Spaß beim Sport Fünf Tipps, damit sich Kinder gerne bewegen
Schon seit Jahren sinken die Zahlen regelmäßig sporttreibender Kinder immer weiter. In den Pandemiejahren hat sich die Lage noch mal verschlimmert. Wie motiviert man Kinder, sich mehr zu bewegen?
Emden/Pewsum - Im Rahmen eines Sport-Projekttages an der Grundschule in Pewsum haben wir mit Experten von der Firma Trixitt gesprochen, wie man Kindern mehr Spaß an Bewegung vermitteln kann. Trixitt organisiert Sportveranstaltungen an Schulen, um eben dieses Ziel zu erreichen. Dass nicht immer alle Schüler so begeistert mitmachen, ist da klar. Vor allem bei der älteren Klassen merkt man öfters, dass sie weniger Motivation haben, erzählt Julian Breuer, Eventleiter der Firma Trixitt, ganz besonders seit Corona.
Damals verschlimmerten Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen den jahrelangen Trend, und so erreichten 2022 nur noch ein Drittel der Schulkinder die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Im internationalen Vergleich gibt Deutschland da kein gutes Bild ab: nur eine „4 Minus“. Im Gegensatz dazu stehen die Klassenbesten: die skandinavischen Länder, Slowenien und Japan, jeweils mit einer „2 Minus“. Um bei Kindern nicht nur in der Schule, sondern auch Zuhause wieder mehr Lust auf Bewegung zu wecken, geben die Experten folgende Tipps:
1. Spaß
Das Wichtigste ist offensichtlich, Spaß am Sport zu haben. Dann bleiben die Kinder auch dabei, so Breuer. Viel Freude bereiten meistens Spiele und Geräte, die die Geschicklichkeit erproben, zum Beispiel Balancierbalken. Auch Erwachsene können so ihre Fertigkeiten testen. Dafür reichen die Geräte auf dem nächsten Spielplatz, wie der Trockenstrand in Upleward oder der Abenteuerspielplatz in Greetsiel.
2. Nach draußen gehen
Jetzt wo die Sonne immer mehr scheint, ist die einfachste Form der Bewegung, nach draußen zu gehen. Ob man da dann mit Kreide malt oder Ball spielt, ist erstmal egal. Die Lust, sich mehr zu bewegen, kommt dann eigentlich von selbst. Aus Erfahrung wissen die Experten, dass Fußballspielen ganz besonders beliebt ist. „Man muss nur die Champions-League-Hymne anstimmen, und schon sind alle dabei.“ Auch im Regen kann man (mit der richtigen Kleidung) Spaß haben, denn Pfützen ziehen Kinder fast magisch an.
3. Ziel vor Augen
Wenn die Kinder ein Ziel vor Augen haben, zum Beispiel ein Spiel zu gewinnen, ein Tor zu treffen oder die Schnellste zu sein, werden sie motiviert, erzählt der Experte. Herausforderungen nehmen Kinder unglaublich gerne an. Sich zu testen und sich gegen andere zu behaupten, trainiert auch die Fairness - denn wenn man verliert, muss man damit umgehen können. Einfach mal um die Wette laufen, kann manchmal am meisten Spaß machen.
4. Mitmachen
„Mit den Kinder zu scherzen, ihnen nichts aufzuzwingen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, ist auch ganz wichtig“, sagt Breuer. „Man sollte ein gutes Gefühl vermitteln.“ Dazu kann man auch einfach mal Musik laufen lassen und mit den Kindern tanzen. „Es muss auch nicht gut aussehen.“ Man merke, wie gerne sie zusammen Zeit verbringen - und auch mal gegeneinander spielen. Als Eltern sollte man sich da durchaus einbringen, den Kindern den Spaß an Bewegung vorleben und sie so ermuntern. Am besten baut man Bewegung in den Alltag ein und fährt weniger mit dem Auto und wo möglich mit dem Fahrrad oder läuft zu Fuß.
5. Ausprobieren
Einfach mal verschiedene Sportarten von den Kindern ausprobieren lassen, ergänzt Heike Kurtz, die an der Grundschule Pewsum für den Sportunterricht zuständig ist. Ob im Sportverein oder Zuhause, ist da erstmal egal. „Im Alltag auch mal spazieren gehen oder in den Wald“, sagt sie. Vor allem um Schwimmen zu lernen, müsse man zunächst den Eltern die Angst nehmen - Kinder probieren sich gerne an neuen Dingen. Und wenn sie dann eine Sportart gefunden haben, die ihnen besonders gut gefällt, sollte man das fördern.
Allgemein sind Sport und Bewegung wichtig für die Gesundheit nicht nur von Kindern. Knochen und Muskeln entwickeln sich besser und sind weniger verletzungsanfällig. Außerdem brauchen Kinder einen Ausgleich zum Sitzen in der Schule, sagen die Experten von Trixitt. Es gelte, wer sich früh viel bewegt, hat auch später im Leben mehr Spaß am Sport.
