Was Sie heute wissen müssen Lokführer vermasseln Prüfungen | Chefs finden keine Nachfolger | Karmelkbreei kommt zurück

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 31.03.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Woran denken Sie, wenn ich das Wort Werbung in den noch frischen Freitag werfe? Doch bestimmt an sowas wie die Pril-Blume und den Melitta-Mann oder - gerade jetzt zum Wochenende - an die bunten Anzeigen und Prospekte mit den Sonderangeboten von Multi, Rudnick und Co.? Bisher standen in der Werbung meist Produkte und Dienstleistungen im Mittelpunkt. Doch das ändert sich gerade. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, über die Werbung neue Mitarbeiter zu gewinnen. Denn die sind ein rares Gut.

Das bekommt zurzeit besonders schmerzlich die Nordwestbahn zu spüren. Fertig ausgebildete Triebwagenführer sind auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden. Deswegen engagiert sich das Unternehmen stark in der Ausbildung. Allerdings sind jetzt reihenweise Kandidaten durch die Abschlussprüfung gerasselt. Dabei hatte die Nordwestbahn schon mit den frischen Kräften kalkuliert. Was war da los - und welche Auswirkungen hat das auf den Bahnverkehr im Nordwesten? Mein Kollege Oliver Bär berichtet.

Der Mangel an Lehrkräften macht Lebensläufe möglich, die es so vor einigen Jahren noch nicht gegeben hätte. Schauen wir auf Volker Piekarski: Er ist im Alter von 64 Jahren nicht etwa in Ruhestand gegangen, sondern als Quereinsteiger in den Schuldienst gewechselt. Er unterrichtet heute an der Herbert-Jander-Hauptschule in Esens Biologie und Sport. Mit Sport hatte er in seinem vorherigen Berufsleben schon zu tun: Piekarski war 35 Jahre lang bei Profiklubs und Verbänden als Fußball-Lehrer tätig. Statt mit Mannschaftsaufstellungen und Taktiken beschäftigt sich der 64-Jährige jetzt mit Nutztieren im Bio-Unterricht. Was treibt diesen Mann an? Sören Siemens erzählt uns die Geschichte.

In den nächsten Jahren scheidet die Generation der Babyboomer aus dem Erwerbsleben aus. Dazu gehören nicht nur Arbeitnehmer, für die in den Betrieben Ersatz gefunden werden muss. Dazu gehören auch viele Chefs - und die sehen sich oftmals mit dem Problem konfrontiert, dass sie einen geeigneten Nachfolger finden müssen. Die Förderbank KfW hat dazu eine Umfrage erhoben. In den kommenden vier Jahren müssen rund 560.000 mittelständische Betriebe in Deutschland die Firmenspitze neu besetzen. Alarmierend ist: Rund 80 Prozent dieser Unternehmen haben noch keine Nachfolgeregelung treffen können. Auch in Ostfriesland wird sich die Lage noch verschärfen, so die Einschätzung bei der Industrie- und Handelskammer und im Handwerk. Wer ist Schuld an der Misere? Martin Alberts hat sich des Themas angenommen.

Mit Problemen zu kämpfen haben auch viele Eltern, die arbeiten wollen. Es gibt nicht genügend Betreuungsplätze für alle Kinder. Ich kenne etliche Betroffene, meist sind es Frauen, die ihre Arbeitszeit reduziert haben oder die ganz auf einen Job verzichten, weil sie nicht wissen, wie sie ihren Nachwuchs unterbringen sollen. Das sind gut ausgebildete Kräfte, die dem Arbeitsmarkt fehlen. Dabei hat jedes Kind ab drei Jahren in Niedersachsen einen Rechtsanspruch auf eine Betreuung. Lena Rieckhoff und Olaf Bohlen aus Leer wollen jetzt einen Weg beschreiten, vor dem viele andere zurückschrecken: Sie wollen den Kindergartenplatz für ihre Tochter einklagen. Meine Kollegin Katja Mielcarek hat mit dem Paar gesprochen.

Stillstand in der Molkerei im Herzen von Detern. Zwei Monate lang ruhte der Betrieb. Der kultige Buttermilchbrei in Schläuchen, der dort produziert wurde, verschwand aus den Supermärkten. Die Fans des traditionsreichen Karmelkbreeis waren schon in Sorge um ihre geliebte Spezialität. Doch der Betriebsleiter Toralf Stein konnte meinem Kollegen Tobias Rümmele Entwarnung geben. Die Produktion läuft wieder. Hinter den Kulissen hat sich allerdings einiges getan. Ein Rhauderfehner Unternehmer, der nicht genannt werden möchte, ist in die HappySpeise GmbH eingestiegen - und der neue Geschäftsführer hat Pläne. Hier erfahren Sie mehr.

Wenn es um aufgeflogene Cannabis-Plantagen in der Region geht, wird mein Kollege Daniel Noglik hellhörig. So auch gestern Nachmittag, als wir von einem Fall in Werlte erfuhren. Dort hatten Polizeibeamte am Morgen in einer Wohnung mehrere hundert Marihuana-Pflanzen beschlagnahmt. Steht diese Anlage in einem Zusammenhang mit der Wiesmoor-Connection? Am Auricher Landgericht läuft zurzeit der Prozess um die in einem ehemaligen Wiesmoorer Autohaus versteckte Plantage, die im vergangenen Jahr bei einer Razzia entdeckt worden war. Einer der Angeklagten ist Christian Rademacher-Jelten, ein anderer sein Geschäftspartner, der - genau - aus dem nördlichen Emsland kommt. Hat das was zu bedeuten oder ist es reiner Zufall? Daniel fragt nach.

Auf meinem Smartphone müssen noch Fotos herumschwirren, die meine Schwester in Groningen aufgenommen hat: in einem Katzencafé. Von dem Besuch dort hat sie noch lange geschwärmt, der Kuchen war lecker und die Samtpfoten sehr putzig. Für Claudia von Tein wiederum war der Besuch in einem Katzencafé in Luxemburg ein Schlüsselerlebnis: Sie eröffnete danach selbst eines, in Jever. Meine Kollegin Susanne Ullrich hat das erste Café dieser Art auf der ostfriesischen Halbinsel besucht und von der Inhaberin erfahren, wie sich im Alltag Katzen und Kaffee unter einen Hut bringen lassen. Da gibt es nämlich einiges zu beachten - nicht nur die Bürokratie kann einem zu schaffen machen, auch Animositäten zwischen den tierischen Diven. Als Allergikerin halte ich zu dem Lokal lieber Abstand. Die Geschichte habe ich trotzdem gerne gelesen. Hier finden Sie den Text.

Was heute wichtig wird:

  • Seit Jahrzehnten liegt der Bauplatz am Bahndamm in Leer brach. Nur Dieter Baumann hatte sich dafür interessiert. Plötzlich gibt es gleich mehrere Bewerber. Was ist passiert? Das fragt Katja Mielcarek.
  • Eigentlich sollte der Neubau fürs Kibbeling-Lokal bei Bert Stuut in Neuschanz schon stehen und der Markt erweitert werden. Nach zwei Coronajahren zieht Stuut aber aus finanziellen Gründen die Reißleine. Aus dem 400.000-Euro-Projekt wird nix. Tatjana Gettkowski schreibt, warum.
  • Es war ein mühevoller Deal der Stadt Aurich mit der Gewerkschaft Verdi: Die hatte nach langwierigen Verhandlungen zugestimmt, dass der Caro am verkaufsoffenen Sonntag teilnehmen darf. Die Bedingung dafür hat es aber in sich, erklärt Gabriele Boschbach.
  • Das ZDF hat mehrere Wochen in Emden gedreht. Wie blickt der Fernsehreporter auf die Stadt? Heiko Müller hat sich mit Simon Hrubesch unterhalten.
  • Das Dorfentwicklungsprogramm in Hinte nähert sich der interessanten Phase. Claus Hock fasst den aktuellen Stand zusammen und erklärt, wie es weitergehen soll.
  • Gerade in Aurich ist im vergangenen Jahr schmerzlich bewusst geworden, dass Gewalt gegen Frauen ein Thema ist. In zwei Fällen hatte sie zum Tod geführt. Carolin Haentjes hat darüber ein Buch geschrieben. Nicole Böning hat sie getroffen.
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