Spenden und Schlemmen Wie man Ostfriesen das Blutspenden schmackhaft macht
Ein McMenü, ein üppiges kalt-warmes Büfett oder ein leckeres Schnitzel mit Soße – nach dem Blutspenden dürfen sich Ostfriesen kostenlos stärken. Wir stellen die Top 5 vor.
Ostfriesland - Es ist jedes Jahr dasselbe: In der Ferienzeit bricht die Blutspendebereitschaft dramatisch ein. Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) sind daher Ideen gefragt, um Ostfriesen zu motivieren, trotz des herrlichen Sommerwetters zum Blutspenden zu kommen. Der nach der Spende angebotene Imbiss zur Stärkung spielt dabei eine nicht unwesentliche Rollen. Wir stellen einige der beliebtesten Beispiele vor, mit denen Spendern das Blutspenden schmackhaft gemacht wird.
Was und warum
Darum geht es: um den stärkenden Imbiss nach der Blutspende
Vor allem interessant für: alle Blutspender und solche, die es noch werden könnten
Deshalb berichten wir: Am 14. Juni ist Weltblutspendetag. Die Autorin erreichen Sie unter: t.gettkowski@zgo.de
Schnitzel
Der Blutspendetermin in Wiesmoor hat sich weit über die Grenzen der Stadt einen Namen gemacht – und zwar mit Schnitzeln. Die werden von einem Frauen-Team der Feuerwehr Wiesmoor zubereitet und mit Soße serviert. Wegen der starken Resonanz gibt es Spendetermine immer an gleich zwei aufeinander folgenden Tagen. „An jedem Tag kommen 150 und 160 Spender“, erzählt DRK-Gebietsreferenz Wilfried de Buhr. Neuerdings gibt es auch eine Variante für Vegetarier: Gemüseschnitzel.
Büfett
In Filsum wird für Blutspender ordentlich was aufgetischt. Zuständig für die Bewirtung ist ein mehr als zehnköpfiges Team des DRK-Ortsvereins um Teamleiterin Hilde Helmers. Je nach Jahreszeit variiert das Angebot auf dem kalt-warmen Büfett. „Schnitzel, Hähnchenschenkel, Pizzabrötchen, Kaffee, Kuchen, belegte Brötchen – die Frauen lassen sich immer mal was Neues einfallen“, sagt der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Klaus-Dieter Bleeker. Auch in Firrel gibt es ein Büfett mit wechselndem Angebot. Hier ist die Andreas-Kirchengemeinde Partner des DRK. Das Team tischt frische Salate, Bockwurst, Frikadellen und belegte Brote auf und es gibt kalte und heiße Getränke.
Fast Food
Egal, ob Sommer oder Winter – „Blutspendetermine bei Fast Food- oder Grillrestaurants sind Zugpferde“, weiß Wilfried de Buhr. Für die Spender gibt es nach dem Pieks ein kostenloses McMenü. „Das zieht vor allem bei Erstspendern und jüngeren Leuten“, berichtet er.
Food-Truck
Der DRK-Blutspendedienst geht mit seinen Partnern wie Kirchengemeinden, Feuerwehren oder Sportvereinen aber auch ganz neue Wege. In Hinte gab es erstmals eine Event-Blutspende an einem Sonntag. „Es gab einen Food-Truck, Live-Musik und Unterhaltung für die Kinder“, erzählt der Gebietsreferent. Auch wenn nicht alle Blut spenden dürften, werde der Termin zu einer Veranstaltung für die ganze Familie. Und das Konzept sei aufgegangen. „In der Zeit von 11 bis 15 Uhr kamen 223 Blutspenden zusammen“, so de Buhr.
Grillstand
Einen geschlossenen Blutspendetermin gab es nach seinen Worten vor einiger Zeit in Emden. Statt zu arbeiten konnten die Mitarbeiter Blut spenden. Die Stadt hat dadurch auf viele Arbeitsstunden verzichtet. Vorteil für die Mitarbeiter: Sie mussten fürs Spenden keine Freizeit opfern. „Hinterher gab es Grillwürstchen und Salate.“ Die Aktion sei für den Blutspendedienst sehr gut gelaufen: „Von den 90 Spendern waren 26 Erstspender.“
Wie wichtig ist der Imbiss zur Stärkung?
„Grundsätzlich spenden Leute Blut, weil sie sich sozial engagieren wollen. Das Essen nach der Blutspende spielt auch eine Rolle, ist für die meisten aber eher ein Goodie“, sagt Wilfried de Buhr. Der Imbiss zur Stärkung hat fürs DRK auch versicherungstechnische Gründe. „Nach der Blutspende sind sie während des Essens unter Beobachtung, falls sie doch gesundheitliche Probleme bekommen.“ Den meisten Blutspendern sei aber auch das soziale Miteinander während des Essens wichtig, das während der Corona-Pandemie auf der Strecke blieb.
Warum sind Blutspenden so wichtig?
In Niedersachsen gehen nur 3,6 Prozent der Bevölkerung zur Blutspende. „Fünf Prozent bräuchten wir, um immer eine ausreichende Versorgung sicherzustellen“, macht DRK-Gebietsreferent Wilfried de Buhr deutlich. In Notstandzeiten, die häufig während der Ferienzeit auftreten, habe der Blutspendedienst jede 3. Bestellung absagen müssen – mit ärgerlichen Folgen für so manchen Patienten. „In solchen Zeiten werden planbare Behandlungen wie Hüft- oder Knieoperationen mussten abgesagt.“
Was die meisten nicht wissen: Das meiste Blut wird laut de Buhr für die Versorgung von Krebspatienten benötigt. „Das ist jede vierte bis fünfte Blutkonserve.“