Vorbereitung auf Katastrophenfälle Kaum Resonanz auf Übung für freiwillige Helfer in Emden

Heiko Müller
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Von Heiko Müller
| 08.07.2023 13:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die sogenannten Spontanhelferinnen und -helfer erlernten bei der Übung unter der Anleitung von Helfern des THW unter anderem das manuelle und maschinelle Befüllen von Sandsäcken. Foto: H. Müller
Die sogenannten Spontanhelferinnen und -helfer erlernten bei der Übung unter der Anleitung von Helfern des THW unter anderem das manuelle und maschinelle Befüllen von Sandsäcken. Foto: H. Müller
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In Emden wird an diesem Sonnabend erstmals der Einsatz von freiwilligen Bürgerinnen und Bürgern erprobt, die im Ernstfall spontan helfen wollen. Es kamen aber nur ganz wenige Leute.

Emden - In Emden hat an diesem Sonnabend eine Übung für und mit Bürgerinnen und Bürgern begonnen, die in Katastrophenfällen spontan helfen wollen. Es war die erste Aktion dieser Art in der Hafenstadt. Aufgerufen dazu hatte die Stadtverwaltung. Es kamen aber lediglich zwei Frauen und ein Mann. Sie erlernten unter anderem das Füllen, das Verschließen und das Verlegen von Sandsäcken.

Die Abteilung für Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz der Stadt wollte mit dieser Übung erproben, wie Freiwillige in Krisen- und Katastrophenfällen rekrutiert und eingesetzt werden können. Es sei wichtig, deren Koordination zu üben, heißt es. „Die Teilnahme ist natürlich für uns als Behörde ein wichtiges Training für den Ernstfall, aber auch die Helferinnen und Helfer selbst können sicherlich einiges bei der Übung lernen“, sagt Holger Schuster. Er ist stellvertretender Leiter des städtischen Fachdienstes Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz.

Spontane Hilfe stellt Einsatzkräfte vor Herausforderungen

Nach seinen Angaben haben die Hochwasser-Katastrophen an Elbe, Oder und im Ahrtal in den vergangenen Jahren gezeigt, dass der Einsatz sogenannter Spontanhelfer die Behörden und Rettungsorganisation vor große Herausforderungen stellt. „Dabei gibt es nämlich einiges zu beachten“, sagte Schuster. Als Beispiele nannte er den Unfallschutz und die Sicherheit freiwilliger Helferinnen und Helfer.

Schuster hat gemeinsam mit den Rettungs- und Hilfsorganisation auch das Szenario für die Übung der freiwilligen Helferinnen und Helfer entworfen. Angenommen wurde eine drohende Sturmflut. Am Emsdeich sollten ein Spülrohr geplatzt und die Deichkrone beschädigt worden sein. Zur Vorsorge mussten deshalb der Deich gesichert und Sandsackreserven vorgehalten werden. Geübt wurde an einem Sanddepot der Tiefbaufirma Huneke & Rick an der Wolfsburger Straße und am Seedeich.

50 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und DRK dabei

Beteiligt an der Übung waren insgesamt rund 50 Kräfte der Emder Katastrophenschutzbehörde, der Emder Feuerwehr, des auf den Hochwasserschutz und die Deichverteidigung spezialisierten Emder Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes (THW) sowie des Roten Kreuzes. Beobachtet wurde der Ablauf auch vom Emder Verbindungskommando der Bundeswehr, das für die zivil-militärische Zusammenarbeit zuständig ist.

Die Beteiligten hatten zwar mit mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet, waren aber nicht enttäuscht über den geringen Zuspruch. Denn auch für die Behörden sowie Rettungs- und Hilfsorganisation sei diese Übung wichtig gewesen, um die Abläufe zu trainieren. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich im Ernstfall deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger melden, die spontan helfen wollen.

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