Was Sie heute wissen müssen Hisbollah-Kämpfer in Aurich | Dürr löst Wolfs-Problem | Fähre will nicht bleiben

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 11.05.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Was haben wir nicht alles in der eigentlich so heilen Idylle Ostfrieslands: gerissene Geschäftsleute mit weitreichenden kriminellen Netzwerken, Menschenschmuggler und nun auch einen Aktivisten der Terrormiliz Hisbollah. BKA-Beamte nahmen den Libanesen Hassan M. gestern im Landkreis Aurich fest. Für die in Deutschland verbotene „Partei Gottes“, die gegen Israel und den liberalen Westen mit Waffengewalt kämpft, habe er unter anderem, so sagt die Polizei, libanesische Vereine in Norddeutschland betreut. Ein weiterer Islamist wurde in Cuxhaven festgenommen. Martin Alberts fasst zusammen.

Nicht immer können die Ermittlungsbehörden solche Erfolge feiern. Die Staatsanwaltschaft Aurich hat, wie gestern bekannt wurde, eine - ja, nennen wir es ruhig so - schallende Ohrfeige von der übergeordneten Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg bekommen. Die befand nämlich, dass die Anklageschrift voriges Jahr im Prozess gegen den mutmaßlichen Steuerbetrüger Christian Rademacher-Jelten (ja, genau der) grob fehlerhaft gewesen sei. Stimmt das Oberlandesgericht Oldenburg dieser Einschätzung zu, dann platzt der gesamte Rechtsstreit und der Wiesmoorer kommt, ohne dass seine Unschuld zu beweisen wäre, trotz vorheriger Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe, straffrei davon. Denn ein zweites Verfahren in der gleichen Angelegenheit ist nach deutschem Recht nicht möglich. Peinlich, peinlich. Daniel Noglik berichtet.

Vergangene Woche war Christian Dürr im Rheiderland unterwegs. Der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag stammt aus Ganderkesee, deshalb ist ihm Ostfriesland nicht fremd. Nikola Nording und ich hatten die Gelegenheit, den 46-Jährigen zu interviewen, in der gemütlichen Wohnstube von FDP-Mitglied Arnold Venema. Hauptthema war - natürlich - der Wolf. Warum Dürr am 26. April im Bundestag gegen eine Bejagung des Wolfs gestimmt hatte, obwohl er ja eigentlich für eine Bejagung sei, erklärte er uns wortreich. Und kündigte zudem an, dass es bis zur Sommerpause ein Wolfsmanagement-Konzept der Ampel-Koalition geben werde. Da sind wir mal gespannt, ob die Grünen das ebenfalls so sehen.

Auch über die Friesenbrücke spricht Dürr in dem Interview. Sie sei ein Beispiel, nein: sein Beispiel, gewesen, dafür, wie dringend Genehmigungsprozesse in unserem Land vereinfacht werden müssen. Nicht nur Genehmigungsprozesse, auch sonstiger Bürokratismus. Wie anders als einen Schildbürgerstreich kann man bewerten, dass die Deutsche Bahn eigens eine Aussichtsplattform auf den Emsdeich baut, von der interessierte Bürger den Baufortschritt an Europas größter Hub-Dreh-Brücke verfolgen können, ein davor gesetzter massiver Zaun aber verhindert, dass man auf direktem Weg zur Plattform gelangt. Carsten Ammermann mit den Einzelheiten.

Wissen Sie, was ein „Prank“ ist? So nennen es Teenager, wenn sie - bevorzugt - unsereins auf den Arm nehmen. In der Altersgruppe sind solche Witzchen äußerst beliebt, wie niemand besser weiß, als die Ostfriesinnen Gunda und Kathi. Mutter und Tochter nehmen sich in kurzen Videos ständig gegenseitig auf den Arm, sorry: pranken sich, und posten diese dann im sozialen Netzwerk Tiktok. Fast drei Millionen Follower haben sie dort inzwischen - eine unglaubliche Zahl, finden Sie nicht? Ein paar der Kurzfilmchen habe ich mir angeschaut. Ich würde sagen, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Gleichwohl, Geschmackssache. Dorothee Hoppe hat die beiden Tiktok-Stars, die weder Nachnamen noch Wohnort preisgeben, interviewt.

Vergangene Woche war im Auricher Ortsteil Rahe ein großer Bauernhof abgebrannt. Zwar wurde niemand verletzt und auch alle Tiere blieben unversehrt, aber der Sachschaden war doch erheblich. Und im Raum stand als Brandursache Brandstiftung. Gestern hatte die Polizei ihre Ermittlungen dazu abgeschlossen. Grit Mühring fasst die Ergebnisse zusammen.

Sieh an, sieh an, wer das deutsche Fernsehen verfolgt, könnte meinen, in Ostfriesland gebe es nur Mord und Totschlag. Angefangen bei den Friesland-Krimis bis zu den Verfilmungen der Romane von Klaus-Peter Wolf. Aber: Ostfriesland kann auch gefühlvoll. In Weener wird derzeit „Mona und Marie II – Ein etwas anderer Geburtstag“ gedreht. Mit Maren Kroymann und Ulrike Kriener sind die Hauptrollen sehr prominent besetzt. Die Fortsetzung des erfolgreichen Weihnachtsfilms vom vergangenen Jahr soll noch dieses Jahr im ZDF gezeigt werden, berichtet Vera Vogt.

Der Termin steht, aber sonst sind noch viele Details zu klären: Ab 1. Juni startet von Emden aus der Fährbetrieb ins norwegische Kristiansand durch die Reederei Holland Norway Lines (HNL). Sowohl die Stadtverwaltung als auch die AG Ems, von deren Anleger die Fähre startet, als auch Hafenbetreiber Niedersachsen Ports befinden sich bei den Vorbereitungen im Zeitplan. HNL ist zwar nicht erreichbar gewesen für Claus Hock. Bei unseren Groninger Kollegen vom Dagblatt van het Noorden hat er aber gelesen, dass das Fährvergnügen in Emden nur von kurzer Dauer sein dürfte. Die Reederei möchte nämlich schnellstmöglich wieder zurück nach Eemshaven.

Nochmal Emden: Die Fährverbindung nach Norwegen könnte damit etwa so haltbar sein wie die Regionalliga-Zugehörigkeit der Kickers. Nach einer Saison ist’s dann vorbei. Die Kickers haben aber auch eine Liga weiter unten große Pläne nach dem Einstieg von Investor Henning Rießelmann. Dazu gehört nicht nur der neue Kader, für den fast täglich Neuzugänge vermeldet werden, sondern auch eine neue Organisationsstruktur. Der Spielbetrieb der ersten Herrenmannschaft soll in eine GmbH ausgegliedert werden, an der der Verein 51 Prozent hält. Fast wie bei den Profis. Matthias Herzog berichtet.

Was heute wichtig wird:

  • Heller Asphalt soll helfen, die Überhitzung in den Städten deutlich zu senken. Was ist das für ein Asphalt? Warum sieht man ihn so selten? Katja Mielcarek widmet sich diesem Thema.
  • Kibbeling - der Kult-Snack schmeckt am besten in den Niederlanden. Aber was bedeutet Kibbeling, welcher Fisch wird verwendet? Tatjana Gettkowski hat sich dies- und jenseits der Grenze umgehört.
  • Wegen der baldigen Schließung der Moordorfer Gemeinschaftspraxis sind viele Patienten in Not. Sie suchen nach Ersatz. Wie können sie am besten vorgehen? Gabriele Boschbach gibt Antworten.
  • Der Verein „Aurich - ran an die Bahn“ mahnt, die Chance zur Reaktivierung der Bahnstrecke Aurich-Abelitz jetzt zu nutzen. Er wirft Stadt und Landkreis Untätigkeit vor. Marion Luppen berichtet.
  • Bei der Matjesprobe wählen Fachleute und Lokalprominenz den Matjes aus, der bei den „Emder Matjestagen“ auf die Teller kommt. Mona Hanssen ist auch dabei und probiert ebenfalls.
  • Wie geht es mit dem Verkehr in der Neutorstraße und dem Umbau der Innenstadt in Emden weiter? Die Stadt will in einer Pressekonferenz „viel Konkretes“ dazu präsentieren. Claus Hock ist gespannt.
  • Ein Krummhörner Milchbauer muss seine Kühe verkaufen und ist deshalb sehr betrübt. Hannah Weiden hat den Landwirt auf dessen Hof in Rysum besucht.
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