Korvette in Hamburg getauft Marineschiff trägt wieder den Namen „Emden“ auf die Meere
Eine Korvette der deutschen Marine ist am Donnerstag auf den Namen der ostfriesischen Seehafenstadt getauft worden. Damit wird eine lange Tradition fortgeführt.
Emden - Nach zehnjähriger Pause trägt ein Schiff der deutschen Marine wieder den Namen „Emden“. Auf der Hamburger Werft Blohm + Voss ist am Donnerstag der Neubau einer Korvette auf den Namen der ostfriesischen Hafenstadt getauft worden.
Was und warum
Darum geht es: Ein Kriegsschiff der Marine trägt wieder den Namen „Emden“.
Vor allem interessant für: alle, sich für die Geschichte und Gegenwart der Marine interessieren sowie diejenigen, die dem Schiffbau verbunden sind
Deshalb berichten wir: In Hamburg ist am Donnerstag eine neue Korvette der Marine auf den Namen „Emden“ getauft worden. Den Autor erreichen Sie unter: h.mueller@zgo.de
Damit wird eine mehr als 100 Jahre alte Tradition fortgesetzt, die 1906 mit der Kiellegung des Kleinen Kreuzers „Emden“ begonnen und Ende 2013 mit der Außerdienststellung der Fregatte „Emden“ vorerst geendet hatte. Die Korvette „Emden“ ist nach zwei Kleinen Kreuzern der Kaiserlichen Marine, einem leichten Kreuzer der Reichsmarine sowie einer Fregatte der Köln-Klasse und einer der Bremen-Klasse das sechste Marineschiff, das den Namen und das Wappen der größten ostfriesischen Stadt auf die Weltmeere trägt.
Oberbürgermeister und Freundeskreis waren dabei
An der Taufzeremonie in Hamburg nahm aus Emden neben Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) als Ehrengast auch eine Delegation des „Freundeskreises Marineschiff Emden“ teil. Dieser 2013 gegründete Verein hatte fünf Jahre lang dafür gekämpft, dass ein Schiff der Marine wieder den Namen der ostfriesischen Hafenstadt erhält. Er sah sich bereits im Sommer 2018 am Ziel. Damals fiel die Entscheidung, einer neuen Korvette den Namen „Emden“ zu geben. Jetzt ist es auch offiziell. „Darauf können wir gemeinsam stolz sein“, heißt es in einem Schreiben des Vorstandes an die Mitglieder des Freundeskreises.
Taufpatin der Korvette war die neue Präsidentin des Bundeswehr-Beschaffungsamtes, Annette Lehnigk-Emden. Sie ist eine Nachfahrin eines Besatzungsmitgliedes des legendären Kleinen Kreuzers „Emden“ , der 1914 bei einem Gefecht mit dem australischen Kreuzer „Sydney“ zerstört und auf ein Riff gesetzt worden war. Die Nachfahren der Besatzungsmitglieder sind befugt, den Zusatz „Emden“ im Namen zu führen.
Das zweite von fünf neuen Schiffen
Die Korvette Emden ist das zweite von fünf neuen Marineschiffen. Sie gehört zur Klasse 130, von denen die Marine bereits fünf Schiffe zwischen 2008 und 2013 in Dienst gestellt hatte. Die „Emden“ folgt wie die vor gut einem Jahr getaufte „Köln“ einem 2017 erteilten Bauauftrag über fünf zusätzliche K130-Korvetten. Die neuen Schiffe seien „die Basis dafür, in der Nordflanke und speziell in der Ostsee unsere Präsenz und Kampfkraft zu erhöhen“, sagte der stellvertretende Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Frank Lenski, laut Mitteilung der Werftengruppe NVL.
Alle fünf neuen Korvetten werden unter Federführung der Bremer Werftengruppe NVL auf mehreren norddeutschen Werften gefertigt. Beteiligt sind neben der NVL-Werft Blohm + Voss außerdem Thyssenkrupp Marine Systems sowie German Naval Yards in Kiel. Die Schiffe sind 89 Meter lang. Eine Korvette ist im Gegensatz zu einer Fregatte kleiner und leichter bewaffnet und deshalb schneller und wendiger.
Anlässlich der Taufe blickt das Ostfriesische Landesmuseum in einer Kabinettsausstellung auf die Geschichte der sechs Marineschiffe mit dem Namen „Emden“. Im Fokus steht dabei dabei der Kleine Kreuzer SMS „Emden“. Die Ausstellung wird an diesem Sonnabend eröffnet und ist bis zum 19. November im Foyer des Museums zu sehen. Der „Freundeskreis Marineschiff Emden“ plant für den 18. Juni eine interne „Tauffeier“ in der Pumpstation in Transvaal.