Was Sie heute wissen müssen EWE zugeknöpft | Deichschäfer mutig | Aal gefährdet

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 26.05.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die Kundenbeschwerden über den Oldenburger Energieversorger EWE füllen inzwischen Zeitungsbände. Falsche Abrechnungen, konfuse Auskünfte, verspätete Rückzahlungen - es nimmt kein Ende. Der EWE-Aufsichtsrat hatte vorigen Sommer angekündigt, einen externen Prüfbericht in Auftrag zu geben, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Das ist bald ein Jahr her, der Bericht ist da, aber außerhalb der EWE-Chefetage kennt ihn keiner, auch nicht der Auftraggeber Aufsichtsrat - und die Öffentlichkeit schon gar nicht. Er sei „komplex“ ist die einzige Auskunft, die Andreas Ellinger bei seinen bislang drei Anfragen erhalten hat. Keine Rede mehr von der Transparenz, die Geschäftsführer Stefan Dohler vorigen Juli im OZ-Interview angekündigt hatte.

Auch die Kritik am Weideprojekt des Nabu will nach den zwei toten Heckrindern nicht aufhören. Nicht nur, dass jetzt die Polizei wegen eines möglichen Verstoßes gegen den Tierschutz ermittelt, auch das Veterinäramt in Leer hat die gegenwärtigen Umstände als so schlecht beurteilt, dass dort eine tierschutz- und artgerechte Haltung eigentlich nicht gewährleistet sei. Nur unter strengen Auflagen und engmaschigen Kontrollen will die Behörde das Projekt weiterlaufen lassen. Weil die Rinder völlig verwildert sind, ist es nicht mehr möglich, die einmal jährlich vorgeschriebenen Blutuntersuchungen vorzunehmen. Am Ende könnte die ganze Herde getötet werden. Tatjana Gettkowski berichtet.

Auch der Wolf lässt viele Menschen rot sein. Auf seiner Suche nach Tierhaltern, denen es gelingt, den Wolf zu stoppen, musste Claus Hock bis ins Cuxland fahren. Deichschäfer Uwe Steffens hat direkt am Deich 1,20 Meter hohe wolfsabweisende Zäune aufstellen lassen. Insgesamt vier Hektar hat Steffens einzäunen lassen. Fünf straff gespannte, stromführende Drähte bis kurz vor dem Boden sollen ein Eindringen des Wolfes verhindern. Der Schäfer ist überzeugt von der Maßnahme. Unterstützt wurde er vom Nabu mit dem Programm „Herdenschutz Niedersachsen“.

Jannek Haats-Voltjes und seine Lebensgefährtin Anna Eilts haben zwar Angst vor dem Wolf - aber sie lassen sich ihren Lebenstraum nicht nehmen. Die beiden Mittzwanziger übernehmen die Deichschäferei in Feldhausen im Landkreis Wesermarsch, immerhin 600 Schafe. Die Zeiten sind schwer, auch weil die Preise für Wolle im Keller sind und nur Lammfleisch nennenswerte Erlöse bringt. Detlef Glückselig, Kollege von der Kreiszeitung Wesermarsch, hat die beiden Enthusiasten porträtiert.

Andreas Ellinger hat sich festgebissen - nicht nur als „Anwalt“ für EWE-Kunden, sondern auch beim Thema ostfriesische Krankenhäuser. Regelmäßig schaut er ins Ivena-Portal. Dort sehen Rettungsdienste, welche Kliniken für Notfall-Patienten Aufnahmebereitschaft signalisieren. Seit rund einer Woche gibt es praktisch täglich Situationen, dass alle oder fast alle ostfriesischen Intensivstationen gleichzeitig für die „Stationäre Versorgung“ abgemeldet sind. Im Bereich der „Notfallversorgung“ war mehrfach nur die Norder Klinik aufnahmebereit. Wie kann das sein? Noch hat Andreas keine Antworten der Klinikbetreiber.

Was für Andreas die medizinische Situation, ist für Daniel Noglik die „Wiesmoor-Connection“. Wann immer man glaubt, das Thema sei jetzt durch, gibt es eine neue Wendung. Nächste Woche soll der erste Wiesmoorer Drogen-Prozess sein Ende finden – und schon steht der nächste an. Auf der Anklagebank: zwei Männer, deren Spuren in einem Ex-Bauernhaus gefunden wurden. Auch wenn das in Säcken gefundene Cannabis nicht aus der Wiesmoorer Plantage stammt, gibt es einige Verbindungen zum Rademacher-Jelten-Prozess. Einer der mutmaßlich Beteiligten befindet sich übrigens noch auf der Flucht.

Seit Monaten berichten wir immer wieder über den Konflikt zwischen Silke und Niels Plaisir mit der Baubehörde des Landkreises Leer. Die hatte das Restaurant Ankerplatz in einer ehemaligen Landkreis-Immobilie wegen Baumängeln schließen müssen. Gestern nun die erlösende Nachricht, die Nutzungs-Untersagung wurde aufgehoben. Heute schon soll das Restaurant wiedereröffnet werden. Ein Happy-End? Henrik Zein hat mit den Wirtsleuten gesprochen.

Ein Brötchen mit Räucheraal – für viele Ostfriesen ist das ein richtiger Gaumenschmaus. Was für einen faszinierenden Fisch sie sich da auf der Zunge zergehen lassen, ahnen die wenigsten. Aale legen in ihrem Leben Tausende von Kilometern zurück, doch ihr Bestand ist extrem gefährdet. Forscher des Thünen-Instituts für Fischereiökologie in Bremerhaven haben nun die Abwanderung geschlechtsreifer Aale aus der Ems untersucht – mit einem alarmierenden Ergebnis. Nur ein Sechstel der Fische, mit denen zuvor kalkuliert wurde, schaffen es von der Ems bis zu den Laichgründen in der Sargassosee nahe den Bahamas. Tatjana Gettkowski hat nachgefragt.

Ein langes Wochenende steht vor der Tür, und die Wetteraussichten sind nicht schlecht. Was man in den nächsten Tagen in Ostfriesland alles machen kann, danach hat sich Vera Vogt erkundigt. Die Bandbreite ist groß: vom White-Sands-Festival auf Norderney bis zur Landpartie auf Schloss Gödens.

Und wer noch eine Woche weiter vorausschauen möchte, sollte sich die Vorschau von Heiko Müller nicht entgehen lassen. Er blickt voraus auf die Emder Matjestage am ersten Juni-Wochenende. 150.000 Besucher werden bei der 32. Auflage erwartet. Und sie werden voraussichtlich um die zehn Tonnen Matjes vertilgen. Was die Matjestage für die verschiedenen Zielgruppen an Attraktionen bereithält, lesen Sie hier.

Und für all jene, die sich für Heimatgeschichte interessieren, noch ein letzter Lese-Tipp. Gestern jährte sich zum 60. Mal der Tag, an dem die Kleinbahn Jan Klein ihren Dienst quittieren musste. Sie fuhr von Emden über Pewsum nach Greetsiel und hatte seit der Eröffnung 1899 wechselvolle Zeiten erlebt. Hannah Weiden blickt zurück und sprach mit Ludwig Wolthoff aus Manslagt, der noch eigene Erinnerungen an die Zugfahrten hat.

Was heute wichtig wird:

  • Der Zollhaus-Verein feiert in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen. Nun suchen die Verantwortlichen alte Fotos und Erinnerungen. Nikola Nording fragt nach, was genau gefragt ist.
  • In der Stadt Leer und im benachbarten Jemgum sollen rund 190.000 Quadratmeter mit einem Solarpark überbaut werden. Wer, wann, wo genau? Vera Vogt erklärt es.
  • Zum Auricher Geranienmarkt war auch der Caro geöffnet. Die Gewerkschaft hatte angekündigt, ganz genau hinzuschauen, ob der Anlass die Öffnung rechtfertigt. Marion Luppen hat nachgefragt.
  • Am Freitag soll am Landgericht das Tauziehen um die maroden Hafenbecken in Aurich enden. Dort sollen Handwerker bei Planung und Ausführung geschludert haben. Gabriele Boschbach berichtet.
  • Mythen und Fakten zum Wolf und ein Blick in die Zukunft: Claus Hock war zusammen mit Jasmin Keller von Ostfriesland TV für sachkundige Informationen im Wolfcenter Dörverden zu Gast.
  • Manch Emder hat gehofft, dass die Stadt ein „Jumphouse“ bekommt. Doch daraus wurde nichts, es geht nach Moormerland. Welche Rolle spielt die Emder Wirtschaftsförderung, hat Jasmin Oltmanns gefragt.
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