Bahn macht weiteres Angebot Neue Schnellfähre nach Wangerooge bald im Einsatz
Auch nach Wangerooge fährt bald eine Schnellfähre. Das sind die Gründe.
Wangerooge/Harlesiel - Nach Juist und Spiekeroog wird künftig auch Wangerooge mit einer neuen Schnellfähre unabhängig von den Gezeiten erreichbar sein. Im Fährhafen Harlesiel wurde am Mittwoch der neue „Watt Sprinter“ mit Platz für 54 Fahrgäste getauft.
Die Fähre soll Ende Mai ihren Betrieb aufnehmen und täglich bis zu sechs Mal zwischen Harlesiel und Wangerooge verkehren. Das teilte die Deutsche Bahn (DB) mit, die mit einer Tochterfirma, der Schifffahrt und Inselbahn Wangerooge (SIW), den Fährverkehr betreibt.
Inseln unabhängig von Ebbe und Flut erreichen
Im flachen Wattenmeer sind die größeren Passagierfähren zu den Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Baltrum und Juist abhängig von Ebbe und Flut und fahren daher stets zu unterschiedlichen Zeiten. Für den Verkehr zu den Inseln Juist und Spiekeroog nahmen in den vergangenen Monaten bereits zwei neue Schnellfähren mit geringem Tiefgang ihren Betrieb auf. Mit den rund 20 Meter langen Fähren wollen die Fährgesellschaften die steigende Nachfrage nach flexibleren An- und Abreisen von Gästen, Handwerkern und Insulanern nachkommen.
Auch der „Watt Sprinter“ kann laut Bahn unabhängig von den Gezeiten fahren und verkürzt die Fahrzeit zwischen Insel und Festland um rund 40 Minuten. Bislang dauerte eine Überfahrt mit den größeren Passagierfähren und dem Transfer mit der Inselbahn 90 Minuten.
200.000 Reisende jährlich
„Als neuestes Familienmitglied ist der Watt Sprinter die optimale Ergänzung unserer Reisekette mit Bus und Bahn und bietet mehr Mobilität und Flexibilität“, sagte die Taufpatin Manuela Herbort, die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn (DB) für Niedersachsen und Bremen, in einer Ansprache. „Ich wünsche der Besatzung und den Kunden allzeit gute Fahrt!“ Pro Jahr nutzen laut Bahn mehr als 200.000 Reisende den Inselverkehr von und nach Wangerooge.
Nach Norderney fahren ebenfalls Schnellfähren. Diese Art der Passagierbeförderung ist nicht unumstritten. Umweltschützer sorgen sich um Vögel und Meeresbewohner. Ihrer Ansicht nach verwirren diese Fähren bestimmte Vogelarten, schaden Walen und Seehunden. Ostfriesische Naturschützer weisen zudem darauf hin, dass die Schnellfähren teilweise durch den Nationalpark Wattenmeer fahren.