Was Sie heute wissen müssen Freibad plant Notbetrieb | Postkarten für Böhmie und Olli | Wirbel um Mahd
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Der verheerende Brand im Emder Van-Ameren-Bad war auch am Tag danach noch Gesprächsthema in der Stadt. Und nicht nur dort – auch im übrigen Ostfriesland war die Betroffenheit gestern groß. Das Feuer richtete in dem von einem Förderverein betriebenen und sehr beliebten Freibad einen Schaden von geschätzt zwei Millionen Euro an. Geschätzt deswegen, weil eine genaue Begutachtung auch gestern noch nicht möglich war. Der Gebäudeteil, in dem in der Nacht zu Dienstag die Flammen wüteten, ist stark einsturzgefährdet. Die Polizei schaltete gestern Spezialunternehmen ein, die es sichern sollen, damit die Brandermittler für ihre Untersuchungen reinkönnen. Und erst dann wird sich auch zeigen, was alles zerstört wurde – und ob was an dem Verdacht einer Brandstiftung dran ist. Heiko Müller berichtet über den aktuellen Stand der Dinge.
Der Förderverein des Van-Ameren-Bades zeigt sich überwältigt von der Welle an Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt nach dem schweren Schlag. Die Ehrenamtlichen betreiben das Freibad seit 29 Jahren in eigener Regie, ohne große Zuwendungen von öffentlicher Hand. Und sie wollen auch jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern planen bereits für eine Wiedereröffnung. „Wir stehen in den Startlöchern“, sagte Vereinssprecherin Nina Hofmann meiner Kollegin Mona Hanssen. Wenn sich die Hoffnung erfüllt, dass die technischen Anlagen nicht groß beschädigt wurden, soll es im Notbetrieb schnell weitergehen. Es werden schon Angebote für Container eingeholt, über Zeltlösungen wird nachgedacht, an den Plänen für die Sommernachtsmusik im August wird festgehalten: Die Verantwortlichen bewältigen den Schock mit viel Tatkraft und Zuversicht. Hier lesen Sie mehr - unter anderem zu den Spendenaktionen, die beim Wiederaufbau helfen sollen, und zu der Frage, ob die Schäden nicht durch Versicherungen abgedeckt sind.
Joachim Braun hat gestern an dieser Stelle zwar schon drauf hingewiesen, aber weil es für den guten Zweck ist, erlaube ich mir eine Wiederholung: Auch „Ein Herz für Ostfriesland“, das Hilfswerk der Zeitungsgruppe Ostfriesland, sammelt Geld für den Förderverein. Wer spenden möchte, kann das unkompliziert direkt per Paypal. Die Spenden werden ohne Abzug an den Förderverein weitergeleitet. Weitere Informationen gibt es hier.
Wechseln wir zu einem anderen Thema, das ebenfalls viele Menschen bewegt. Es geht nach Leer, in den Westerhammrich. In den sozialen Netzwerken hatte es einigen Unmut darüber gegeben, dass in dem beliebten Naherholungsgebiet eine große Fläche abgemäht wurde. „Statt langer und die Tiere schützender Grashalme finden sich auf dem Areal jetzt große Heuballen“, schildert meine Kollegin Katja Mielcarek die Lage. Tiere müssen während der noch laufenden Brut- und Setzzeit angeleint sein, Menschen sollen die Wiesen nicht betreten, aber gemäht werden darf? Wie kann das sein? Meine Kollegin hat an den verantwortlichen Stellen nachgefragt. Die Antworten lesen Sie hier.
Bleiben wir in der Natur, bei trockenen Böden und Bäumen, deren Laub sich jetzt schon verfärbt: Seit Anfang Juli werden die Grundwasserstände an 161 Orten in Niedersachsen täglich im Internet veröffentlicht. Hier können Sie die Angaben finden. Das Umweltministerium möchte damit unser Bewusstsein für den Wert des Wassers schärfen. Meine Kollegin Imke Oltmanns hat einen Blick auf die neue Grundwasserkarte geworfen. Es zeigt sich: Auch in Ostfriesland gibt es Orte, an denen das Grundwasser extrem zurückgegangen ist. Sie hat darüber mit Dieter de Vries gesprochen. Er ist Leiter der Abteilung Grundwasser beim NLWKN in Aurich und Experte für die Lage in Ostfriesland. Hier finden Sie ihren Artikel.
Vor vier Wochen hat eine große Durchsuchungsaktion in Norddeutschland für Schlagzeilen gesorgt: Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder hat die Polizei auch in Ostfriesland Wohnungen durchsucht. Ins Visier der Ermittler war unter anderem ein 31 Jahre alter Familienvater aus Emden geraten. Mein Kollege Daniel Noglik berichtet in diesem Beitrag, wie der Stand der Ermittlungen ist. Unter anderem wird derzeit noch das viele Datenmaterial gesichtet, das bei den Durchsuchungen einkassiert wurde. Jedes Foto, jedes Video müssen die Beamten sich ansehen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welches Leid sie da zu sehen kriegen.
Mit einem so schweren Thema möchte ich Sie nun aber nicht in den Donnerstag schicken. Zum Glück haben die Kollegen aus der Emder Lokalredaktion sich da noch etwas ausgedacht: Sie starten eine Postkartenaktion, um die Moderatoren und Podcaster Jan Böhmermann und Olli Schulz in die Krummhörn zu locken und Pewsum zum „Home of Böhmie & Olli“ zu machen. Falls Sie die Vorgeschichte verpasst haben: Hier können Sie einsteigen. Was es mit den frisch gedruckten Postkarten auf sich hat und wie Sie selber ins Spiel kommen, erfahren Sie in diesem Artikel von Hannah Weiden mit einem Video von Jasmin Keller. In Kurzform: kostenlose Postkarte abholen, Foto damit machen und in sozialen Netzwerken teilen. Für sowas bin ich ja immer zu haben. Bringt ein bisschen Farbe und Freude ins Leben. Auf geht’s in den Donnerstag!
Was heute wichtig wird:
- Eigentlich sollte es nur zwei Wochen dauern, doch die Brücke in Brückenfehn ist noch immer gesperrt. Nikola Nording fragt, was los ist.
- Es tut sich was: Die umstrittene Ampel an der Mühlenstraße in Weener wird nun endlich gebaut. Ein klärendes Gespräch zwischen Stadt und Baufirma hat offenbar Wirkung gezeigt. Tatjana Gettkowski berichtet.
- Am 1. Juli hat im Auricher Caro der Umbau für den neuen Rewe-Markt begonnen. Welches Marktkonzept soll dort umgesetzt werden? Gabriele Boschbach fragt nach.
- Die Westgroßefehntjer protestieren wieder gegen die Verkehrsmassen. Wegen der Sperrung in Hesel werden es wohl noch mehr Fahrzeuge werden, die durch ihren Ort rollen. Ole Cordsen berichtet.
- Der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (Grüne) ist in der Region unterwegs. Er besuchte gestern Abend im Außenhafen den Standort des geplanten Großschiffsliegeplatzes und im Anschluss das Emder Ökowerk. Mona Hanssen war für uns dabei.
- Am 22. Juli wird in Upleward das „Holi Beach Krummhörn“ ausgerichtet. Was hat es damit auf sich und wie läuft der Vorverkauf? Nora Kraft wird es uns verraten.