Was Sie heute wissen müssen Aus für Norder Klinik | Großdemo gegen den Wolf | Urlauber in der Überzahl
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Dass unser Gesundheitssystem Probleme hat, weiß jeder, der viele Kilometer zum nächsten Hausarzt fahren muss oder ein halbes Jahr auf einen Facharzttermin wartet. Nun wird aber auch die Kliniklandschaft ordentlich durchgeschüttelt - zulasten des Altkreises Norden. Wie Marion Luppen gestern Morgen exklusiv berichtete, sollten der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden gestern Nachmittag die Schließung des Norder Krankenhauses und die Umwandlung in ein Regionales Gesundheitszentrum (RGZ) billigen. Dahinter steckt der neue Geschäftsführer Dirk Balster. Heute soll darüber die Öffentlichkeit informiert werden. Die Details lesen Sie hier.
Die Stadt Norden sorgte zuletzt auch für ganz andere Schlagzeilen: Nach einer Amok-Drohung in der Oberschule Norden und der Grundschule Wiesenweg wurden gestern Details bekannt. Dass die Lehrer mit ihren Schülern in den Klassenräumen blieben und sich ruhig verhielten, entsprach exakt den Anordnungen von Schulleitung und Polizei. Ob der Absender der Drohung gefunden werden kann, ist unklar. Abgeschickt wurde die E-Mail von einem gehackten Account. Unabhängig von dem Vorfall stattet die Stadt Norden ihre Schulen derzeit mit sogenannten elektroakustischen Anlagen (ELA) aus. Das sind Lautsprecheranlagen, über die bei Gefahr spezielle Durchsagen mit Anweisungen abgespielt werden können. Rebecca Kresse berichtet.
Weil Mona Hanssen herausfinden wollte, was aus den gescheiterten Emder Oberbürgermeister-Kandidaten geworden ist, landete sie direkt - Sie ahnen es sicher nicht - Bordell. „Puffmutter“ Tanja Meyer war zweifellos die schillerndste Kandidatin gewesen. Nachdem der Aufstieg an die Stadtspitze nicht gelang, blieb sie ihrem alten Gewerbe treu, als Betreiberin des „Club Cheri“ am Borkum-Kai. Im Gespräch mit Mona übt die ehemalige Kandidatin deutliche Kritik an der Stadt und deren Umgang mit legaler und illegaler Prostitution.
Kaum jemand verursacht bei den Menschen so viele Ängste wie ein „Feuerteufel“ (ausgenommen natürlich ein Massenmörder). Eine 50-jährige Emderin, die in ihrer Heimatstadt zwischen 2019 und 2022 fünf Brände in Mehrparteienhäusern gelegt hatte und geständig war, muss für sieben Jahre hinter Gitter. So urteilte gestern das Landgericht Aurich. Der angerichtete Schaden und das Leid waren groß. Außerdem wurde ein Todesfall verursacht. Die Bewohnerin eines Nachbarhauses erlitt bei der Evakuierung einen Kreislaufstillstand. Sie wurde reanimiert, verstarb jedoch im Krankenhaus. Geradezu skurril ist das Motiv für die Brandstiftungen: Ihre Familie, gefesselt vor der Spielkonsole, schenkte ihr zu wenig Beachtung. Bettina Keller berichtet über den Prozess.
Kaum ein Thema polarisiert in Ostfriesland so stark wie der Wolf. Zwischen jenen, die den Prädator (Jäger) als Teil der Region betrachten und jenen, die ihn wegen der bedrohten Nutztiere eher heute als morgen loswerden möchten, gibt es keine Gesprächsebene. Nun geht der Konflikt in die nächste Runde: Der Ihlower Tierarzt Dr. Hansjörg Heeren organisiert eine Großdemonstration gegen den Wolf. „Es geht darum, sichtbar zu sein und gemeinsam zu zeigen, dass wir den Wolf hier nicht wollen“, so Heeren. „Die Menschen sollen ihren Unmut äußern können, sie sollen zeigen, wie wütend sie darüber sind, dass sich nichts tut.“ Nicole Böning hat mit dem Veterinär gesprochen, der auch von Landwirten und Jägern Unterstützung erfährt.
Unser Bericht über die geplante Umwidmung von zehn wassernahen Parkplätzen am Ernst-Reuter-Platz in Leer in eine Restauration hat auf Facebook ungeahnte Kapriolen geschlagen. Geschätzt 90 Prozent der Kommentatoren fielen über die Stadt her, entweder weil sie die Parkplätze behalten wollten oder eine „Bar“ neben dem Spielplatz ablehnen. Sehr seltsam fand ich das. Als ob eine Gastronomie nicht attraktiver wäre als Stellplätze. Gestern legte Katja Mielcarek noch mal nach und veröffentlichte weitere Details zu den Plänen der Gastronomen Jalmaz und Sipan Acar. Geplant sind ein Überseecontainer, aus dem Speisen und Getränke gereicht werden, und eine Terrasse mit Sitzgelegenheiten, die an eine Beach-Bar erinnern. Bis Juli soll die „Nordbar“ in Betrieb gehen.
Die ostfriesischen Küstenorte sind bei Touristen äußerst beliebt. Was große Auswirkungen hat. Beispiel Carolinensiel. Lediglich 1500 Einheimische leben dort, aber im Sommer bis zu 10.000 Urlauber. Das hat natürlich Folgen: zu wenig Abfallbehälter, zu wenig öffentliche Toiletten, zu wenig Parkplätze. „Aber wir wollen nicht klagen, wir sind ja froh, dass die Menschen zu uns kommen“, sagt Ortsvorsteher Simon Lübben. Carolinensiel lebe schließlich vom Tourismus. Die Stadt Wittmund überlegt nun, wie sie die Verhältnisse wieder ins Lot bringt und ringt um zwei Ziele, die bestehenden Ferienwohnungen abzusichern und zu verhindern, dass noch viel mehr dazukommen. Imke Oltmanns über einen aus dem Erfolg geborenen Konflikt, der typisch ist für die Nordseeküste.
Mit Wohnmobil-Touristen gibt es diese Probleme nicht. Andere schon. Nicht überall sind sie willkommen, dabei nimmt ihre Zahl weiter zu. Was macht das rollende Zuhause so attraktiv? Darüber hat sich Nicole Böning mit Erika und Johann Harms aus Aurich unterhalten. Seit über 30 Jahren sind die inzwischen fast 80-Jährigen mit Wohnmobilen unterwegs, erst in den USA und jetzt hier - bis zu zehn Mal im Jahr. Alles immer dabei zu haben und einfach weiterfahren zu können, hat schon etwas. Aber lesen Sie selbst.
Was heute wichtig wird:
- Wenn die Menschen in Warsingsfehn nicht essen gehen können, dann kommt das Essen zu den Menschen. Karin Lüppen stellt Bringdienste wie Marions Feldküche oder den Brasilianischen Grillservice vor.
- Der Bauverein ist bei Sozialwohnungen der wichtigste Vermieter in Leer. Jetzt werden die Mieten erhöht. Die Energiewende hat leider auch hier voll zugeschlagen. Nikola Nording berichtet.
- Hartmut Sieg aus Ihlowerhörn hat schlechtes Internet, besonders seit Bauarbeiter Internetkabel gekappt haben. Warum ist sein Glasfaser-Anschluss noch immer nicht freigeschaltet? Denise Cordes berichtet.
- Die Freimaurer wollen sich öffnen - das hatte Günter Meckfessel bei seinem Amtsantritt in Aurich verkündet. Allein die Ankündigung brachte Zuspruch - aber wie geht es jetzt weiter? Nicole Böning fragt nach.
- Die Gemeinde Großefehn will in fünf Mobilheimen nahe dem Strandbad und dem Hafen in Timmel Geflüchtete aus der Ukraine unterbringen. Das bringt die Bürger auf die Palme. Ole Cordsen berichtet.
- In Emden wird nächste Woche eine große Fahrrad-Tagung stattfinden. Was soll das, und was kann Emden daraus vielleicht für die eigenen Verkehrsexperimente ziehen? Mona Hanssen kennt die Einzelheiten.
- Der Klub zum guten Endzweck in Emden hat nach langem Hin und Her einen neuen Betreiber für die Gastronomie gefunden. Der Vorstand will heute über die Einzelheiten informieren. Jasmin Oltmanns berichtet.