Übernachten und Essen Tourismusbranche setzt 3,2 Milliarden in Ostfriesland um

| 28.06.2023 15:13 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Wenn das Wetter mitspielt, boomt es in Ostfriesland - wie hier auf Norderney. Foto: Lars Penning (klemmer)/dpa
Wenn das Wetter mitspielt, boomt es in Ostfriesland - wie hier auf Norderney. Foto: Lars Penning (klemmer)/dpa
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Der Tourismus ist nur eine von drei oder vier Branchen, die die wirtschaftliche Existenz Ostfrieslands sichern. Aber sie hat Bestand. Neue Zahlen belegen das.

Ostfriesland - Die Tourismusbranche in Ostfriesland hat im letzten Jahr einen Bruttoumsatz von knapp 3,2 Milliarden Euro erzielt. Das teilte die Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) mit. Sie beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie zum ökonomischen Stellenwert des Tourismus in der Region, die sie in Auftrag gegeben hatte.

Übernachtungsgäste geben demnach im Durchschnitt 90,50 Euro am Tag aus, Tagesgäste lassen durchschnittlich 29,40 Euro in Ostfriesland. „Mit der Studie wurde die große Bedeutung des Tourismus in Ostfriesland als Umsatzbringer untermauert“, wird Matthias Groote (SPD), Landrat des Landkreises Leer und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der OTG, zitiert.

Die Inflation wirft ihre Schatten

Allerdings fällt der Bruttoumsatz etwas geringer aus als noch bei der letzten Untersuchung für das Jahr 2019 (minus 0,9 Prozent). Begründet wird das damit, dass es angesichts inflationsbedingter gestiegener Reisekosten weniger Übernachtungen und weniger Tagesgäste gab. Nach der Pandemie beeinflussten viele Faktoren die Tourismusbranche, so die OTG. Ein Beispiel: 2022 wurden wieder mehr Auslandsurlaube gemacht. „Insgesamt beobachten wir deutschlandweit, dass die meisten Regionen noch nicht wieder an das Vor-Corona-Niveau heranreichen“, so die OTG. Insbesondere der Tagestourismus in Ostfriesland zeige aber deutlichere Erholungstendenzen als in vielen anderen Regionen,“ so Moritz Sporer von DWIF-Consulting, die das Gutachten erstellte.

Laut Studie gibt es in Ostfriesland kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht am Tourismus verdient. So profitieren auch der Einzelhandel und Dienstleister wie beispielsweise Verkehrsbetriebe und Freizeit- und Kultureinrichtungen von den Ostfriesland-Besuchern. Der Anteil des Gastgewerbes (Übernachtung und Gastronomie) am Gesamtbruttoumsatz beträgt demnach 54,1 Prozent. Für den Einzelhandel wird der Anteil auf 25,2 Prozent und bei Dienstleistungen auf 20,7 Prozent beziffert.

Viele leben vom Tourismus

Rein rechnerisch könnten rund 67.000 Menschen in Ostfriesland ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten – mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von knapp 24.000 Euro pro Kopf. Dieser Wert dürfe jedoch nicht mit der Anzahl der durch den Tourismus Beschäftigten gleichgesetzt werden – auch, weil viele nur anteilig vom Tourismus lebten.

Das Aufkommen aus Mehrwertsteuer und Einkommensteuer aus dem Tourismus wird mit rund 286 Millionen Euro angegeben. Die OTG bewirbt die Kreise Ammerland, Aurich, Friesland, Leer und Wittmund sowie die Städte Emden und Wilhelmshaven.

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