Was Sie heute wissen müssen E-Mails gehen wieder | Vandalismus im Stadtwald | Begehrte Strandkörbe
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Am Freitag hatte ich Ihnen versprochen, dass am Montag wieder die Sonne scheint. Ich muss leider passen, die Aussichten bleiben schlecht. Der ostfriesische Winter, er bleibt uns noch erhalten. Dafür läuft’s wieder in der Redaktion: Seit Samstagabend laufen wieder E-Mails ein, die ersten weit über hundert kamen auf einen Schwung. Kein Wunder, denn seit Mittwochnachmittag hatte ein Hacker unseren Server lahmgelegt. Lahmgelegt, klingt irgendwie falsch. Denn tatsächlich hatte er ihn mit zwei Millionen Fake-Mails geflutet und verstopft.
Sollten deshalb wichtige Terminmitteilungen nicht eingegangen sein, bitten wir um Entschuldigung. Auch für die Kolleginnen und Kollegen war es sehr seltsam, von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Für die Älteren unter uns, die die noch analoge Zeiten kennen, war es wie ein Flashback in die 1990er Jahre. Immerhin hatten wir sogar unser Fax wieder in Betrieb genommen. Andererseits erlebten wir, wie viel Stressiger doch dieses „ständig online Sein“ heutzutage ist.
OZ-Reporter Daniel Noglik weiß gar nicht, wie sich die noch nicht digitalisierte Welt anfühlt. Kein Wunder, er ist ja noch nicht mal 30. Seine Recherchen zur „Hells-Angels-Wiesmoor-Connection“ wären vermutlich ohne E-Mail und ohne Internet viel komplizierter gewesen. Vor allen Dingen, weil er gleichzeitig so viele Bälle im Spiel halten muss. Der laufende Prozess und zum Beispiel auch das gerichtlich geschlossene Bordell „Eros 69“ in Bremen, das ursprünglich im „Hells Angels“-Milieu verankert war, aber auch zum Firmengeflecht von Christian Rademacher-Jelten gehörte. Wie es darum steht, lesen Sie hier.
Am 1. März endete die Frist, in der das Fällen von Bäumen erlaubt war. Denn offiziell hat die Vogelbrutzeit begonnen. Von solchen Überlegungen waren der oder die Täter allerdings mit Sicherheit nicht getrieben, die am Wochenende mit der Axt im Emder Stadtwald unterwegs waren und dort eine Spur der Verwüstung hinterließen. Etliche Bäume wurden umgeschlagen, mehrere Wegweiser, Sitzbänke und eine kleine Brücke beschädigt - völlig sinnlos, purer Vandalismus. Heiko Müller hat sich die Schäden angesehen.
Bleiben wir in Emden. OB Tim Kruithoff sorgte in den vergangenen Monaten für viel Aufruhr, weil er aus der Innenstadt ein Experimentierfeld für Verkehrsführung machte. Vorigen Dienstag erklärte er die Tests für beendet, heute beginnt nun die entscheidende Phase: Eine Bürgerinformationsveranstaltung und eine Ausschusssitzung des Rates stehen noch diese Woche an. Heiko Müller stellt nicht nur den Sachstand dar, er hat auch wichtige Interessensgruppen nach ihren Vorstellungen befragt.
Auch in Leer ist der Verkehr ein herausragendes Thema für Bürger und Politik. Nein, es geht nicht um die vielen Baustellen, die den Autoverkehr beeinträchtigen, sondern die laufende Optimierung der Innenstadt für die Radfahrer. Zentrales Projekt ist die Fahrradstation am Bahnhof. Nachdem vorigen Herbst mit einer deutlichen Kostensteigerung auf 3,3 Millionen Euro gerechnet wurde, kostet sie nun laut Feinplanung knapp über drei Millionen Euro, von denen der Staat 1,4 Millionen übernimmt: Die geplante Fahrrad-Waschanlage wird zwischen Fahrradstation und Bahnhofsgebäude gebaut. Die Zahl der Fahrräder, die untergebracht werden können – rund 400 – bleibt unverändert. Auch die öffentliche Toilette wird gebaut, berichtet Michael Kierstein.
Apropos Bahnhof Leer. Vom ostfriesischen Drehkreuz aus lassen sich viele Ziele in Europa erreichen. Es muss für den Urlaub nicht immer das Auto oder das Flugzeug sein. Vera Vogt hat recherchiert, wohin man von Leer aus einigermaßen komfortabel kommt. Zum Beispiel mit zwei Mal Umsteigen nach Paris oder über Hannover nach Mailand. Auch die gerade wieder in Mode kommenden Nachtzüge sind eine Empfehlung.
Mindestens genauso attraktiv ist aber auch der Urlaub „to Huus“, zum Beispiel auf den Ostfriesischen Inseln. Ohne Strandkorb macht der natürlich nur halb so viel Spaß. Standard ist es inzwischen, die Körbe lange im Voraus zu buchen. Auch wenn auf Baltrum und Wangerooge aufgrund der Sturmflut-Schäden noch nicht mal klar ist, wie viele Strandkörbe es geben wird, wird die Zeit langsam knapp. Die Nachfrage ist sehr groß, wie Sophie Hinderks recherchiert hat. In der Hochsaison sind manche Inseln sogar schon ausgebucht.
Auch Norderney hadert mit den Schäden der winterlichen Sturmflut. Der Strand der Weißen Düne, voriges Jahr von der TV-Zeitschrift „Gong“ zum drittschönsten Strand Deutschlands gewählt, hat enorm viel Sand verloren. Ob die Schäden bis zum Sommer behoben sein werden, steht noch in den Sternen. Welche Optionen das Staatsbad hat, hat unsere Norderney-Kennerin Gabriele Boschbach recherchiert.
Vor einem Millionenpublikum zeigte mein Kollege Tobias Rümmele vorige Woche, dass er ein großes Allgemeinwissen hat. Immerhin gewann er 64.000 Euro in Günther Jauchs Quizshow „Wer wird Millionär?“. Spannend ist auch, was nach der Ausstrahlung der Sendung passierte: „Von Heiratsschwindlerinnen, Neidern und alten Freunden“ hat er seinen Artikel überschrieben. Ein paar OZ-Leser hat Tobias übrigens ziemlich verärgert. Die Aussage des Badeners in der TV-Show, dass Ostfriesland für ihn ein „Kulturschock“ gewesen sei, empfanden sie als beleidigend. Zu Unrecht, wie sie nach dem Lesen seines Artikels wissen werden.
Was heute wichtig wird:
- Die Villa Popken in Hesel wurde restauriert. Die Begegnungsstätte für Jung und Alt soll am 19. März mit einem Fest eingeweiht werden. Tobias Rümmele hat sich in dem Haus umgesehen.
- Die Stadt Leer will ein integriertes Stadtentwicklungskonzept. Doch, was bedeutet dieser ganzheitliche Planungsansatz für Bürger und Verwaltung? Das will Michael Kierstein wissen.
- 50 Shades of Krokus: Ein Teppich aus Krokusblüten in allen Farben öffnet sich zurzeit vor dem Haus von Cord Bauer in Manslagt. Warum sich die Pflanze dort so wohlfühlt, hat sich Karin Lüppen erklären lassen.
- Ostfriesische Sprayer wollen den Unterstand der Wiesmoorer Freilichtbühne in einen Zauberwald verwandeln. Was man sich darunter vorzustellen hat, lässt sich Ole Cordsen von den Künstlern erklären.
- Familienlotsen sollen das Zusammenleben zwischen Eltern und Kindern verbessern. Susanne Ullrich lässt sich erzählen, was die Helfer in den Wittmunder Familien erleben und wie sie Konflikte lösen.
- Ein 51-Jähriger muss sich ab Montag vor dem Landgericht Aurich verantworten. Der Auricher soll seine kleine Tochter von 2016 bis 2020 sexuell missbraucht haben. Bettina Keller verfolgt den Prozess.
- Die Überlegungen zu einem Gedächtniswald sind noch nicht vom Tisch. In dieser Woche befasst sich der Betriebsausschuss des Emder Rates mit diesem Thema. Mona Hanssen fasst den Stand zusammen.
- Jetzt wird es amtlich: Die Gemeinde Krummhörn stellt heute bei einem Pressetermin offiziell die viel diskutierte Bedarfsanalyse zu den Schulen und Kindertagesstätten vor. Claus Hock ist dabei.
- Nach den Verwüstungen im Emder Stadtwald: Sind Spaziergänger dort noch sicher? Welches Ausmaß haben die Schäden? Wir fragen bei der Polizei, der Stadt und der Bezirksförsterei nach.