Neue Krippengruppe Künftig keine Pinguine mehr im Kindergarten Großefehn

Ole Cordsen
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Von Ole Cordsen
| 19.06.2023 07:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Kindergarten-Leiterin Birgit Park freut sich auf die neue Krippengruppe. Fotos: Cordsen
Kindergarten-Leiterin Birgit Park freut sich auf die neue Krippengruppe. Fotos: Cordsen
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Noch toben Pinguine im Kindergarten Großefehn umher. Ab Sommer wird das anders sein: Dann wird dort eine neue Krippengruppe eingerichtet. Wie kommt das?

Großefehn – Auch im Zentrum der Gemeinde Großefehn wächst der Bedarf, Kinder schon in jüngstem Alter betreuen zu lassen – damit etwa Elternteile schon früher wieder arbeiten gehen können. Weil der Run auf Kindergartenplätze so riesig war, hat die Verwaltung zum vorigen August an der Krippe „Mühlenhof“ in Ostgroßefehn deshalb Container in den Garten stellen lassen, in denen zwei Kindergartengruppen eingezogen sind. Nun gab es dadurch fürs neue Kindergartenjahr aber spürbar weniger Anmeldungen beim wenige Meter entfernten Kindergarten Großefehn, der offiziell schon zu Aurich-Oldendorf gehört. Während es dort sogar zu viele Plätze gab, fehlen weiter Krippen-Unterbringungsmöglichkeiten, weshalb in diesem Kindergarten nun die Pinguine verschwinden. So heißt eine integrative Gruppe, die aufgelöst wird – und stattdessen sollen auch dort ab August „Anderthalb-Käsehochs“, die noch keine drei Jahre alt sind, in einer neuen Krippengruppe einziehen können. 15 Plätze soll die haben, neun Anfragen sind bislang eingegangen.

Die Leiterin der Einrichtung, Birgit Park, sagt: „Das wird schon eine Herausforderung, aber das ist auch spannend. Und es ist eine schöne Sache, weil die Kleinsten in der Einrichtung bleiben können, wenn sie in den Kindergarten wechseln. Sie kennen das Umfeld, viele Kinder, die Erzieherinnen und Erzieher.“ Der Bildungs- und Schulausschuss befürwortete die Umwandlung der Pinguine in eine Krippengruppe.

Künftig müssen Kinder nach der Krippe nicht wechseln

„Wir haben den Krippenbedarf, wollten aber auch nicht die bestehenden, nicht vollen Kindergartengruppen so weiterlaufen lassen. Da müssen wir pragmatisch und auch betriebswirtschaftlich denken“, sagt Frank Cramer, Erster Gemeinderat und zuständiger Fachbereichsleiter bei der Gemeinde Großefehn. „Das Schöne ist, dass so auch Geschwisterkinder mit etwas Altersabstand in denselben Kindergarten gehen und gebracht werden können. Das erleichtert auch Eltern noch einiges.“

Der Kindergarten Großefehn hat aktuell 129 Betreuungsplätze für Kinder.
Der Kindergarten Großefehn hat aktuell 129 Betreuungsplätze für Kinder.

Zugleich spare man sich – noch – den finanziellen Aufwand, eine weitere Containerlösung für eine gesonderte Krippe aufzubauen. „Ich sehe da nur Vorteile.“ Und so laufen aktuell schon erste vorbereitende Bauarbeiten, um auch den Außenbereich kleinstkindgerecht zu gestalten. Parallel wird der Spielplatz der Größeren erneuert. Für die Kleinsten müssen auch noch besonders winzige Toiletten eingebaut werden. „Wir brauchen natürlich auch anderes Spielzeug und Mobiliar, das alles hält sich aber im Rahmen“, sagt Cramer. Mit gut 50.000 Euro kalkuliert die Gemeinde. Auch Birgit Park ist angetan. „Drei aus unserem Team, die bislang die Pinguine betreuen, wechseln in die Krippe, haben auch die erforderlichen Qualifikationen und freuen sich darauf.“ Die Umgewöhnung der Kinder der Pinguin-Gruppen, die hausintern in andere Gruppen wechseln, laufe. „Und das Beschnuppern und Zusammenwachsen klappt prima“, sagt Park.

In diesem Container sind die Pinguine bislang untergebracht.
In diesem Container sind die Pinguine bislang untergebracht.

Kita-Neubau bleibt in Planung

Deutlich teurer als die Um-Möblierung der Miet-Container wird auf Sicht der Bau einer ganz neuen Kindertagesstätte im Zentrum der Gemeinde. „Die Vorplanungen dafür laufen schon“, sagt Cramer. „Und der Bedarf ist da und wird voraussichtlich noch weiter wachsen.“ Denn gleich mehrere zentrumsnahe neue Baugebiete, unter anderem „Claaßens Land“ mit etwa 50 Grundstücken und mutmaßlich etwas mehr als 50 Wohneinheiten, sind in Vorbereitung oder gehen in die Vermarktung. „Und auch für junge Familien, die dort hinziehen, müssen wir ja ausreichend Plätze bereithalten“, sagt Cramer. „Und dauernd nur Container aufstellen, ist auf Dauer teuer, vor allem aber nicht schön und würdig. Die Kleinen sollen ja auch ein richtiges Zuhause und kein Dauer-Provisorium haben“, so der Fachbereichsleiter.

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