Was Sie heute wissen müssen Olli Schulz hilft dem Zollhaus | Keine Hoffnung mehr für Lenny | Demo gegen Tiertransporte
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Mit dem Feiertagswetter hatten wir richtig Glück - und so viele Radfahrer wie gestern habe ich schon lange nicht mehr auf Ostfrieslands Straßen gesehen. Ein Ziel für viele von ihnen: die Pünte in Leer, die ihren Saisonstart traditionell am 1. Mai feiert. Nikola Nording war vor Ort und liefert in ihrem Artikel viele Impressionen.
Ein Ärgernis für alle, die gerne mit dem Rad unterwegs sind, sind rumpelige Radwege. Tiefe Schlaglöcher, von Baumwurzeln aufgesprengte Pflasterungen - das kennen wir wohl alle. Meine Kollegin Marion Luppen, die selbst gerne in die Pedalen tritt, thematisiert in ihrem Artikel ein anderes Problem: den Wildwuchs auf manchen Strecken. Wenn der Natur nicht Einhalt geboten wird, überwuchert das Grün die Wege. Ein Negativbeispiel: der Geh- und Radweg an der Esenser Straße in Sandhorst: Von den ursprünglichen 2,20 Meter waren stellenweise nur noch knapp 1,20 Meter zu sehen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, kurz ADFC, hatte darauf aufmerksam gemacht. Wie konnte es so weit kommen - und wer ist zuständig dafür, diesen Missstand zu beheben? Hier erfahren Sie mehr.
Das strahlende Gelb der Rapsfelder ist ein toller Anblick - vor allem dann, wenn der Himmel so leuchtend blau ist wie gestern. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bisher über Raps nicht besonders viel wusste. Diese Wissenslücke hat meine Kollegin Hannah Weiden nun gestopft: Hier finden Sie fünf Fakten zu der Pflanze - und Sie erfahren auch, ob man für ein Instagram-Foto mal eben mitten ins Feld laufen darf. Eine solche Szene konnte ich neulich im Vorbeifahren beobachten und musste den Kopf schütteln. Leute gibt’s, da kann man sich echt nur wundern.
Springen wir zu einem ernsten Thema: zu den umstrittenen Rindertransporten in Nicht-EU-Länder wie Marokko und Usbekistan, in denen der Tierschutz wohl eher keine große Rolle spielt. Aurich gilt für diese Transporte als Drehscheibe. Die Vereinigung „Ostfriesen gegen Tierleid“ hatte für Sonnabend erneut zu einer Demo aufgerufen. Unterstützt wurde Organisator Manfred Hagemann aus Emden dabei von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ und dem Deutschen Tierschutzbund. Die Proteste richteten sich gegen den Verein Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOST), der jährlich rund 7500 Rinder in Länder außerhalb der EU exportiert, und gegen die Auricher Kreisverwaltung, die grünes Licht für diese Transporte gibt. Marion Luppen berichtet, was in Aurich los war - und wie der VOST und der Kreis reagieren. Übrigens bekamen auch wir Verbraucher unser Fett weg: An den Zuständen sind wir ja nicht ganz unschuldig.
Die Idee hörte sich gut an: Zum 200. Geburtstag der Stadt Leer in diesem Sommer sollten 200 Bäume gepflanzt werden. Wer nun aber schon darüber nachdenkt, welche Bäume besonders gut zu Leer passen würden - Ebereschen vielleicht, die für Schönheit und Kraft stehen? Eichen als Symbol für Schutz und Gastfreundschaft? -, der hat die Rechnung ohne den Amtsschimmel gemacht. Katja Mielcarek berichtet, wie eine gute Idee in die Mühlen der Bürokratie gerät.
Ganz unbürokratisch wurde dem Zollhaus in Leer an diesem Wochenende geholfen. Eine neue Heizung muss her, damit die Besucher der Veranstaltungen und die Künstler im kommenden Winter nicht frieren. Um die Rieseninvestition stemmen zu können, hatte der Zollhaus-Verein eine Sammelaktion gestartet. Die bekam jetzt unverhofft Rückenwind: Der Musiker Olli Schulz hatte bei seinem Auftritt in Leer in der vergangenen Woche davon erfahren und am Sonntag in seinem gemeinsamen Podcast mit dem Entertainer Jan Böhmermann zu Spenden aufgerufen. „Fest und Flauschig“ ist auf der Streamingplattform Spotify zu hören - und zu den rund eine Million Zuhörern gehört auch meine Kollegin Nikola Nording. Sie bekam den Aufruf mit und holte für ihren Artikel direkt eine Reaktion vom Zollhaus-Verein ein: „Der Wahnsinn“, so kommentierte ein völlig überraschter Marco Hanneken die prominente Unterstützung am Sonntagmorgen. Sie zeigte Wirkung, wie meine Kollegin in einem weiteren Artikel berichtet.
Wie wichtig der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist, zeigt das Schicksal eines kleinen Kindes aus meinem Dorf. Der kleine Lenny ist erst fünf Jahre alt, kämpft aber fast sein gesamtes Leben schon gegen den Krebs. Die Anteilnahme in der Gemeinde, aber auch in der weiteren Umgebung und bei Facebook ist enorm und gibt der Familie viel Kraft. Bei verschiedenen Aktionen unterstützten die Menschen Lenny und seine Eltern in der schweren Zeit. Als vor einigen Monaten ein geeigneter Stammzellenspender für den kleinen Leukämiepatienten gefunden wurde, war die Hoffnung groß. Doch der Krebs ist unberechenbar. Für Lenny wird es keine Heilung geben. Er wird palliativ behandelt, wie seine Mutter an diesem Wochenende bei Facebook mitteilte. Ein letzter großer Wunsch soll dem Jungen heute erfüllt werden: ein Besuch beim Babyelefanten Nagarr im Zoo in Emmen. Der Wünschewagen Niedersachsen macht es möglich - mit Hilfe von Spenden seiner Unterstützer. Lassen Sie uns die Daumen drücken, dass Lenny den Ausflug heute genießen kann.
Was heute wichtig wird:
- Der Aufsichtsrat der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden hat beschlossen, das Norder Krankenhaus in ein Regionales Gesundheitszentrum umzuwandeln. Was bedeutet das konkret? Dazu äußern sich heute Geschäftsführer Dirk Balster und Chefarzt Dr. Alexander Dinse-Lambrecht. Marion Luppen berichtet.
- Carola Fischer hat 30 Jahre lang zwei Seniorenwohnheime im Landkreis Aurich so geführt, dass das Altwerden etwas von seinem Schrecken verloren hat. Wie hat sie das angestellt? Und: In wessen Obhut würde sie sich begeben, wenn sie selbst im Alter auf Hilfe angewiesen ist? Gabriele Boschbach hat die Antworten.
- Viele Igel haben ihren Winterschlaf beendet. Eine schwierige Zeit für die Tiere - sie sind entkräftet, aber Futter ist rar. Eine Igelfachfrau hat Susanne Ullrich erklärt, wie man den Vierbeinern helfen kann - und wie der Garten dafür geschaffen sein sollte.
- Die Stadtverwaltung in Leer will einen Beschluss kassieren, wonach Fördergeld für zwei Radverkehrsstrecken beantragt werden soll. Der Aufwand sei zu hoch. Wie geht es mit dem Radverkehr jetzt weiter? Das fragt Katja Mielcarek.
- Welche Hilfsangebote gibt es im Emder Frauenhaus? An wen richtet sich das Angebot und wer bekommt dort Hilfe? Mona Hanssen berichtet.
- Die Stadt Weener will die Jugendarbeit stärken und dazu eine Präventionskraft einstellen. Die positiven Effekte sollen Kinder und Jugendliche spüren. Wie das gehen soll, beschreibt Tatjana Gettkowski.