. Bis dahin sind die Redaktionen nur per Telefon und Fax erreichbar.
Zusätzlich ist die gesamte Redaktionsleitung gestern und heute außer Haus, auf der jährlichen Führungsklausur, wo es um Strategiethemen und sonstige Abstimmungsfragen geht.
Lange Rede, kurzer Sinn, dieser Newsletter wird, auch aufgrund der technischen Unzulänglichkeiten, kurz, sehr kurz.
Gestern begann der Berufungsprozess um den tödlichen Bootsunfall in Barßel vor sechseinhalb Jahren. Vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg bestritt der 32-jährige Angeklagte jegliche Schuld an dem Unfall, bei dem zwei Menschen starben und vier verletzt wurden. Er behauptete sogar, nicht am Steuer des Bootes gestanden zu haben. Im ersten Prozess war der Mann zu einer Bewährungsstrafe und Schmerzensgeld verurteilt worden.
Mehr als sechs Jahre ins Gefängnis muss hingegen ein 26 Jahre alter Mann aus Hesel, der am 30. Juli 2022 seine ehemalige Lebensgefährtin schwer gewürgt und mit einem Messer verletzt hat - ein Eifersuchtsdrama. Die Frau überlebte dank einer Notoperation. Der Täter befindet sich zurzeit in einer psychiatrischen Klinik und muss nach Ende der Behandlung ins Gefängnis. Bettina Keller hat den Prozess beobachtet.
Für unbestimmte Zeit in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen wurde ein 44-jähriger Wilhelmshavener, der im vorigen August seine in Moormerland lebende Freundin erwürgt hatte. Im Schwurgerichtsprozess am Landgericht Aurich wurde der psychisch kranke Mann wegen Schuldunfähigkeit vom Vorwurf der vorsätzlichen Tötung freigesprochen. Wie lang er in der Psychiatrie bleiben muss, wird jährlich überprüft. Auch hierüber berichtet Bettina Keller.
Ein wahrhaft blutrünstiger Newsletter. Ich bitte um Entschuldigung. Manche Tage sind eben so. Am Montag, versprochen, scheint auch hier wieder die Sonne.
Was heute wichtig wird:
- Ein Plan nimmt Formen an. Das Gewerbegebiet an der Benzstraße in Leer soll deutlich erweitert werden. Was genau dort vorgesehen ist, berichtet Michael Kierstein.
- Im Rheiderland engagieren sich mehrere Vereine für Tiere: Tierschutz Rheiderland, Streunerkatzen, Igelverein. Obendrein wurde jetzt noch der Tierhilfeverein Bingumgaste gegründet. Tatjana Gettkowski berichtet.
- Schuirmann und Rector backen jetzt zusammen Brötchen. Was heißt das für die Filialen? Werden Läden geschlossen? Wie profitiert der Kunde? Gabriele Boschbach über die Folgenb der Bäckereien-Fusion.
- Susanne Ullrich berichtete kürzlich über Rabea Rautenberg. Das Mädchen hatte mit 17 einen Schlaganfall. Die Wiedereingliederung drohte am Taxi zu scheitern. Nach dem OZ-Bericht aber nicht mehr.
- Auch in Emden hat Fridays for Future heute eine Demonstration angekündigt. Claus Hock ist vor Ort und spricht mit den Initiatoren, auch darüber, warum man zwischen den Demos nichts von ihnen hört.
- Vor dem Landgericht Aurich wird heute erneut über die Sabotage am Emder Feuerschiff verhandelt. Der zu 19 Monaten Haft verurteilte Täter legte Berufung ein. Bettina Keller berichtet über den Prozess.