Experten geben Tipps So entsteht ein insektenfreundlicher Garten

| 26.06.2023 14:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Für die Insektenvielfalt kann man Unkraut ruhig stehen lassen, rät das NLWKN. Foto: Ortgies/Archiv
Für die Insektenvielfalt kann man Unkraut ruhig stehen lassen, rät das NLWKN. Foto: Ortgies/Archiv
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Ein unkrautfreier Garten mag für manche sehr schön sein. Insekten haben da allerdings ganz andere Wünsche.

Ostfriesland - Der eigene Garten gehört für viele zu den Lieblingsplätzen des täglichen Lebens. Dort sind neben den menschlichen Bewohnern auch viele Tierarten zu finden, die diesen Lebensraum nutzen. Das gilt insbesondere für Insekten wie Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen oder Heuschrecken. Insekten machen fast 70 Prozent aller Tierarten in Deutschland aus und auch bei ihnen beobachten Fachleute hierzulande schon seit Längerem, dass die Anzahl und Vielfalt der Arten abnimmt. Zum bundesweiten Aktionstag „Tag des Gartens“ kürzlich weist die Fachbehörde für Naturschutz im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in einer Pressemitteilung deshalb auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt und einer insektenfreundlichen Gartengestaltung hin.

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„Der Insektenrückgang ist unter anderem Ausdruck einer verarmenden Landschaft, auch in unseren Städten und Dörfern. Private Gärten sind noch zu oft als monotone Zieranlagen aus Rasen, exotischen Sträuchern oder pflanzenarmen Schotterflächen gestaltet. Diese Gärten bieten kaum Lebensraum für unsere heimischen Insekten. Doch jede und jeder kann aktiv dazu beitragen, diese Entwicklungen in Niedersachsen umzukehren“, wird Simon Emken vom NLWKN zitiert. Praktische Tipps, wie eine insektenfreundliche Garten- und Freiraumgestaltung aussehen kann, hat der NLWKN in seiner Broschüre „Insektenvielfalt in Niedersachsen - und was wir dafür tun können“ gebündelt. Einer der wichtigsten Tipps: nicht zu viel eingreifen. „Wesentlich ist, auf chemische und organische Dünge- und vor allem Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Zudem sollten im eigenen Garten möglichst einheimische Pflanzen zu finden sein, da der überwältigende Teil unserer Insektenfauna an heimische Pflanzen angepasst und auf diese angewiesen ist“, betont Emken.

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Spontan wachsende Wildpflanzen stehen lassen

Für den Natur- und Insektenschutz sei es auch in Wohnsiedlungen wichtig, natürliche Entwicklungen zuzulassen, das heißt: „Spontan wachsende Wildpflanzen in Blumen- und Gemüsebeeten oder in ungenutzten Gartenecken sollten geduldet werden. Wer Nützlingen eine Lebensgrundlage bietet, braucht auch keine Schädlingsbekämpfung betreiben, das erledigt dann das natürliche Gleichgewicht zwischen Räubern, wie Marienkäferlarven und deren Beute, den Blattläusen“, so Emken weiter.

Insekten hätten generell eine Schlüsselfunktion in natürlichen Nahrungsnetzen. Sie sind Nahrungsquellen für viele andere Artengruppen wie Vögel, Fische, Spinnen, Amphibien oder Fledermäuse. Zudem seien viele der heimischen Nutz- und Wildpflanzen auf Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer oder Fliegen als Bestäuber angewiesen. „Aber auch für das Naturerleben, die Gesundheit und die Lebensqualität des Menschen haben Insekten eine große Bedeutung“, sagt Emken. Deshalb sei es auch im Eigeninteresse des Menschen wichtig, auf eine insektenfreundliche Gartengestaltung zu achten und aktiv dafür zu sorgen.

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