Kitas und Grundschulen Krummhörner Politik steht vor der Wahl
Auf die letzten Meter knirscht es zwischen Gemeinderat und Gutachtern. Die Frage bleibt schwerwiegend: Welche Kitas und Grundschulen in der Krummhörn werden geschlossen?
Krummhörn - Auf den vielleicht letzten Metern knirscht es: Lange war seitens der Krummhörner Gemeindepolitik keine Kritik an der Firma Biregio und am Gutachten zur Zukunft der Kitas und Grundschulen in der Gemeinde zu hören. Doch nachdem CDU und SWK (Soziale Wählergemeinschaft Krummhörn) einen eigenen Vorschlag für die Neugestaltung der Bildungslandschaft eingebracht haben, knirscht es.
Was und warum
Darum geht es: Am Montag soll die Richtung festgelegt werden, in die sich Grundschulen und Kitas in der Gemeinde Krummhörn entwickeln. Es stehen zwei Varianten zur Auswahl, die jüngste Klausurtagung brachte keine eindeutige Richtung.
Vor allem interessant für: diejenigen, die bald Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter haben; diejenigen, die in der Krummhörn eine Familie gründen wollen.
Deshalb berichten wir: Am Tag vor Himmelfahrt gab es eine weitere Klausurtagung zum Thema Bedarfsanalyse. Den Autor erreichen Sie unter: c.hock@zgo.de
CDU-Fraktionsvorsitzender Roelf Odens hat sich jetzt an die Verwaltung gewandt. Er kritisiert, dass Biregio den von der Politik eingebrachten „Vorschlag auch nicht zu Ende gedacht [hat] und die Potentiale und Einsparmöglichkeiten nicht [erkennt], da sie unbedingt an der Durchsetzung ihrer vermeintlich vorausschauenden Lösung festhalten wollen“.
Am Montag wird diskutiert
Die Diskussion um den richtigen Weg wurde auch am Mittwochabend fortgesetzt. Erneut trafen sich Politik, Verwaltung und Biregio zu einer internen „Klausurtagung“. Auf dieser sollte auch die Beschlussrichtung für den Bildungsausschuss am kommenden Montag, 22. Mai, festgelegt werden.
Das ist nicht so passiert, wie sich das mancher gewünscht hätte. Dem Vernehmen nach werden am Montag sowohl die verbliebende Biregio-Variante als auch die Politik-Variante zur Diskussion gebracht. Eine eindeutige Beschlussempfehlung wurde auf der Klausurtagung nicht gefunden.
Diese Möglichkeiten gibt es
Zur Erinnerung: Die Firma Biregio, die die Analyse erstellt hat, befürwortet folgende Maßnahme: Es wird sich auf eine sicher zweizügige Grundschule in Jennelt und eine sicher dreizügige Grundschule in Pewsum konzentriert. Die bestehenden Gebäude werden saniert. Die jetzigen Grundschulen Greetsiel und Loquard werden zu größeren Kindertagesstätten umfunktioniert, die wiederum „einige der kleinen, nicht entwicklungsfähigen Kitas ersetzen“. Dahingegen hatten CDU und SWK vorgeschlagen, dass man die Grundschule Jennelt zu einer großen Kita umbaut und die Grundschulen Greetsiel und Loquard zusammen mit Pewsum als Schulverbund ansieht.
Odens kritisiert weiter, dass Biregio die beiden genannten Varianten nicht vernünftig miteinander verglichen habe. Biregio habe nicht alle Aspekte der Variante übernommen. Biregio selbst sieht die eigene Variante als eingreifender in die bestehende Landschaft aber als zukunftsfähiger und mit rund 17 Millionen Euro deutlich günstiger als die Politik-Version. Auch das zweifelt Odens an. Die Kritik bleibt auch nach der Klausurtagung bestehen, wie Odens auf Nachfrage bestätigt.
Unterschriftenliste in Greetsiel
Beide Varianten haben weitreichende Folgen für die Bildungslandschaft in der Krummhörn. Es geht nicht nur um den Bestand der Einrichtungen, sondern auch um die Zuschnitte von Schulbezirken, um große Investitionen und auch um Folgen wie die (Schul-)Bus-Linien.
Insgesamt, so wird aus Teilnehmerkreisen berichtet, sei auch diese voraussichtlich letzte interne Klausurtagung zu dem Thema „sehr konstruktiv“ verlaufen. Zu einer Prognose, wie die Diskussion und Abstimmung im Bildungsausschuss verläuft, wollte sich aber niemand hinreißen lassen. Die Sitzung beginnt am Montag um 18.30 Uhr in der Mensa der IGS in Pewsum.
Unterdessen scheinen auch die eventuell von Kita- und Schulschließungen betroffenen Eltern sich zu regen. In Greetsiel macht eine Unterschriftenliste zum Erhalt der Grundschule die Runde. In Loquard gab es diese bereits vor einigen Wochen.
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