Frau am Freitag Der Mann, der zum Geist wurde

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Eine Kolumne von Nikola Nording
| 23.06.2023 06:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Freundin der Frau am Freitag hat einen Mann kennengelernt, der plötzlich abtauchte. Ihre Kollegin hat eine wunderbare Lösung dafür.

Die Frau am Freitag ist verwundert. Die Freundin berichtet von ihrer Eroberung. Sie hatte einen Kerl im Urlaub kennengelernt. Zusammen hatten sie sich die Stadt angeschaut, waren Essen und führten gute Gespräche. Wieder zurück blieben sie in Kontakt, schrieben sich. Dass es eine große Liebe wird, glaubte die Freundin nicht: Er lebte in Frankreich, sie in Norddeutschland und keiner von beiden hatte vor, das aufzugeben. Doch der Flirt war nett.

Doch von einem auf den anderen Tag war es vorbei: Er schrieb nicht mehr zurück. Mitten in der Unterhaltung kam keine Rückmeldung mehr. Die Freundin wunderte sich. Auch auf Nachfrage erhielt sie keine Antwort mehr. Sie wurde geghostet. Das Wort beschreibt den Vorgang, wenn Menschen sich von einem abwenden, ohne vorher darüber ein Wort zu verlieren. Sie sind wie Geister.

Die Freundin war nicht am Boden zerstört, aber schon enttäuscht. Ein paar Worte des Abschieds hätte sie sich von ihm gewünscht. Einfach abtauchen? Geht gar nicht.

Die Kollegin der Frau am Freitag hat etwas ähnliches erlebt. Der plötzliche Geist hatte sie nämlich besucht, bevor er sie ignorierte. Dabei vergaß er seine Boxershorts. Die lag nun bei der Kollegin rum. Da er beim Treffen beiläufig erwähnt hatte, dass er verheiratet war, war sie ohnehin wütend auf ihn. Daher nahm sie die Boxershorts, steckte sie in einen Briefumschlag und schickte sie dem werten Herrn nach Hause – auf dass sein Gewissen zuschlage!

Dieser Mann hätte es leichter haben können: Einfach ein paar Zeilen an die Kollegin, dass man keine Zukunft in der Verbindung sieht, guten Tag, guten Weg – fertig. So schwer ist das nicht. Wenn nicht mal das drin ist, muss Mann sich allerdings über Racheaktionen, wie die der Kollegin, nicht wundern und – tapfer bleiben.

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